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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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jetzt aus.“ ClanFintan streichelte mich wieder hypnotisierend, und seine vertraute Berührung half mir, meine plappernden Gedanken zur Ruhe zu bringen. „Deine Göttin wird auf deine Zweifel reagieren.“
    „Ich liebe dich“, murmelte ich, während eine Welle der Müdigkeit meine Augen schloss und ich langsam in tiefen Schlaf fiel.
    Ich knabberte an einem Stück dunkler Schokolade von Godiva, während ich auf einem mit Daunen gefütterten lilafarbenen Diwan lag, der inmitten eines wogenden Weizenfeldes stand. Am anderen Ende des Diwans saß Sean Connery (in seiner 007-Smoking-Phase). Meine Füße lagen auf seinem Schoß, und mit fester, sicherer Hand massierte er meine Fußsohlen, während er in der anderen Hand einen aufgeschlagenen Gedichtband hielt, der „Warum ich dich liebe“ hieß. Während er mir mit seiner erotischen schottischen Stimmte vorlas, warf er mir immer wieder Blicke voll unverhohlener Anbetung zu ...
    Plötzlich schwebte ich aus meinem tollen Traum und durch die Decke von Eponas Tempel.
    „Whoal Mir ist schlecht!“ Meine Stimme hatte ein vertrautes, geisterhaftes Echo, und ich atmete tief die Nachtluft ein. Das Hochgefühl, das mich überfei, als ich merkte, dass meine Göttin meinen Geist endlich wieder dirigierte, kämpfte mit dem Aufruhr in meinem Magen. Mein Geist hing mitten über Eponas Tempel und blieb sehr still, während ich mich zusammenriss und mich wieder mit dem magischen Schlaf vertraut machte – eigentlich war es gar kein Schlaf, sondern eine Seelenwanderung und damit außergewöhnlich magisch.
    Als meine Höhenangst verschwand, konnte ich mich endlich entspannen und genoss den herrlichen Ausblick. Es herrschte beinahe Vollmond, und sein klares Silberlicht küsste die Wände des Tempels, bis sie zum Leben zu erwachen schienen und der Marmor von innen heraus zu leuchten begann.
    Unter mir konnte ich erkennen, dass die Feier zu Ende ging. Müde Schatten bewegten sich, Gruppen von zwei, drei oder vier Leuten, die fröhlich scherzend über den Hof und in Richtung ihrer außerhalb der Tempelmauern liegenden Häuser stolperten. Ich lächelte, als ich sah, dass es einigen Paaren schwerfei, den Hof zu verlassen. Als sie ihren Weg nach Hause fortsetzten, blieben ihre Arme vielsagend ineinander verschlungen.
    Ich schätze, mein Volk war inspiriert worden, meinem Zustand nachzueifern.
    Ich spielte weiter spiritueller Voyeur und sah ein Zentauren-Paar, das etwas abseits der sich verabschiedenden Menge stand. Mein Körper glitt in ihre Richtung, bis ich direkt über dem Rücken der Frau schwebte – weit genug über ihr, damit sie meine Gegenwart nicht bemerkte, aber nicht so weit, dass ich nicht erkennen konnte, dass es sich bei den beiden Zentauren unter mir um meine Freunde Victoria und Dougal handelte.
    Ich konnte Victorias Gesicht nicht sehen und auch nicht hören, was sie sagten, aber ich sah, dass Dougal sprach und dass er die volle Aufmerksamkeit der Jägerin hatte. (Ich dachte, dass ich nicht lauschen sollte, aber nun ja, mein Seelenkörper wollte sich einfach nicht fortbewegen – das reichte mir als Entschuldigung für mein Verhalten vollkommen.) Als ich weiter hinsah, hob Victoria eine Hand und legte einen Finger auf seine Lippen, um seine Rede zu unterbrechen. Dann trat sie vor, und in einer eleganten Bewegung ließ sie ihren Kopf gegen seine Schulter sinken und nickte.
    Das Leuchten auf Dougals Gesicht ließ das Mondlicht im Vergleich matt aussehen, als er seine Geliebte in die Arme schloss.
    Ich grinste und dachte, dass ich es kaum erwarten konnte, Alanna davon zu erzählen. Was auch immer Dougal und Victoria voneinander ferngehalten hatte, schien gelöst worden zu sein.
    Langsam bewegte sich mein Geistkörper vorwärts, ließ meinen Freunden ihre Privatsphäre und mir einen Knoten der Rührung in der Kehle. Im Nachthimmel reiste ich in Richtung der Straße, die an der Westseite des Tempel-Plateaus vorbeiführte. Nachdem ich über den Kamm hinaus war, wurde ich schneller und glitt auf ein sauberes Häuschen zu, das nördlich der Straße inmitten eines sehr gepflegten Weinberges lag. Das Haupthaus wurde an einer Seite von einer gedrungenen Scheune mit angrenzender Einpferchung und an der anderen von einem flachen Gebäude flankiert. In diesem Bau wurde sehr wahrscheinlich der Wein fermentiert und gelagert. (Möge die Göttin sie segnen und beschützen, bis ich mein Kind zur Welt gebracht und meine Liebe für die Früchte des Weines wiedererlangt hatte!)
    Einen Augenblick

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