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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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einen herablassenden Blick auf Salamanders Brüste; sie zeigte ihm den Stinkefinger. «Das zweite: ein ausgewachsenes Männchen mit einem weißen Fleck auf der Brust.»
    «Und wo wurden sie ermordet?»
    «Das erste Opfer mitten in Rättvik. Das zweite im Fulu-Gebirge.»
    «Wann?»
    «Nach den Angaben von Svenssen am Institut für Rentier-Pathologie sind die Morde fast genau zur selben Zeit passiert. Gestern um die Mittagszeit.»
    «Aber Rättvik ist fast zwei Autostunden von den Fulus entfernt. Wenn es keinen Stau gibt.»
    «Das ist nicht die einzige Merkwürdigkeit, Chef. Das Weibchen in Rättvik ist erwürgt worden, aber das Männchen im Fulu-Gebirge nicht. Es wurde geköpft.»
    «Wurden sie beide ausgeweidet?»
    «Ja, Chef.»
    «Sonst noch was?»
    «Am Tatort in Rättvik wurde ein Stück von einem Zeigefinger gefunden.»
    «Danke, Wachtmeister.»
    Snorkkle wandte sich an Salamander. «Ich hab da ein Problem mit meiner Pflanzen-gegen-Zombies-App …»
    «Bring’s heute Nachmittag vorbei, Bullenschwein.»
    «Super! Danke.»
    Sobald der Wachtmeister die Zelle verlassen hatte, wechselten Bubbles, Blomberg und Salamander Blicke.
    «Jetzt bringen Niemand und Chamelea schon beide Rentiere um», sagte Blomberg. «Bist du sicher , dass sie nicht zusammenarbeiten?»
    «Ich würde an deiner Stelle mein Leben drauf verwetten», sagte Salamander.
    Blomberg fand die Formulierung ein wenig beunruhigend.
    «Wenn Niemand und Chamelea nach Twigs Manuskript suchen», wandte Bubbles ein, «warum verschwenden sie dann die ganze Zeit damit, Rentiere zu ermorden?»
    «Vielleicht sollte ich noch einmal mit Twigs Vater sprechen», sagte Blomberg.
     
    Blomberg traf sich mit Nix Arssen im KaffeKultur, einer neuen Espresso-Bar in Skeppsholmen, in der sich die schicken Örnsköldsviker Medienleute mit Koffein versorgten. Arssen schien in den letzten Wochen gealtert zu sein. Seine Nasenspitze war ganz schwarz geworden, ein sicheres Zeichen für Erfrierungen. Der Winter war wirklich lang gewesen.
    «Wie geht die Suche nach Chamelea Salamander und nach dem Manuskript meines Sohnes voran?» Arssen klang müde, als ob er nicht viel erwartete.
    «Wir machen Fortschritte.»
    «Wir?»
    «Ich und mein Bandwurm.»
    Arssen lachte nicht über Blombergs Scherz.
    «Aber ich muss Ihnen noch ein paar Fragen stellen», fuhr Blomberg fort. «Hat sich Twig jemals für Rentiere interessiert?»
    Arssen warf Blomberg einen misstrauischen Blick zu. «Was wollen Sie denn damit andeuten?»
    «Gar nichts. Aber es könnte wichtig sein.»
    «Wir alle wissen, dass Twig so seine Schwierigkeiten mit Frauen hatte. Aber mit Rentieren? Nein. Nie.»
    «Hat er sich vielleicht in seiner Kindheit außergewöhnlich stark für Rentiere interessiert?»
    «Nicht mehr als der durchschnittliche schwedische Junge.»
    «Sie haben neulich gesagt, dass Twig alles andere als der durchschnittliche schwedische Junge war.»
    «Stimmt. Aber in Bezug auf Rentiere war Twig wirklich ziemlich normal. Er hat Reitstunden in der Schule genommen, genau wie jeder andere, und er saß recht gut im Sattel, obwohl er nicht gern sprang.»
    «Sie haben gesagt, dass Twig vor dem letzten Manuskript ein paar unveröffentlichte Krimis geschrieben hat.»
    «Ja, mindestens drei. Drei … erfolglose Versuche.»
    «Haben Sie eine Idee, wo sie sich befinden könnten?»
    «Natürlich, sie sind bei mir zu Hause. Ich wollte sie eigentlich zum Feuermachen benutzen, bin aber nie dazu gekommen.»
    «Darf ich mal einen Blick darauf werfen?»
    «Natürlich, aber warum?»
    «Kennen Sie zufällig Nicolas Cage, den amerikanischen Schauspieler?»
    «Ja. Ich kann mich noch lebhaft an seine Rolle in Mondsüchtig erinnern, die berührende Darstellung eines Italo-Amerikaners.»
    «Nun, einige von Cages neueren Filmen, einschließlich des Kassenhits Das Vermächtnis des geheimen Buches , legen nahe, dass Schriftsteller oft geheime Codes in ihre Werke einbauen. Vielleicht können Twigs frühere Arbeiten einen Hinweis darauf geben, wo er sein letztes Manuskript versteckt hat.»
    Nix Arssen senkte traurig den Blick. «Cages jüngste Filme sind wenig wertvoll, fürchte ich. Der typische Fall einer einst vielversprechenden Karriere, die durch eine Serie entwürdigender Rollen aus dem Gleis geraten ist. Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass Sie da ziemlich im Trüben fischen.»
    «Vielleicht. Aber einen Versuch ist es wert. Man weiß nie.»
     
    «Hast du das Manuskript gefunden?»
    «Noch nicht, Meister.»
    «Wie viele Finger,

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