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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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    Ich nickte und stopfte die Decken fest um Dads Körper. Die blaugraue Farbe seines Gesichts und seine Leblosigkeit machten mir Angst. Ich nahm seine unverletzte Hand in meine. Schnell suchte ich meine Mitte und konzentrierte mich darauf, die Kraft der Weiden, die ich in mir gesammelt hatte, durch meine Hand an meinen Vater eiterzugeben. Ich spürte bereits das vertraute Kitzeln in meiner Handfläche.
    „Dad, kannst du mich hören?“ Ich nahm einen Deckenzipfel und rieb damit über sein nasses Haar, dessen Spitzen gefroren waren. Bitte, werde wieder gesund, bitte, komm wieder zurück zu mir. „Dad, du musst jetzt aufwachen.“ Ich zog alle Energie, die ich hatte, zusammen und schickte sie in seinen Körper.
    Seine Lider flatterten und öffneten sich, aber seine Augen waren seltsam glasig.
    „Dad?“
    „Bugs?“
    Seine Stimme war rau und leise. Es klang, als hätte er eine fürchterliche Stimmbandentzündung.
    „Ich bin’s. Bist du okay?“
    Er blinzelte und schaute sich um, als wüsste er nicht, wo er war. Dann leuchtete das Licht der Erinnerung in seinen Augen auf.
    „Die Hunde?“, krächzte er.
    Ich schüttelte den Kopf. „Wir konnten ihnen nicht mehr helfen.“
    „Mama Parker wird sehr traurig sein.“
    Ich wollte sagen, dass sie noch viel trauriger wäre, wenn er es nicht überlebt hätte, aber ich entschied mich, dass dies vielleicht einer der Momente war, in denen ich besser den Mund hielt.
    Dad schloss die Augen wieder, und ich drückte panisch seine Hand, weil ich mir Sorgen machte, er könnte in eine weitere Ohnmacht versinken. Er erwiderte den Druck, und ich atmete erleichtert aus.
    „Jetzt glaube ich dir.“ Beinahe hätte ich sein heiseres Flüstern überhört. „Wegen Partholon. Ich glaube dir.“
    Das tiefe Dröhnen des Automotors durchschnitt die Stille. Clint kam schnell, aber steif an Dads Seite. Dad schaute ihn an.
    „Fertig, Großer?“, fragte Clint.
    „Gib mir nur eine Minute, dann kann ich selber laufen“, flüsterte Dad.
    „Vielleicht ein andermal.“ Clint unterdrückte ein Lachen und legte sich meinen Vater über die Schulter. Mit zittrigen Beinen trug er ihn zum Auto und setzte ihn vorsichtig auf dem Rücksitz ab. Ich sah sein schmerzverzerrtes Gesicht, als Clint sich aufzurichten versuchte, aber seiner Stimme merkte man die Schmerzen nicht an.
    „Shannon, setz dich zu ihm nach hinten. Gib ihm weiter alle Kraft, die du hast.“ Er lächelte mich grimmig an. „Aber sorg dafür, dass du dich nicht wieder völlig auspumpst, so wie auf der Lichtung. Hier sind die Möglichkeiten, sich wieder aufzuladen, dünn gesät.“
    „Was ist mit dir?“, fragte ich und kletterte auf den Rücksitz.
    „Um mich kümmern wir uns später.“
    Die steife, schiefe Art, in der er hinter dem Lenkrad saß, machte mir Sorgen.
    „Halt dich gut fest, das wird eine ziemliche Schleuderfahrt.“
    Clint trat aufs Gaspedal, wendete in einem engen Kreis und schoss in Richtung Straße davon.
    Mein Respekt für Militärfahrzeuge und Männer vom Militär wuchs mit jeder Sekunde.
    „Sieh nach der Hand“, sagte Clint mit einem Blick in den Rückspiegel.
    Dad hatte sich die rechte Hand aufgerissen und hielt sie fest gegen seine Brust gedrückt. Ich saß auf seiner rechten Seite und beugte mich näher zu ihm.
    „Lass mich mal sehen, Dad.“
    Er stöhne schmerzerfüllt auf, überließ mir aber seine Hand. Der Schal war schon blutdurchtränkt und hinterließ schmierige Streifen auf der Pferdedecke.
    „Sie blutet immer noch“, sagte ich Clint.
    „Hier“, er nahm den Schal von seinem Hals. „Wickle ihn fest um die Wunde, und gib weiter Druck. Das ist ein ziemlich übler Schnitt.“
    „Sorry, Dad, das wird jetzt etwas wehtun“, sagte ich. Dann umwickelte ich die blutige Hand mit Clints Schal und drückte fest drauf, wobei ich mich darauf konzentrierte, meinem Vater weiter Energie von mir zuzuleiten. Dad schloss die Augen.
    „Mist“, zischte er durch zusammengebissene Zähne. „Es war besser, als ich noch kein Gefühl in der Hand hatte.“
    „Jedenfalls klingst du jetzt besser.“
    „Ja, genau rechtzeitig, um ordentlich zu fluchen.“ Seine Zähne fingen an zu klappern, das nahm ich als gutes Zeichen. „Das gottverdammte Ding war da unten. Es war Teil des Teichs.“
    „Ich weiß. Anders als in Partholon ist er in dieser Welt nicht richtig ausgeformt. Sein Körper ist eher flüssige Dunkelheit als eine feste Masse.“
    „Es ist böse. Das habe ich gespürt.“
    Ich nickte nur und

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