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Venuskuss

Venuskuss

Titel: Venuskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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jämmerlichen Ausrede selbst in Sicherheit bringen wollen.“
    Wut löschte die letzten Reste ihres anerzogenen damenhaften Benehmens aus und ihre hitzige Natur gewann die Oberhand. Sie machte einen Schritt auf den Pascha zu und zischte: „An mir ist nichts jämmerlich, Mister al-Zafar.“
    Sie hob den Arm, griff in seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich. Obwohl er ihr Handgelenk gepackt hatte, ehe sie ihn berühren konnte, ließ er sie gewähren. Ihre geöffneten Lippen trafen auf seine und sie stieß zornig die Zunge in seinen Mund. Sie traf auf heiße, feuchte Seide, auf den Geschmack nach dunklem Tee und etwas anderem, das Serena nicht benennen konnte und das sie noch stärker in seinen Bann zog.
    Er saugte an ihrer Zunge, bis die Nervenenden zwischen ihren Beinen schmerzten, dann änderte er seine Position und presste seinen Mund auf ihren. Wieder und wieder, gab ihr keine Chance ihm auszuweichen, küsste sie mit der unverschämten Respektlosigkeit des Barbaren, dem Selbstbewusstsein eines Paschas, der unter allen Frauen seines Harems wählen konnte und es auch tat, und der Geschicklichkeit eines Mannes, der wusste, wie er einer Frau Vergnügen verschaffte.
    Serena kämpfte dagegen an, in ihm zu ertrinken. Sie wand sich in seiner Umarmung und erwiderte seine Küsse mit der Leidenschaft, die unter ihrer beherrschten Fassade brodelte, mit dem Wissen, aus den Männern der vornehmen Gesellschaft wählen zu können und es auch getan zu haben und dabei jederzeit die Zügel in der Hand zu halten.
    Als es vorbei war, hatte Serena Mühe, das Gleichgewicht zu finden. Sie fühlte, dass sich Strähnen aus ihrem hochgesteckten Haar lösten und ihre Lippen schmerzhaft prickelten. Der Pascha wirkte weniger derangiert, musste aber tief Luft holen, ehe er zu sprechen anfing und dabei wieder Zoll für Zoll der distanzierte Herrscher war. „Ihr Vorschlag birgt in der Tat gewisse Vorteile, Lady Dexter. Ich werde darüber nachdenken und Ihnen Bescheid geben.“
    „Nein, Mr. al-Zafar.“ Sie schüttelte atemlos den Kopf. „Entweder Kate oder ich. Sie haben die Wahl, Sie können entscheiden, aber das nur innerhalb der nächsten Minute. Dann werde ich gehen.“
    Der Pascha fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, um es zu glätten. „Muss ich damit rechnen, dass Lord Sheridan im Morgengrauen mit gezückter Pistole an meinem Bett stehen wird?“
    Schau an. Serena gestattete sich ein sehr sinnliches Lächeln, und ihre Stimme ähnelte dem Schnurren einer Katze, als sie sagte: „Es schmeichelt mir ungemein, dass Sie meinem Lebenswandel derartiges Interesse entgegenbringen, aber Lord Sheridan hat keinerlei Rechte auf mich. Kein Mann hat das, und kein Mann wird das je haben.“ Sie strich eine widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr. „Mein Herz mag tot sein, aber mein Körper lebt, Mr. al-Zafar. Ich verlange Leidenschaft und Raffinesse und verabscheue Tabus. Sind Sie der Ansicht, dass Sie mich zufriedenstellen können?“
    Er sah sie nachdenklich an. „Lady Dexter, Sie sind in der Tat eine Herausforderung. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich es nicht bereuen werde, aber …“ Er drehte sich um und ging zu Kate, die mit blassem Gesicht wie zu Stein erstarrt gewartet hatte. „Ich nehme an, Lady Dexter spricht die Wahrheit und der einzige Grund warum du hier bist, ist, um Wort zu halten.“
    „Was könnte es sonst sein, Karim Pascha?“, sagte Kate leise. „Ich habe mein Wort gegeben, freiwillig und freudig zu Euch zu kommen. Nun, hier bin ich.“
    Seine Mundwinkel zogen sich nach unten. „Freiwillig und freudig.“ Er seufzte. „Lassen wir das. Du darfst gehen, Leila. Vielleicht schafft es ja dein englischer Lord, dir etwas Feuer einzuhauchen.“
    Einige Augenblicke herrschte absolute Stille im Raum. Kate blinzelte ungläubig. „Danke, Karim Pascha“, sagte sie schließlich. Jedes der drei Worte klang, als kostete es sie unendliche Überwindung, es auszusprechen.
    Erleichtert trat Serena auf sie zu und nahm sie in die Arme. „Hör nicht auf ihn. Er ist ganz einfach der falsche Mann. Für dich“, flüsterte sie ihr ins Ohr und fügte lauter hinzu: „Leb wohl, Kate. Du kannst mein Haus haben, bis ich wiederkomme. Falls ich wiederkomme. Ich werde dir schreiben und dich auf dem Laufenden halten.“
    Der resignierende Ausdruck auf Kates Gesicht bewies, was sie von Serenas Worten hielt. „Alles, was ich sagen kann, ist sinnlos, nicht wahr, Serena? Du willst das wirklich, du tust es nicht nur meinetwegen?“
    Serena

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