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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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Gandalfa, eine Gynaikokratie, in der Frigga die Üppige herrschte. Der brutale Wikingerkönig Harald Zahnlos bekam bald Wind von der Erhebung der Jungfrauen. Mit zehntausend sexuell ausgehungerten Kriegern im Gefolge griff er Gandalfa an, schlachtete seine Bürgerinnen ab und breitete schließlich den Mantel des Schweigens über die Ereignisse.
Als Frigga herrschte (Dokudrama im History Channel)
     
    Blomberg und Bubbles traten in Lizzys Zelle. Sie beendete gerade ihre Morgengymnastik: eine Stunde Core-Muskeltraining, gefolgt von jeweils neunzig Minuten Navy-SEAL-Commando-Workout mit Kniebeugen mit Ball, Oberschenkelbeugen, Hocksprüngen, Kastenspringen, seitlichen Kicks, Liegestützen, Schulterblatt-Turbo-Klimmzügen und umgekehrten Trizeps-Rückkicks. Zum Abkühlen machte sie dreißig Minuten Kenpo-Kampfsportübungen.
    Die Haare hatte sie in einen Pferdeschwanz zusammengebunden. Seit sie verhaftet worden war, hatte sie keine Gelegenheit mehr gehabt, ihre Haare zu färben, daher sah man jetzt deutlich den roten Ansatz. Bubbles musste unwillkürlich an Pippi Langstrumpf denken, aber er wusste, dass es besser war, den Mund zu halten. Die Fäden seiner Schulterwunde waren erst gestern gezogen worden.
    «Hallo, Lizzy.»
    Salamander nickte kaum merklich. «Hallo, Kommissar. Hallo, KFB.»
    Bubbles wusste, dass Salamander Blomberg gern «Kalle» nannte. Aber woher kam das «F»? Ich dachte immer, sein zweiter Vorname sei Solomon.
    Bubbles räusperte sich. «Lizzy, Mikael und ich haben unsere Rechercheergebnisse abgeglichen, und wir würden dir gern ein paar Fragen stellen. Wenn du nichts dagegen hast.»
    Der Kommissar bemerkte, dass sich Salamander in Blombergs Gegenwart unbehaglich fühlte. Sie wich seinem Blick aus und stach mit dem Übungsbajonett weiter auf das Gesicht der Puppe mit den Buchstaben KFB ein.
    «Wir wissen, dass deine Schwester Arssen umgebracht hat. Wir glauben, dass der Mord etwas mit einem Manuskript zu tun hatte, an dem Arssen arbeitete.»
    «Über UKEA und den Führer ?»
    Bubbles fiel die Kinnlade herunter. Woher konnte Salamander das wissen? Er hatte sein Gespräch mit Blomberg extra weder auf dem Computer noch auf dem iPhone aufgenommen. Nicht mal eine Zusammenfassung hatte er davon getippt, aus lauter Angst, dass das Dokument, egal wie sicher verschlüsselt es sein mochte, in ihre Hände geraten könnte. Sie hatten es sogar vermieden, Blombergs Großhirn damit zu belasten, für den Fall, dass Salamander es inzwischen gelernt hatte, sich in sein Gehirn zu hacken. Und dennoch wusste sie alles.
    «Was kannst du uns über die Geschichte deiner Familie erzählen?»
    «Du meinst, ob ich glaube, dass Adolf Hitler mein Großvater war?»
    Wieder war ihnen Salamander eine Nasenlänge voraus.
    «Jedes Detail über die Vergangenheit deiner Familie könnte hilfreich sein, Lizzy. Wir wissen, dass die Sache nicht … leicht für dich ist.»
    «Mein Vater» – es war das erste Mal, dass Bubbles und Blomberg hörten, wie sie das Wort in Bezug auf Kalashnikov benutzte – «hat selten über seinen Vater gesprochen. Aber hin und wieder hat er eine Bemerkung fallenlassen, meistens ziemlich vage. Ich erinnere mich, dass er einmal sagte, wie schwierig es für ihn sei, stolz auf seine eigenen Leistungen als Auftragskiller zu sein. Immerhin war sein Vater der größte Massenmörder in der bisherigen Geschichte. Vater sagte, dass seine Arbeit ihm im Vergleich dazu so belanglos erschien.»
    Bubbles und Blomberg wechselten einen Blick. Keiner von ihnen hatte erwartet, dass Salamander sich so öffnen würde.
    «Sprich bitte weiter.»
    «Von Zeit zu Zeit hat sich Vater furchtbar betrunken und in Selbstmitleid gewälzt. Ich erinnere mich, wie er einmal sagte, dass sein Vater sich in den Mund geschossen und befohlen hätte, seine Leiche zu verbrennen – aus Enttäuschung über seinen Sohn. ‹Wenn ich nicht so ein Versager wäre, wäre mein Vater heute noch am Leben!›
    Ich erinnere mich genau, dass meine Mutter ihm sagte, wie lächerlich das sei. Dass Opa – so hat Mutter den Vater meines Vaters immer genannt – sich umgebracht hat, um der Gefangennahme durch 20 Millionen Soldaten zu entgehen, die die Militärmacht der gesamten zivilisierten Welt darstellten. Dass es nichts damit zu tun hatte, dass er enttäuscht von seinem Sohn war. Aber mein Vater wollte das nicht gelten lassen.»
    «Haben deine Eltern Hitler jemals namentlich genannt?»
    «Nein, daran würde ich mich erinnern. Chamelea und ich haben sogar oft darüber

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