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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Hände wegzuziehen, aber sie klebten an den Baumstämmen, als wären sie festgenagelt. Meine Knie sackten unter mir weg, und ich spürte, dass ich nach vorne fiel. Ich würde kopfüber in den Bach stürzen, sollten meine Hände sich von den Bäumen lösen.
    Plötzlich schien die Zeit Bild für Bild in Zeitlupe vor meinen Augen zu vergehen. Mein Kopf neigte sich, und ich sah mein Spiegelbild auf der gekräuselten Wasserfläche. Dann verschwand dieses Spiegelbild, und ich konnte durch das Wasser hindurchsehen.
    Ich blinzelte langsam, versuchte, meinen Blick zu klären, und plötzlich sah ich wieder scharf. Ich konnte in den Bach sehen und durch ihn hindurch, in eine Welt auf der anderen Seite, eine Welt, in der eine Bewegung am Himmel meine Aufmerksamkeit erregte. Ich war schockiert, und ein Schrei entfuhr meinen Lippen, als ich den schmalen, metallischen Zylinder erkannte, der am entfernten Horizont entlangflog.
    Ein Flugzeug.
    Mit einem Mal verstand ich.
    Panisch versuchte ich erneut, meine Hände von den Bäumen zu lösen, aber die Borke war durchlässig geworden, und meine Hände wurden hineingesaugt, gefolgt von meinen Handgelenken, Ellenbogen ...
    Als ich spürte, wie mein Körper nach vorne fiel und sich in der Spiegelwelt auflöste, sah ich den nur zu vertrauten dahinjagenden dunklen Schatten mit der flüssigen Aura des Bösen. Er pulsierte um mich, drückend, suchend, mich verschlingen wollend ...
    Ich hörte den entsetzten Aufschrei meines Mannes, dessen Echo ein panisches Wiehern von Epi war.
    Ich öffnete den Mund, um zu schreien, aber schon verschluckte mich tiefe Bewusstlosigkeit.

II. TEIL

1. KAPITEL
    Mein Magen rebellierte, und ich spürte, wie ich auf die Seite gedreht wurde, während schmerzhafte Krämpfe meinen Körper schüttelten. Ich hörte ein seltsames Gejammer und merkte, dass es meine eigenen Schluchzer waren.
    „Ist schon okay, Shannon“, hörte ich eine tiefe, vertraute Stimme. „Du bist in Sicherheit.“
    Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber mein Blick war so getrübt, dass ich sie gleich wieder schloss, aus Angst, dass mir noch schlechter werden würde. Langsam ließ der Drang zu würgen nach. Ich lag still da und atmete die kühle, feuchte Luft in tiefen Zügen ein. Mir fiel auf, dass das Gras unter meiner Wange feucht war, und ich versuchte noch einmal, meine Augen zu öffnen und klar zu sehen.
    Zwischen zusammengekniffenen Lidern blickte ich mich mit trüben Augen um. Ich konnte grüne und graue Umrisse ausmachen, aber bevor ich Näheres erkennen konnte, schlich eine dunkle, schattige Gestalt durch mein Blickfeld. Bei diesem Anblick überkam mich ein Gefühl, das ich kannte. Es waren nicht meine Hormone oder meine Einbildung. Das Böse hatte mich wirklich verfolgt. Es schien in der Nähe zu lauern, die grünen und grauen Schatten zu schlucken und statt ihrer gezackte Scherben in unterschiedlichen Farben zu hinterlassen. Ich versuchte meinen Mund zu öffnen, um zu schreien.
    „Shannon! Beruhige dich.“ Es war dieselbe Stimme. „Es ist alles gut.
    Diese Worte schienen einen negativen Effekt auf den farblosen Schatten zu haben. Der dunkle Fleck löste sich auf, während schimmerndes Grau in das Grün des Waldes lief. Danach weiß ich nichts mehr.
    Bilder flatterten über meine geschlossenen Lider wie Blitze, die den Nachthimmel erhellen. Ich lag still, hatte Angst, mich zu bewegen, Angst, irgendetwas zu tun, das meinem geschundenen Körper weitere Schmerzen verursachte oder die Dunkelheit zurückrief, durch die ich gegangen war. Ich atmete langsam, versuchte mein wie die Flügel eines Kolibris schlagendes Herz zu beruhigen.
    Ich bemerkte, dass ich nicht länger im feuchten Gras lag. Ich spürte eine weiche, gute Matratze unter mir, eine dicke Daunendecke war bis zu meinem Kinn hochgezogen. Ich zitterte unter einem Frösteln, das tief im Inneren meines Körpers entstand.
    Rascheln, das von sich bewegenden Füßen erzeugt wurde, drang an mein Ohr, dann legte sich eine Hand kurz auf meine Stirn. Ich fühlte Schwielen an meiner kalten Haut.
    „Lass deine Augen noch geschlossen. Es ist einfacher für deinen Körper, sich einzugewöhnen, wenn du sie geschlossen hältst und dich ausruhst.“
    Wieder diese trügerische Vertrautheit der Stimme.
    „Trink, das wird dir helfen.“
    Ich behielt meine Augen fest geschlossen, während eine starke Hand mir half, mich etwas aufzurichten, damit ich einen Schluck des warmen, süßen Getränks nehmen konnte. Ich trank langsam, zwang meinen

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