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Venuskuss

Venuskuss

Titel: Venuskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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lächelte beinahe mitleidig. „Natürlich nicht, Liebes. Ich tue es wegen mir. Ich liebe das Abenteuer, und diese Sache verspricht jede Menge Abenteuer.“ Sie warf dem Pascha einen Blick zu, der dazu angetan war, seine Kleidung in Asche zu verwandeln.
    Kate nickte widerstrebend, ohne Serena dabei anzusehen. „Soll ich dir ein paar persönliche Sachen packen lassen?“
    Erst jetzt fiel Serena auf, dass sie als Folge ihres überstürzten Aufbruchs nur ihr Tageskleid trug, keinen Mantel, keinen Hut. Sie runzelte die Stirn und wandte sich dann dem Pascha zu. „Nein, das wird nicht nötig sein. Sie werden doch für alles gesorgt haben, Mr. al-Zafar?“
    „Natürlich, Lady Dexter. Sie können die vorhandene Garderobe gern in Augenschein nehmen. Falls Sie noch etwas benötigen, werden wir uns in Paris darum kümmern.“
    Serena lachte. „Perfekt. Begleiten Sie Kate noch zur Kutsche? Sie wartet vor dem Haupteingang.“ Ein paar ungestörte Augenblicke würden vielleicht helfen, das angespannte Verhältnis der beiden zu bereinigen. Sie hoffte es für Kate, damit sie ihren Frieden mit der Vergangenheit machen konnte.
    Der Pascha neigte leicht den Kopf. „Wie Sie wünschen, Lady Dexter.“
    Serena fing Kates Blick auf, der weder Verständnis noch Billigung ausdrückte. Ein Graben tat sich zwischen ihnen auf, der durch nichts zu überbrücken war. Kate seufzte, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und folgte dem Pascha zur Tür.
    Langsam wandte sich Serena ab und schlenderte durch den Raum zu einem imposanten goldgerahmten Spiegel. Ihre Wangen glühten noch immer und ihre geschwollenen Lippen zeugten von den leidenschaftlichen Küssen. Sie strich die losen Haarsträhnen zurück und versuchte, sie mit den Nadeln festzustecken. Dann betrachtete sie sich prüfend. Tat sie das Richtige? Für Kate – daran gab es nichts zu rütteln. Aber für sich selbst? Ihre Impulsivität hatte sie schon öfters in heikle Situationen gebracht. Dennoch spürte sie keinen Funken von Bedauern oder Unsicherheit. Sie konnte Kates grenzenlose Angst vor dem Mann nicht nachvollziehen. Zweifellos verfügte er über ein übergroßes Ego und eine gute Portion Despotismus, aber keine dieser Eigenschaften schüchterte sie ein.
    Das Öffnen der Tür riss Serena aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und stand dem Pascha gegenüber. Er musterte sie schweigend und sie tat das Gleiche. Dunkle Augen beherrschten ein Gesicht mit hohen Wangenknochen, starken Brauen und sinnlichen Lippen. Die gebogene Nase verlieh ihm einen raubvogelartigen Ausdruck. Sie hatte gehört, dass orientalische Männer kleiner waren als englische, aber dieser hier strafte das Gerücht Lügen. Er überragte sie, die nicht gerade zu den kleinen, zierlichen Frauen gehörte, um Haupteslänge und die Geschmeidigkeit, mit der er sich bewegte, verriet, dass er kein Gramm Fett zu viel auf den Rippen hatte. Ein Raubtier unter gelangweilten Haustieren, das hatte sie bei den wenigen Gelegenheiten gedacht, bei denen sie ihm in der Öffentlichkeit begegnet war.
    Er betrachtete sie noch immer, aber seltsamerweise fehlte seinen Blicken die Lüsternheit, mit der sie die Männer der englischen Upperclass oft angesehen hatten. Stattdessen schien er sich zu fragen, ob seine neue Errungenschaft die Investition wert war. Als wäre sie ein Pferd oder ein Teppich. Unwillkürlich ballte sie die Hände zu Fäusten und er hob die Brauen.
    „Was erweckt Ihre Abneigung, Lady Dexter?“
    Sie straffte die Schultern. „Ich bin es nicht gewöhnt, gemustert zu werden wie ein Möbelstück.“
    „Nun, ich erfreue mich an Ihrer Schönheit, Lady Dexter. Fühlen Sie sich dadurch wirklich beleidigt?“ Er lächelte. „Ich tat es nicht.“
    Zu ihrem Entsetzen spürte Serena, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie wusste keine Antwort und suchte Zuflucht in einer Ausrede. „Kate sagte mir, dass Sie kein Englisch sprechen. Aber Sie beherrschen es nahezu akzentfrei.“ Und mit sämtlichen Zwischentönen, fügte sie unhörbar hinzu.
    „Alle Kinder wachsen im Harem auf. Die Knaben müssen ihn mit acht Jahren verlassen. Bis dahin hatte ich Gelegenheit, Englisch und einige andere Sprachen von den Sklavinnen zu erlernen. Später perfektionierten Lehrer meine Kenntnisse. Dadurch gelangte ich in den Dienst des Sultans und leite in seinem Auftrag diplomatische Missionen.“
    „Beeindruckend.“ Serena zwang ein Lächeln auf ihre Lippen.
    „Ich lerne schnell.“ Ein träger Blick streifte sie, ehe er das Thema wechselte. „Wollen

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