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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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sitzen. Ich komme rum und helfe dir.“
    Ich beobachtete, wie Clint mühsam aus dem Auto stieg. Draußen streckte er sich langsam, wobei er eine Hand in den Rücken presste. Vorsichtig kam er um den Wagen herum an meine Seite und öffnete die Tür.
    „Tut dir dein Rücken weh?“
    „Mach dir keine Sorgen, das ist normal.“
    Ich wollte ihn fragen, was genau er damit meinte, aber er bedeutete mir mit einer brüsken Bewegung, mit ihm zu kommen.
    Mit zittrigen Beinen kletterte ich aus dem Wagen. Clint nahm meinen Arm und half mir durch die Schneewehen zur Haustür, wo wir in einem kleinen Lichtkreis stehen blieben.
    „Ahm“, ich räusperte mich nervös. Ich wusste nicht, wie ich vorgehen sollte. Normalerweise habe ich einfach „Dad! Hey, ich bin’s“ gerufen und war reingegangen, aber jetzt war ich mir nicht sicher, welcher Empfang mich erwartete. Was, wenn Rhiannon meine Eltern auch vor den Kopf gestoßen hatte? Was, wenn mein Dad mich auch nicht sehen wollte? Ich schaute an mir herunter und sah, dass ich immer noch den mit Erbrochenem bespritzten Jogginganzug trug.
    „Alles okay, mein Shannon-Mädchen?“ Clint schob mir eine vorwitzige Locke aus der Stirn.
    „Ich bin mir nicht sicher ...“ Bevor ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, wurde der Türknauf gedreht. Die dicke Eingangstür schwang auf, und durch die Fliegengittertür konnte ich einen kräftigen Schatten im Flur stehen sehen.
    „Shannon?“
    „Ja, ich bin’s, Dad. Ich habe einen Freund dabei. Können wir reinkommen?“ Meine Stimme klang mit einem Mal, als wäre ich wieder sechs Jahre alt.
    „Ja, ja.“ Dad öffnete die Fliegengittertür. „Der schlimmste Sturm, an den ich mich erinnern kann. Hatte schon fast das Gefühl, wieder zurück in Illinois zu sein.“
    Wir traten in den kleinen Flur. Eine große Öllampe brannte träge auf dem kleinen Tischchen neben der Tür. Dad drehte den Docht ein wenig weiter heraus, sodass die Flamme mit einem Mal tanzte und wir in flackerndes, weiches Gelb gehüllt wurden. Dad trug eine Jogginghose und ein blaues Sweatshirt, das mit dem orangefarbenen Logo der University of Illinois bedruckt war. Seine Füße steckten in dicken Socken, die an den Zehen schlabberten. Sein dichtes Haar war zerzaust, und er hatte seine Lesebrille auf. Er sah wunderbar und solide und nach Sicherheit aus. Ich wollte mich in seine Arme werfen und heulen wie ein Baby.
    Stattdessen scharrte ich nervös mit den Füßen und überlegte verzweifelt, was ich sagen konnte. „Ah, wieso haben denn die Hunde gar nicht gebellt?“ Dad züchtete eine imposante Mischung aus Irischem Wolfshund und Windhund. Er ließ sie nicht an Rennen teilnehmen, er mochte sie einfach. Vor allem mochte er, dass sie die Population der Kojoten auf seinem Grundstück auf ein absolutes Minimum beschränkt hielten. Normalerweise wurde man von mindestens einem halben Dutzend schlanker, bunt gescheckter Hunde empfangen, die jeden Besucher hysterisch begrüßten. (Notiz an mich: Nicht vergessen, dass die Schwänze wie Peitschen sind.)
    „Die hab ich im Stall eingeschlossen. Draußen ist es zu nass und zu kalt. Ich habe die Heizlampen angemacht, ihnen eine große Schüssel Fressen hingestellt und sie mit den Pferden zusammen eingesperrt.“ Er kicherte. „Die Hundchen denken vermutlich, sie sind gestorben und in den Hundehimmel gekommen.“
    „Oh, Dad. Ich habe dich so vermisst.“ Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und umarmte ihn fest. Er gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange.
    „Na, jetzt bist du ja zu Hause.“
    Ich lächelte ihn an, während mir Tränen der Erleichterung über die Wangen liefen. Inbrünstig dankte ich meiner Göttin, dass Rhian-non wenigstens nicht die Beziehung zu meinem Vater ruiniert hatte. Sein Blick ging neugierig zu Clint, der sofort die Hand ausstreckte.
    „Mister Parker, ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen.“
    „Dad, das ist Clint Freeman, ein Freund von mir“, sprang ich schnell ein. Mir stieg das Blut in die Wangen. Wie hatte ich nur meine Manieren vergessen können? „Clint, mein Vater, Richard Parker.“
    Sie schüttelten sich die Hand, dann zeigte Dad in Richtung Wohnzimmer.
    „Kommt doch rein – fühlt euch wie zu Hause. Shannon, warum holst du dir und Clint nicht was zu trinken. Du weißt ja, wo alles ist.
    Wir folgten Dad ins Wohnzimmer, das durch eine Kochinsel von der Küche getrennt war. Dad bot Clint einen Platz auf der Couch an und setzte sich dann in seinen Sessel, der neben einem mit Büchern und

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