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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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über die Wange, um ihre Tränen fortzuwischen.
    »Ich habe es ihnen doch versprochen. Ich habe ihnen versprochen auf sie aufzupassen – so wie ich es dir versprochen habe!«
    »Das hast du!« Trotzdem hatte sie eine Entscheidung getroffen. »Ich liebe dich und werde dich immer lieben, aber ich kann das alles nicht.« Ihre Handbewegung schloss alles mit ein: Die Vampire, das gerade Erlebte und die verharrende Rebellion.
    Gorgias zog sie zurück in seine Arme. »Aber mich? Mich könntest du?«
    »Ja, könnte sie«, behauptete Xylos, bevor der irritierten Fee Gorgias’ Angebot mit allen Konsequenzen langsam klar wurde, und erntete dafür böse Blicke von allen Seiten.
    »Was denn? Ich habe Gorgias doch damals gesagt, ich passe auf seine Kette auf, bis wir eine Möglichkeit finden, die Frauen gefahrlos zu befreien«, motzte er und rieb sich vorwurfsvoll den Arm, wo Melanies tadelnder Schlag ihn getroffen hatte.
    Gorgias grinste. Dann wandte er sich wieder Fee zu.
    »Ja, dich könnte ich!« Sie küsste ihn überschwänglich auf Hals, Mund und Nase. »Aber ich will eine Familie haben.«
    Gorgias hob sie ein Stück hoch, sodass sie sich auf gleicher Höhe mit ihm befand. »Eine große.«
    Xylos öffnete den Mund, doch bevor er abermals etwas sagen konnte, hatte er weitere Schläge bekommen. Zeitgleich von Melanie und Sofia, die sich in wortloser Verständigung über seinen Rücken hinweg zuzwinkerten.
    Dieses Mal reagierte die gemeinsame Magie von Judith und Maeve noch schneller als bei der Umwandlung von Xerxes und Artabanos. Fees und Gorgias’ Leiber begannen zu glitzern und sich mit Leben zu füllen, und obwohl Judith und Maeve ihnen das Gedächtnis löschten, sahen sich die beiden weiterhin voller Liebe an.
    Schließlich nickte Maeve zufrieden. »Xylos und Melanie werden sich um ihre Erinnerung und ihr neues Leben kümmern.«
    Tatsächlich schienen die beiden einzig auf ihre namentliche Nennung gewartet zu haben, denn sie erschienen vampirisch schnell neben Fee und Gorgias und verschwanden mit dem glücklichen Neu-Menschenpärchen.
    Maeve nahm ihre Nichte an die Hand. Ebenso mühelos wie zuvor mit Morna gelang es ihr, sich wortlos mit Judith zu verständigen. Was sie beinahe zum Lachen brachte, aber auch schmerzhaft an den Verlust ihrer Schwester erinnerte.
    Eine Bewegung lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zurück auf die beiden alten Ex-Vampire. »Nehmt sie mit.«
    Maeves schroffe Aufforderung an Sofia und Edward machte deutlich, dass sie die beiden alten Vampire am liebsten durch Kontinente getrennt am jeweils anderen Ende der Welt sehen wollte.
    Und Logan? Um Logan würde sie sich selbst kümmern müssen.
    Maeve hakte sich bei Hasdrubal unter, denn wie sie ihn kannte, hatte er bereits einen durchkalkulierten Plan für den löwenartigen, amoralischen Ex-Vampir. Doch ihr Geliebter belehrte sie eines Besseren und offenbarte seine wirklichen Gedanken.
    »Hey, Joel!« Hasdrubal nahm Maeves Hand in seine. »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für Liebesgeständnisse.«
    Ohne die Antwort abzuwarten, hatte er Logan und Maeve gedankenschnell mit sich gezogen.
    »Idiot!«, murmelte Joel in die plötzliche Stille der leeren Felsenwohnung hinein.
    »Wieso denn?« Judith schlang ihre Arme um ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. »Ich finde den Zeitpunkt auch perfekt!«
    Judiths Stimme klang ungewohnt amüsiert als sich Joel ihr zudrehte. Allein ihr Anblick machte ihm klar, dass noch nie eine Frau seine Aufmerksamkeit so restlos beansprucht hatte wie sie. Sie allein brachte ebenso seine fürsorgliche wie auch seine besitzergreifende Saite zum Klingen, ließ seine Libido und seine Gier amoralische Dinge mit seinem Wesen anstellen.
    Er räusperte sich, als er seine Unsicherheit bemerkte. »Wo war ich stehen geblieben?«
    »Du warst – glaube ich – gerade dabei, mir etwas zu gestehen …«, provozierte sie immer noch lächelnd.
    Jetzt, wo sie ihre neuen Fähigkeiten akzeptiert hatte, fiel es ihr leicht, Joel und seine Emotionen zu durchschauen – und sie wusste genau, was er fühlte. Der Herr der Schatten schien ihre Gedanken zu erraten, denn er fuhr sich nervös durch die Haare.
    »Das ist unfair!«, behauptete er und sah zu Boden. »Du nutzt deine Magie schamlos aus!«
    »Ist es wirklich unfair?« Judith trat einen Schritt näher zu Joel und genoss seinen Anblick. Ungeniert musterte sie, was sie schon so oft besessen hatte, ohne sich seiner sicher zu sein. Jetzt war sie sicher und wollte ihn immer noch. Erst recht!

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