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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Gewehr.“
    Ich gab Dad das Gewehr. Er murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Dann kämpften wir drei uns durch den dichten Schnee. Dad vorweg, Clint dahinter, zum Schluss ich. Wir folgten dem Zaun, bis wir an ein Gatter kamen, das mit einer Kette verschlossen war. Dad öffnete das Schloss, und gemeinsam schoben die Männer das Tor so weit durch den Schnee, bis die Öffnung groß genug war, dass wir hindurchschlüpfen konnten.
    Ein einsamer Futterstand erhob sich vor uns. Er war mit weißem, puderigem Schnee bedeckt. Das verlieh ihm ein seltsames Aussehen, wie ein Mondfahrzeug, das den Seiten eines Bradbury-Romans entkommen war. In der Ferne, vielleicht zwanzig Meter hinter dem Futterstand, konnten wir dumpf die Umrisse des schneebedeckten Teiches erkennen.
    Das grausame Heulen kam definitiv aus der Richtung.
    Obwohl Dad durch die verharschte Schneeschicht einbrach und gute zwanzig Jahre älter war als wir, enteilte er Clint und mir immer mehr, als er in riesigen Schritten die Entfernung zwischen sich und den Hunden überwand. Alle paar Sekunden stieß er einen Pfiff aus und rief nach ihnen.
    „Fawn! Murph! Hierher, meine Hunde.“
    Ich blieb an irgendetwas hängen und fiel mit dem Gesicht zuerst in den Schnee. Kaum hatte ich geblinzelt, da war Clint schon an meiner Seite. Er zog mich auf die Füße und wischte mir den Schnee aus dem Gesicht.
    „Alles okay?“
    Ich nickte und schaute über seine Schulter zu meinem Dad. Er stand an der westlichen Seite des Teiches. Ich erinnerte mich, dass dies das einzige Uferstück war, das nicht steil abfiel und auch nicht mit Büschen und Bäumen bewachsen war. Auf dieser Seite tranken die Pferde, und wir wateten von dort aus in das kühle Wasser, um dem heißen Oklahoma-Sommer für ein paar Minuten zu entfliehen. Dad starrte auf das sich vor ihm ausbreitende Weiß. Die unberührte Fläche wurde nur von zwei Spuren durchbrochen, die am Nordende des Teichs begannen. Ich folgte diesen Spuren mit meinem Blick, und meine Augen weiteten sich, als ich sah, dass sie direkt zu einem Loch in der Mitte der Eisfläche führten, wo die beiden Hunde in einem dunklen Wasserloch verzweifelt um ihr Leben paddelten. Ihre Köpfe waren kaum zu sehen, während sie darum kämpften, nicht unterzugehen. Alle paar Sekunden stießen sie ein panisches Jaulen aus. Ich sah, wie der silberfarbene Rüde eine Pfote auf das Eis setzte und vergeblich versuchte sich hochzuhieven. In der Kälte fand er keinen Halt und plumpste ins eiskalte Wasser zurück. Das gebrochene Eis, das sie umgab, war mit roten Flecken übersät, Zeichen ihrer vielen verzweifelten Versuche, sich zu befreien.
    „Oh, Clint, das ist ja furchtbar.“
    Meine Aufmerksamkeit war von den strampelnden Hunden abgelenkt gewesen, jetzt sah ich, dass eine Gestalt sich auf die Eisfläche schob. Es war Dad. Er hatte sich auf den Bauch fallen lassen und krabbelte nun wie ein Krebs zum Loch im Eis.
    „Dad!“, schrie ich. Clint und ich stürzten ihm hinterher.
    „Bleibt zurück!“, befahl Dad und schob sich zentimeterweise weiter.
    „Hör auf, Dad! Das Eis hält nicht. Du wirst auch noch einbrechen!“ Ich spürte, wie sich ein Schluchzen in meiner Kehle aufbaute.
    Dad antwortete nicht, sondern robbte einfach weiter, Ich konnte ihn beruhigend auf die Hunde einreden hören. Aus panischem Jaulen wurde verängstigtes Bellen.
    Ich spürte, wie sämtliche Farbe aus meinem Gesicht wich, als ich sah, dass das Wasser sich unter der Eisfläche kräuselte und sich etwas Dunkles darin rührte. Es schwappte aus dem Loch und um die Hündin, um mit einem öligen Schmatzen über ihrem Kopf zusammenzuschlagen. Das Wasser wogte kurz auf, aber der braune Kopf tauchte nicht wieder daraus hervor.
    „Fawn!“, hörte ich meinen Dad brüllen.
    Nun schwappte das tintige Nass um den kräftigeren, silbergrauen Hund.
    „Das ist Nuada. Er ist da draußen.“ Clint klang sehr ruhig.
    fch löste meinen Blick von der makaberen Szene vor mir. Clint war von seiner saphirblauen, metallisch glänzenden Aura umgeben.
    „Geh zu dem Baum, der am Teich steht, Shannon.“ Er deutete auf eine große schneebedeckte Weide, deren Zweige über die gefrorene Teichoberfläche hingen wie die weißen Haare eines rastlosen Riesen. „Stell sicher, dass du den Baum berührst – und halte dich bereit.“
    Ich fragte nicht, wofür ich mich bereithalten sollte – ich machte mich einfach daran, mir einen Weg durch den schweren Schnee zu bahnen, Ich konnte keine Energie mehr darauf

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