Verbannt
Lied von James Brown an, woraufhin mein Ehemann die Augen verdrehte und einen tiefen Seufzer ausstieß. (Ich gebe zu, ich bin nicht sehr musikalisch, wäre es aber gerne, also versuche ich es weiter.) Dann dachte ich über meine impulsive Antwort nach und stellte fest, dass es stimmte. Ich fühlte mich gut. Ich hatte zwar immer noch diesen merkwürdigen Druck in der Kehle, ein wenig so, als würde man eine Erkältung zurückkämpfen, aber seitdem ich ihn mit Muffins gefüllt hatte, ging es meinem Magen definitiv besser. Ehrlich gesagt war ich jetzt, da ich den hormoneilen Hintergrund meiner Übelkeit und meiner wilden Vorstellungen kannte, wesentlich entspannter und ähnelte wieder mehr meinem alten, höchst selten missmutigen Ich.
„Warte nicht erst, bis du müde bist, bis du umkehrst. Wir sollten zurückreiten, bevor du dich erschöpfst.“
„Okay, okay.“ Ich verdrehte die Augen. „Ich werde achtgeben.“
Ich meinte, ihn daraufhin leicht schnauben zu hören, aber das Hufgeklapper übertönte das Geräusch.
Schweigend ritten wir weiter, und Epis schneller Galopp wurde gemütlicher. Ich genoss den Wechsel ihrer Gangarten, der so weich war wie ihr quecksilbriges Fell. Aus dem gestreckten Galopp wechselte sie in schnellen Trab, den ich aber nicht lange ertragen konnte.
„Höh“, sagte ich, ohne die Zügel dabei anziehen zu müssen. Beim Klang meiner Stimme richtete Epi ihre Ohren nach hinten. Sofort fiel sie aus dem harten Trab in einen schnellen Schritt. Clan-Fintan sah mich fragend an.
„Das schüttelt mich zu sehr durch“, erklärte ich.
Er schnaubte erneut, genau wie Epi.
„Pass nur auf“, sagte ich in ihre aufgerichteten Ohren. „Schon bald wirst du im gleichen Zustand sein wie ich.“
Sie sagte nichts, aber ClanFintan versuchte vergeblich, ein Lachen zu unterdrücken.
Dann überraschte Epi mich damit, dass sie abrupt stehen blieb. Ihre Ohren waren nicht länger nach hinten gerichtet, damit sie mich hören konnte, sondern nach rechts in den Wald. ClanFintan war ein paar Schritte weitergegangen, bevor er bemerkt hatte, dass wir stehen geblieben waren. Er drehte um und kam zurück zur statuengleich dastehenden Epi.
„Wo schaut sie hin?“, fragte er.
„Keine Ahnung.“ Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, durch den wirbelnden Nebel etwas zu erkennen. „Was ist los, Epi?“, fragte ich, erhielt aber keine Reaktion. Die Stute hatte ihre ganze Aufmerksamkeit auf eine Stelle rechts vom Weg gerichtet.
„Die Vögel sind verstummt.“ ClanFintans Stimme klang düster, und ich hörte das Zischen, als er sein Schwert aus der Scheide zog. „Bleib hier“, befahl er mit rauer Stimme.
„Ich will nicht alleine hierbleiben!“ Meine Hormone hatten wohl wieder die Kontrolle übernommen, denn ich fühlte mich auf einmal total hilflos. Es war so, als hätte ich mich plötzlich in die „Hat keine Verabredung zum Abschlussball abbekommen“-Barbie verwandelt.
„Die Stute wird dich beschützen“, sagte er. Dann überquerte er den Weg vor uns und betrat den Wald. „Und wenn ich sage, lauf, dann läufst du.“
Der klebrig graue Nebel verschluckte ihn, und ich wurde unangenehm an die schleichenden Schatten in der Gedenkstätte für MacCallan erinnert. Ich zitterte und wollte ClanFintan hinterherrufen, dass Epi sich nicht bewegte, geschweige denn mich beschützen könnte, aber ich wollte seine Konzentration nicht stören. Auch wollte ich dem, was auch immer in Hörweite lauern mochte, keinen Hinweis darauf geben, dass Epi sich in ein steinernes Pferd verwandelt hatte.
„Was, zum Teufel, ist da?“, flüstere ich Epi zu und wurde damit belohnt, dass sie sich kurz zu mir umdrehte. „Das Popelmonster?“, fragte ich mit verschwörerischer Stimme.
Sie antwortete nicht.
„Geister?“, versuchte ich es erneut.
Sie schnaubte, aber es klang nicht wie ein Ja-Schnauben. Es klang eher wie ein „Jetzt halt den Mund und gib acht“-Schnauben.
Ich seufzte und wartete. Es waren sehr wahrscheinlich nur Minuten vergangen, aber inmitten des Nebels und der Bäume fühlte ich mich, als wären wir vom Kleinen Volk entführt worden. Ich fing an, mir Sorgen über den komplizierten Lauf der Zeit und Rip Van Winkle zu machen, und ...
ClanFintans Körper materialisierte sich im Nebel. Ich holte wieder Luft.
„Ich habe nichts Bedrohliches gefunden.“ Er warf Epi einen verärgerten Blick zu. „Die anstehende Paarung muss das Urteilsvermögen deiner Stute getrübt haben. Nicht weit von diesem Weg entfernt
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