Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
Vom Netzwerk:
fiel Vic ein.
    „Ihr zwei könnt jetzt aufhören, mich anzustrahlen. Ihr macht mich ganz nervös.“
    Es klopfte kurz an der Tür.
    „Herein“, rief ich. Drei in Seide gekleidete Mädchen eilten ins Zimmer. Sie trugen Tabletts, deren Fracht verdächtig nach Frühstück aussah. Gleichzeitig fingen sie an, mich überschwänglich zu beglückwünschen.
    „Herzlichen Glückwunsch, Herrin.“
    „Wir freuen uns so für Sie.“
    „Was für fabelhafte Neuigkeiten.“
    Als ich in dieser Welt angekommen war, hatte mich das gemeine Volk wie eine Person behandelt, die ver- und geehrt gehörte; man hatte mich wortwörtlich auf ein Podest gehoben. Die Menschen, die mir nahestanden und normalerweise mit Rhiannon zu tun gehabt hatten, behandelten mich in diesen ersten Tagen allerdings eher, als wäre ich eine tickende Zeitbombe. Sie taten alles mit größter Vorsicht, als könnte ich jederzeit in einem göttinnengleichen Wutanfall explodieren. Es hatte eine Menge Ausdauer meinerseits gekostet, sie davon zu überzeugen, dass ich mich verändert hatte (unglücklicherweise konnte ich ihnen ja nicht sagen, dass ich tatsächlich eine andere Person war). Obwohl ich froh war, dass es mir in den letzten sechs Monaten gelungen war, dass meine Mädchen sich in meiner Gegenwart entspannten, bereitete mir ihre Zuneigung am heutigen Morgen Kopfschmerzen. Mir war schwindelig, als sie um mich herumliefen und mich ehrfürchtig berührten, nachdem sie meinen Frühstückstisch gedeckt hatten.
    „Danke, Mädchen.“ Ich versuchte ein Lächeln. „Ihr könnt jetzt gehen.“
    „Ja, Mylady.“ Sie sanken in einen anmutigen Knicks. Als sie zur Tür flitzten, hörte ich eine von ihnen flüstern: „Unsere Lady ist kein Morgenmensch.“
    „Sie machen mir Kopfschmerzen“, sagte ich, nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war.
    „Sie beten dich an“, informierte Alanna mich.
    „Und verursachen mir trotzdem Kopfschmerzen“, widersprach ich.
    „Iss etwas. Das wird deine Laune heben“, schlug Alanna vor.
    „Zumindest hoffen wir das“, fügte Victoria hinzu.
    Ich schaute sie mit gerümpfter Nase an, dann ließ ich meinen Blick zum gedeckten Tisch gleiten. Es gab einen sehr lecker aussehenden Obstsalat, Kleie-Muffins, die dufteten, als kämen sie frisch aus dem Ofen und wären noch ganz warm, dünn geschnittenes Brot, das goldbraun geröstet war, und dazu eine Kanne Kräutertee, Wasser und Milch.
    „Ich weiß nicht, ob ich etwas essen kann.“ Mein Magen zog sich schon wieder gefährlich zusammen.
    „Versuch wenigstens eine Scheibe Toast und die Bananen aus dem Obstsalat. Ich habe den Koch angewiesen, diese speziellen Muffins zu backen, weil sie einfach und gesund sind. Oft liegt der Schlüssel in der Überwindung der morgendlichen Übelkeit bei einer Schwangerschaft darin, herauszufinden, was den Magen der werdenden Mutter beruhigt“, trug Alanna mit ihrer musischen Stimme vor.
    Ich atmete tief ein und nahm ein Stück Toastbrot. Nachdem ich kurz daran gerochen hatte, knabberte ich daran. Mein Magen blieb in meinem Körper, das deutete ich als gutes Zeichen.
    „Eigentlich sind die Muffins sogar nach einem Zentauren-Rezept gebacken“, sagte Vic und nahm sich eines, das sie in der Mitte durchbrach.
    „Müssen die Zentauren auch diese Übelkeit ertragen, wenn sie schwanger sind?“, fragte ich sie. Wie immer weckten diese interessanten Wesen mein Interesse.
    „Nein.“ Sie lächelte mich entschuldigend an. „Aber wir tragen unsere Jungen vier volle Jahreszeiten mit uns.“
    Mein Blick flog zu Alanna. „Das heißt doch aber nicht, dass ich ... oder doch?“ Ich klang ein wenig panisch (vielleicht weil ich mehr als nur ein wenig panisch war).
    „Nein“, versicherte Alanna mir. Ich stieß die angehaltene Luft aus. „ClanFintan paart sich nur mit dir, wenn er in seiner menschlichen Gestalt ist.“
    „Deine Schwangerschaft und die Geburt folgen den normalen menschlichen Regeln, wie bei allen Frauen“, fügte Vic hinzu.
    Ihre Worte erinnerten mich an meine nächtliche Seelenreise, und ich fühlte, wie sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete.
    „Epona hat mich letzte Nacht im magischen Schlaf Zeuge einer Geburt werden lassen“, erklärte ich meinen Freundinnen. „Es war erstaunlich.“
    „Ja, es ist ein wahrer Segen.“ Alanna strahlte.
    „Ein Wunder“, sagte Vic, den Mund voll Muffin.
    „Ich bin wirklich glück...“
    Ohne Vorwarnung zog sich mein Magen zusammen. Ich drehte meinen Kopf gerade noch rechtzeitig zur

Weitere Kostenlose Bücher