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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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die Ältesten nach Zecken absuchen, anstatt in die Berge zu gehen.«
    »Kommt raus«, wiederholte Eichhornschweif. »Und Löwenpfote, wenn du nicht gesehen werden willst, dann achte darauf, dass dein Schwanz nicht so in die Höhe steht.«
    Mit vor Verlegenheit heißem Fell tauchte Löwenpfote aus dem Busch auf und tappte den Hang hinab zu seiner Mutter.
    »Mäusehirn!«, zischte Distelpfote und folgte ihm mit Häherpfote.
    »Ihr hättet uns nicht nachspionieren dürfen«, miaute Eichhornschweif streng, als die drei Schüler vor ihr standen. »Katzen, die heimlich lauschen, hören oftmals Dinge, die sie gar nicht hören wollen.«
    »Aber wir mussten lauschen!«, platzte es aus Löwenpfote heraus. »Wir wollen mit euch gehen!«
    Eichhornschweifs grüne Augen wurden groß vor Staunen und Brombeerkralles Nackenfell sträubte sich unheilvoll. Zu Löwenpfotes Erleichterung blinzelte Feuerstern jedoch belustigt.
    »Sei nicht böse auf sie«, sagte er zu Eichhornschweif. »Sie erinnern mich an eine gewisse dunkelrote Schülerin, die ebenfalls darauf bestand, auf eine Reise zu gehen, auf die sie nicht eingeladen war.«
    Eichhornschweif schnaubte, ihre Schnurrhaare zitterten und sie peitschte mit dem Schwanz.
    »Warum möchtet ihr mit?«, erkundigte sich Feuerstern.
    Löwenpfote wollte schon antworten, doch Distelpfote stupste ihn an. »Wir wollen den Stammeskatzen auch helfen«, verkündete sie. »Löwenpfote und ich sind gute Kämpfer und Häherpfote … ähm, Häherpfote kann den verletzten Katzen helfen.«
    »Herzlichen Dank«, murmelte Häherpfote.
    »Häherpfote kann mehr als das«, miaute Blattsee gelassen. Häherpfote schrak zusammen, als sei er überrascht, die Heiler-Katze neben sich zu hören.
    »Wenn ihr mich fragt«, fuhr Blattsee fort, »ich finde, ihr solltet sie mitnehmen. Als wir noch im Wald lebten, unternahmen alle Schüler die Reise zum Ahnentor und besuchten den Mondstein, ehe sie Krieger wurden. Wir scheinen diese Sitte in unserer alten Heimat zurückgelassen zu haben, aber ich denke, es ist nur nützlich, wenn Schüler eine lange Reise machen und erfahren, was jenseits ihres Territoriums liegt.«
    Wärme breitete sich in Löwenpfote von den Schnurrhaaren bis zur Schwanzspitze aus, als er hörte, wie Blattsee die Sehnsucht in seinem Kopf in Worte fasste. »Bitte, dürfen wir mit?«, bettelte er.
    »Ich stimme Blattsee zu«, miaute Sandsturm. »Es schadet nicht, anderen Katzen zu begegnen und zu sehen, wie sie leben.« Ihr Blick traf sich mit Feuersterns, als blickten sie und der Clan-Anführer auf gemeinsame Erinnerungen zurück.
    »Brombeerkralle, was meinst du?«, fragte Feuerstern. »Sie bürden dir eine zusätzliche Verantwortung auf und es könnte sehr anstrengend für sie werden: eine lange, harte Reise und an ihrem Ende dann ein Kampf.«
    »Ich bin sicher, dass meine Jungen das schaffen.« Brombeerkralles bernsteinfarbene Augen leuchteten anerkennend, als sein Blick über die drei Schüler fuhr. »Ich wäre stolz, sie mitzunehmen und dem Stamm des eilenden Wassers vorzustellen.«
    »Auch wenn wir nicht sicher sind, wie sie uns dort empfangen werden?«, wandte Sturmpelz leise ein.
    Keine Katze antwortete darauf. Stattdessen erhob sich Brombeerkralle auf die Pfoten. »Bist du bereit?«, fragte er Löwenpfote.
    »Wofür?«, miaute Löwenpfote. Seine Pfoten kribbelten in einer Mischung aus Aufregung und Nervosität.
    »Wir müssen zum SchattenClan gehen und fragen, ob Bernsteinpelz mit uns kommen will«, erwiderte sein Vater.
    »Oh, gut!« Löwenpfote vollführte einige freudige Luftsprünge, nur um sogleich wütend auf sich zu erstarren, weil er sich wie ein dummes Junges benommen hatte. »Ich freue mich darauf, Bernsteinpelz’ Junge zu sehen. Sie sind schließlich mit mir verwandt«, fügte er hinzu, in dem Bemühen, sich etwas würdevoller zu geben.
    Eichhornschweif warf Blattsee einen kurzen Blick zu. »Distelpfote, du kommst mit mir zum WindClan, um herauszufinden, ob Krähenfeder sich uns anschließen wird«, miaute sie.
    »Was ist mit mir?«, fragte Häherpfote.
    »Du gehst mit mir zurück zur Lichtung«, sagte Blattsee zu ihm. »Wir müssen Reisekräuter vorbereiten.«
    »Sollten die anderen Katzen einwilligen und euch begleiten, dann bringt sie in den Felsenkessel. Von dort könnt ihr morgen gemeinsam aufbrechen.«
    »Gut. Gehen wir, Distelpfote.« Eichhornschweif winkte mit dem Schwanz und machte sich auf den Weg durch die Bäume zur WindClan-Grenze. Distelpfote flitzte hinter ihr her,

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