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Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Titel: Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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es den Erkenntnissen diente.
    »Mit der Bimbi stimmte was nicht«, sagte Lud Bielfeldt nach dem ersten Schluck. »Ich will nicht sagen, dass sie frigide war. Doch sie zuckte bei jeder Berührung zusammen. Hat mich gar nicht gewundert, dass es keine Kinder gab. Darum war ich auch so wütend, dass sie den Kerl kannte, der schamlos genug war, zu ihrer Beerdigung zu kommen.«
    »Wer ist der Mann?«, fragte Gernhardt.
    »Keine Ahnung«, sagte Bielfeldt.
    »Haben Sie ihn öfter mit Ihrer Schwägerin gesehen?«
    »Nur das eine Mal. Ganz zufällig in der U-Bahn nach Barmbek.«
    »Was taten Sie in der U-Bahn?«
    »Das Auto aus der Reparatur holen«, sagte Lud Bielfeldt. »Ich kenne eine billige Werkstatt in Barmbek.«
    »Und Ihre Schwägerin war mit diesem Herrn unterwegs? In der U-Bahn nach Barmbek?«
    »Herrn ist gut«, sagte Bielfeldt. Er nahm einen Schluck aus der Flasche.
    »Warum haben Sie das nicht früher gesagt? Seit Wochen rätseln wir, was Ihre Schwägerin in Barmbek gemacht hat.«
    »Sie sind schon ein paar Stationen vorher ausgestiegen«, sagte Lud Bielfeldt, »bis Barmbek sind die gar nicht gekommen. Vielleicht sind sie früher raus, weil ich den Streit angefangen habe.«
    Er sah sich um. Eine Tüte Erdnüsse kam in sein Blickfeld. Bielfeldt riss die Tüte auf und gab den Inhalt in einen sauberen Aschenbecher, der auf dem Tisch stand. Eine Werbung für Flensburger Bier war darauf.
    Pit lehnte die angebotenen Erdnüsse dankend ab. »Ich hab nur das Auto abgeholt an dem Tag«, sagte Bielfeldt und warf eine Handvoll Nüsse ein. »Ich bin nicht in Barmbek geblieben, um meiner Schwägerin nachts im Haltestellenhäuschen den Hals zuzuziehen.«
    »Die Begegnung in der U-Bahn war am späten Nachmittag?«
    Lud Bielfeldt nickte. »Um sechs war ich wieder hier. Ein Kunde holte eine Alarmanlage ab. Der kann das bestätigen.«
    »Sie hatten Stunden Zeit, um nach Barmbek zurückzukehren.«
    »Um mich mal an die Alte Wöhr zu stellen und auf Bimbi zu warten, von der ich gar nicht wusste, wo sie überhaupt war?«
    Gernhardt nahm den letzten Schluck Bier aus der Flasche und stand auf.
    »Wenn mir noch was einfällt, rufe ich an«, sagte Lud Bielfeldt.
    Eigentlich wäre das Gernhardts Text gewesen.
    »Mir fehlt die Musik«, sagte Vera, als sie das Lokal verließen. »Das genügt nicht, wenn ich auf Gustavs Klavier klimpere.«
    »Dann lass doch Engelenburg auf der Klarinette spielen«, sagte Nick.
    Er hatte gut gegessen. Zander mit Kapernsauce. Doch er wirkte verstimmt. Dabei hatten sie kaum von Perak gesprochen.
    Vera hakte sich bei Nick ein. Das Kopfsteinpflaster der Großen Elbstraße war nichts für die hohen Hacken, auf denen Vera gerade mal wieder unterwegs war. Chucks hätten zu dem Mantel kaum ausgesehen. »Kannst du dich noch an ›Stardust‹ erinnern? Dass ich es gesungen habe, und Jef hat es gespielt?«
    »Ich einnere mich«, sagte Nick. Eine schmerzliche Erinnerung. Warum beschwor Vera sie?
    »Ob Perak noch Klavier spielt?«, fragte Vera. »Ich sehe vor mir, wie der Bösendorfer abtransportiert wurde. Mit einem Lastenaufzug.«
    »Warum interessiert dich das?«, fragte Nick.
    »Vielleicht lässt er von mir ab, wenn er weiß, dass ich ein Kind habe.«
    Nick blieb mitten auf der Straße stehen.
    »Davor habe ich Angst«, sagte er, »dass Perak das weiß.« Hätte er es nicht sagen sollen? Vera wurde kalkweiß.
    Sie gingen erst weiter, als das Taxi nicht aufhörte zu hupen.
    »Denkst du, dass er sich an Nicholas vergreifen könnte, um ein Druckmittel gegen mich zu haben?«
    Nick schwieg. Vera zerrte ihn am Ärmel.
    »Anni hat recht, wenn sie uns alle darauf einschwört, ehrlich miteinander zu sein«, sagte Nick. »Anderes können wir uns gar nicht erlauben.«
    »Du denkst es also«, sagte Vera.
    »Ja«, sagte Nick, »das tue ich.«
    Katja Anley zerriss sich zwischen der Sehnsucht nach Hingabe und einer großen Irritation. Das hatte sie noch nicht gekannt. Sie war eine Frau, die auf Pferde setzte, die den größten Gewinn versprachen. Keine, die sich auf Komplikationen einließ.
    Dass sie es war, die sich einem Mann annäherte, war neu. Dass er sie obendrein provozierte, erschreckte sie. Noch glaubte die Anley, diese Annäherung zu steuern, und suchte selbst die Provokation.
    Sie stand vor Peraks Tür und hörte ihn Klavier spielen.
    Ein Überfall. Er rechnete nicht mit ihrem Besuch an diesem Nachmittag.
    Katja Anley wusste bereits, dass er Überfälle dieser Art verabscheute.
    Sie drückte auf die Klingel. Das

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