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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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hatte. „Sag’s ihm“, forderte ich ihn auf.
    „Sir ...“ Clints ruhige Stimme schien meiner Erzählung Glaubwürdigkeit zu verleihen. „Hören Sie ihr bis zum Ende zu. Sie sagt Ihnen die Wahrheit, und sie kann es beweisen.“
    Ich kniff leicht die Augen zusammen und warf ihm einen „Was, zum Teufel, redest du da“-Blick zu. Beweisen? Clint nickte mir aufmunternd zu.
    Ich räusperte mich und wandte mich wieder meinem Vater zu. „Die Urne hat meinen Unfall verursacht, und nicht nur das. Sie hat auch dafür gesorgt, dass ich in eine andere Welt hineingezogen und gegen mein Spiegelbild ausgetauscht wurde, gegen die Inkarnation der Göttin Epona.“
    Er schaute mich aus großen Augen an, unterbrach mich aber nicht.
    „Um es kurz zu machen, die Zicke, die in den letzten sechs Monaten mein Leben versaut und meine Familie und meine Freunde vergrault hat, war nicht ich“, kam ich schnell zum Ende.
    „Du willst mir damit sagen, dass du physisch nicht in dieser Welt gewesen bist?“
    Ich nickte.
    „Und die Frau, die deinen Job aufgegeben, einen Millionär geheiratet und durch die gesamte USA gejettet ist, bist gar nicht du?“
    „Genau das will ich damit sagen.“
    „Shannon ...“ Er schüttelte den Kopf. „Hast du eine Ahnung, wie verrückt das klingt?“
    „Verdammt noch mal, ja, natürlich hab ich die.“ Ich unterdrückte den Impuls, zu schreien, und fuhr mit normaler Stimme fort: „Ich bin diejenige, die das alles lebt, und sogar in meinen Ohren klingt das lächerlich.“ Ich schloss die Augen und massierte mir die Schläfen. Übelkeit rumorte in meinem Magen, und der Kopfschmerz pochte im Takt meines Herzschlags.
    Auf einmal spürte ich Clints starke Hände, die meinen Nacken massierten.
    „Mister Parker“, sagte er mit der ruhigen Stimme der Vernunft. „Es ist schon spät, und Shannon hat heute eine Menge durchgemacht. Vielleicht wäre es am besten, wenn wir alle eine Nacht darüber schlafen und morgen mit der Erklärung fortfahren.“
    „Du siehst aus wie ausgespuckt, Mädchen“, sagte mein Vater.
    Ich öffnete die Augen. „Dad, Suzanna ist tot.“
    Er zuckte überrascht zurück. „Die kleine Suzanna? Mein Gott, wie ist das passiert?“
    Clint sprang ein. „Das ist ein weiterer Teil der Geschichte, Mister Parker. Für den Augenblick reicht es, wenn Sie wissen, dass es heute Abend passiert ist und Shannon zusehen musste, wie sie starb.“
    Seine Stimme hatte einen beschützenden Unterton angenommen, der mich überraschte. Ich sah, dass mein Vater den neben mir sitzenden Mann aus zusammengekniffenen Augen musterte.
    „Na gut, mein Sohn. Lassen Sie uns mein Mädchen ins Bett bringen.“
    Er kam zu mir an die Couch, nahm meine Hand von meiner Stirn und zog mich auf die Füße. Er umarmte mich und klopfte mir auf den Rücken. Dann schnüffelte er an mir.
    „Guter Gott, Bugs, du riechst grauenhaft.“
    „Ich weiß“, sagte ich unglücklich.
    Er behielt meine Hand in seiner und zog mich in den Flur, der zu den Schlafzimmern führte. Auf dem Weg schnappte er sich die Öllampe von dem kleinen Tischchen. Das erste Zimmer zur Linken war das Gästezimmer. Dad öffnete die Tür und ging zum Nachttisch, wo er nach Streichhölzern suchte. Damit entzündete er die dicken, nach Vanille duftenden Kerzen, die auf der Kommode standen. Dann drehte er sich um und schaute Clint scharf an.
    „Das hier ist Shannons Zimmer. Ihnen kann ich das Gästebett im Büro anbieten, wenn das in Ordnung ist.“
    „Ja, Sir.“ Clint hielt seinem Blick stand.
    Dad nickte und drehte sich wieder zu mir um. „Ich glaube, da in der Kommode sind noch ein paar alte Nachthemden und andere Sachen von dir. Und ich glaube, wir haben auch noch genügend heißes Wasser, sodass du schnell unter die Dusche hüpfen kannst.“ Er verzog das Gesicht. „Du kannst es gebrauchen. Morgen früh klären wir dann die ganze Sache, ja?“
    Dankbar ließ ich mich in seine Umarmung sinken und flüsterte an seine Brust gelehnt: „Ich liebe dich, Dad.“
    „Ich liebe dich auch, Bugsy.“ Damit drehte er sich um und schob Clint vor sich her aus der Tür. „Kommen Sie mit“, sagte er, bevor er die Tür hinter sich ins Schloss zog.
    Dad und sein Beschützerinstinkt ...
    Mit einem Lächeln machte ich mich daran, den Inhalt der Kommodenschubladen zu durchsuchen. Ich fand eine meiner alten Jeans und ein oft getragenes Sweatshirt sowie eines meiner Lieblingsnachthemden, auf dem der Weihnachtsmann in einen Schornstein kackt. Darunter stand: Woran man

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