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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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unterrichtet. Frauen, die im Tempel der Musen ausgebildet worden waren, genossen in Partholon das höchste Ansehen. Kein Wunder, dass die Krieger kaum Schwierigkeiten hatten, sich in Laragon einzugewöhnen.
    ClanFintans Gesichtsausdruck war betrübt, als er weitersprach. „Die Frauen, die auf die Wachtburg ziehen sollten, fühlten sich anfangs merklich unwohl in ihrem neuen Heim. Deshalb habe ich entschieden, die Rückkehr unserer Truppen um einige Wochen zu verschieben. Nach den furchtbaren Gräueltaten, die dort verübt wurden, ist es nur natürlich, dass die neuen Bewohner sich ungewohnt verletzlich fühlen.“
    Seine Worte jagten mir einen Schauer über den Rücken. Ich erinnerte mich nur zu gut an das Grauen, auf das er sich bezog. Kurz nach meiner Ankunft in Partholon hatten vampirähnliche Kreaturen versucht, das Volk dieser Welt zu unterjochen und zu zerstören. Der vielleicht grauenhafteste Aspekt ihrer Invasion war, dass die männlichen Fomorianer menschliche Frauen fingen und sie vergewaltigten und schwängerten. Die Frauen gebaren dann mutierte Wesen, die mehr Dämonen als Menschen glichen. Ich erschauerte bei der Erinnerung an die „Geburt“, die ich hatte mit ansehen müssen, weil Epona mich auf eine Seelenreise geschickt hatte. Es reicht zu wissen, dass die Mutter die Geburt nicht überlebt hat. Für die Fomorianer waren menschliche Frauen nichts anderes als Wegwerfartikel, lebende Inkubatoren für ihre Brut.
    Die Fomorianer hatten zwar Burg Laragon zerstört und ihre Bewohner getötet, aber der Angriff war überraschend gekommen und schnell beendet gewesen. Ganz im Gegensatz zu dem, was in der Wachtburg geschehen war. Von dort aus hatten die Fomorianer Partholon infiltriert, und zwar lange bevor wir überhaupt etwas davon mitbekommen hatten. Die Wachtburg war ihr Hauptquartier, und dort mussten einzelne Frauen viele Vergewaltigungen über sich ergehen lassen, bis sie endlich geschwängert waren. Dort wurden sie auch gefangen gehalten, bis die Fomorianerjungen aus ihren Leibern krochen.
    „Ich bin froh, dass ihr so lange geblieben seid, bis die Frauen sich auf der Wachtburg sicher fühlten.“ Zum wohl millionsten Mal schickte ich ein Dankgebet an Epona, weil wir die Fomorianer hatten schlagen können – und für die Pocken-Epidemie, die die Dämonen geschwächt hatte, sodass sie schlussendlich vernichtet werden konnten.
    „Ich wusste, dass du nichts anders erwartet hättest.“
    Ein Blick in seine Augen war wie ein Bad in warmem Wasser.
    „Du bist mein Held.“
    „So soll es auch sein“, ging er auf meine Neckerei ein.
    Ich merkte, wie er sich entspannte, als ich wieder mehr wie ich selbst wirkte. Leider war das nur vorgespielt. Ich zwang mich, einen weiteren Happen von dem bitter schmeckenden Reis zu schlucken.
    ClanFintan fuhr mit seinem Bericht fort: „Die überlebenden Fomorianer zu verfolgen war schwieriger, als den Menschen zu helfen, sich auf der Wachtburg einzuleben.“ Seine Stimme klang grimmig. „Während unserer Suche haben wir viele partholonische Frauen gefunden. Als ihre Geiselnehmer starben oder flohen, blieben ganze Gruppen Schwangerer zurück.“ Bei dem Gedanken daran schüttelte er wütend den Kopf. „Einige hatten sich mit den Pocken infiziert und waren so schwach, dass sie bald gestorben sind. Denjenigen, die überlebt haben und noch am Anfang der Schwangerschaft standen, hat Carolan seine Medizin gegeben. Der Trank führte dazu, dass die Frauen eine Fehlgeburt erlitten, doch beinahe die Hälfte von ihnen starb während der Tortur.“ Er biss die Zähne zusammen. „Es gab nicht viel, was Carolan für die Frauen tun konnte, deren Schwangerschaft schon weit fortgeschritten war. Er konnte nur ihre Schmerzen lindern und ihnen das Sterben erleichtern.“ ClanFintans Blick glitt zu dem Heiler, und er senkte die Stimme. „Es war sehr schwer für ihn zu ertragen, Rhea. Zu sehen, wie wenigen er wirklich helfen konnte.“
    Mein Blick folgte seinem, und ich bemerkte tiefe Falten, die sich um Carolans ausdrucksvolle Augen eingegraben hatten. Mir fiel auf, dass er Alanna ständig berührte, als könnte sie sich in Luft auflösen, wenn er keinen körperlichen Kontakt zu ihr hielte.
    „Ich werde dafür sorgen, dass Alanna viel Zeit für ihn hat“, schlug ich augenzwinkernd vor.
    „Ja, das wird ihm helfen.“ ClanFintans Blick hielt meinen fest. „Ich habe auch gehofft, dass meine Frau sich viel Zeit für mich nimmt.“ Er imitierte mein Zwinkern.
    „Zufällig kenne ich deine

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