Verbannt
konzentrierte mich weiter darauf, meinem Vater Kraft zu geben. Plötzlich wollte er sich aufsetzen, sodass ich Schwierigkeiten hatte, ihn ruhig zu halten.
„Das Ding ist immer noch da bei meinen Tieren!“
„Sir“, sagte Clint schnell, „ich habe es eingesperrt, zumindest für den Moment. Und ich denke, Nuada hat kein Interesse daran, ein Tier anzufallen, wenn der Besitzer nicht in der Nähe ist – er hat Sie mit Ihren Hunden zum Teich gelockt. Es war so ähnlich wie das, was Shannon von dem Angriff auf ihre Stute in Partholon erzählt hat. Wir sind jetzt weg, und somit gibt es für ihn derzeit keinen Grund, sich auf Ihre Tiere zu stürzen.“
Dad entspannte sich ein wenig.
„Er ist sehr eindimensional in seinem Denken“, stimmte ich Clint zu. „Im Moment hat er es auf jeden abgesehen, den ich liebe. Er war nicht hinter den Hunden her. Er hat sie nur benutzt, um an dich ranzukommen.“
Dad nickte. „Das klingt logisch – soweit man bei dieser ganzen Geschichte von Logik sprechen kann.“ Er schaute mich an. „Wie kann dieses Ding glauben, dass du es hierhergerufen hast?“ Seine Stimme brach, und seine Zähne klapperten wieder.
„Ich weiß nicht, ich würde niemals ...“ Ein plötzlicher Gedanke ließ mich innehalten. „Und wenn Nuada tatsächlich hierhergerufen worden ist, aber von jemand anderem?“
Clint fing meinen Blick im Rückspiegel auf und nickte.
„Rhiannon hätte ihn rufen können“, sagte ich.
„Warum würde sie oder sonst jemand das tun?“
Ich war froh, dass Dad mehr verärgert als schwach und verwundet klang.
„Sie hängt in ein paar wirklich üblen Sachen drin, Dad.“ In meinem Kopf nahm eine Idee Gestalt an. Wieder suchte und fand ich Clints Blick im Rückspiegel. „Bres war definitiv mit den dunklen Mächten verbunden. Alanna wusste das. Und ClanFintan hat mir von diesem fürchterlichen Gott des Bösen erzählt und davon, wie die Menschen auf der Wachtburg sich ihm zuwandten und ihn anbeteten. Vielleicht hat Rhiannon sich auch diesem Bösen geöffnet, ohne sich wirklich über die Konsequenzen im Klaren gewesen zu sein. Sie hat es vielleicht nicht gewollt, aber was immer sie getan hat, hat Nuada von den Toten auferstehen lassen und hierhergebracht. Du hast gesagt, sie hat versucht, dich dazu zu bewegen, ihr zu helfen, oder?“
„Das stimmt.“ Clint nickte. „Sie hat mir erklärt, dass wir uns gemeinsam die Kräfte des Waldes nutzbar machen könnten.“
Das ergab Sinn. „So wie die Kräfte der Bäume verstärkt werden, wenn ich sie durch mich leite. Ich habe das erst verstanden, als wir zufällig da hineingestolpert sind, aber Rhiannon hat sehr viel mehr Erfahrung mit Magie. Als sie dich das erste Mal traf, wusste sie sofort, wen sie vor sich hatte.“ Ich dachte einen Augenblick nach. „Vielleicht wusste sie es sogar schon vorher. Als du dich nicht von ihr hast benutzen lassen, musste sie jemand anderen finden.“
„Oder etwas anderes“, ergänzte Clint.
Der Wagen rumpelte durch ein Schlagloch, und mein Dad stöhnte auf. Dann sagte er: „Wie kann irgendjemand glauben, das Böse kontrollieren zu können?“
„Rhiannon ist es gewohnt, eine ganze Welt und alle, die darin leben, zu führen. Es gibt nichts, das sie ihrer Meinung nach nicht kontrollieren kann.“ Sobald ich die Worte ausgesprochen hatte, wusste ich, dass sie wahr waren. Ich spürte es, als wäre es ein Teil von mir, und ich fragte mich – und nicht zum ersten Mal –, ob ich genauso düster und verdreht wäre wie sie, wenn ich anders aufgewachsen wäre. Trug ich diese Möglichkeit, zu sein wie Rhiannon, auch in mir? Ich hoffte nicht.
„Liegt das Broken Arrow Hospital nicht direkt an der Elm Street?“
Bei Clints Frage setzte ich mich auf und sah mich um. Ein Schwindelgefühl flatterte durch meinen Körper.
„Ja“, sagte ich schwach. „Bieg da vorn ab.“ Clint tat es, und ich merkte, dass er mich im Rückspiegel betrachtete. „Sieh auf die Straße, Colonel.“ Ich versuchte munter zu klingen, aber ich lallte die Worte, als wäre ich betrunken.
„Wie geht es Ihnen, Mister Parker?“, lenkte Clint schnell ab, bevor mein Dad etwas mitbekam.
„Besser, mein Sohn, besser.“
Ich musste zugeben, dass er schon viel mehr wie er selbst klang.
„Lass seine Hand los, Shannon“, befahl Clint mir.
„Was?“ Ich hörte die Worte, aber ich hatte Schwierigkeiten, ihre Bedeutung zu verstehen.
„Sir, Sie müssen bitte Shannons Hand von Ihrer lösen. Sie hat alle Kraft der Weiden, die sie in
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