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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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noch etwas anderes. Sie konnte nichts sehen, aber ihre Pfoten prickelten unruhig.
    Brombeerkralle führte die Gruppe um einen Hügel herum, hinter dem sich ein Tal öffnete. Am Fuß des Hügels lag eine Ansammlung von Zweibeinernestern, die von einem Zaun umgeben war. Der seltsame Geruch wurde stärker. Distelpfotes Fell sträubte sich, als sie entdeckte, woher er kam. Zwischen den Nestern und den Katzen befand sich eine Gruppe großer schwarz-weißer Tiere. Sie hatten Füße wie spitze Steine und lange Schwänze, die zischend durch die Luft peitschten.
    »Was ist das?«, fragte Löwenpfote, und ausnahmsweise wusste Windpfote keine Antwort.
    »Die sind riesig«, miaute Distelpfote und versuchte, nicht so ängstlich zu klingen, wie sie sich fühlte. »Und sie schauen zu uns herüber. Glaubst du, sie greifen uns an?«
    Sie machte sich schon bereit zu fliehen, als sie Charlys heiseres, belustigtes Miauen hörte. »Keine Bange nicht, Kleine«, krächzte er. »Das sind nur Kühe.«
    »Ihr braucht keine Angst zu haben.« Eichhornschweif drehte sich zu ihnen um. »Uns sind früher schon Kühe begegnet. Sie tun euch nichts, solange ihr euch von ihren riesigen Pfoten fernhaltet.«
    Dennoch war Distelpfote erleichtert, als Brombeerkralle einen weiten Bogen um die Kühe schlug und sie die fremdartigen Wesen endlich hinter sich gelassen hatten.
    »Ich rieche Mäuse«, verkündete Löwenpfote, als sie sich den Zweibeinernestern näherten. Er rannte vor zu Brombeerkralle und fragte: »Können wir Pause machen und jagen? Ich habe einen Riesenhunger.«
    Distelpfote lief das Wasser im Maul zusammen, als sie den verlockenden Geruch wahrnahm. Er schien aus den beiden größten Nestern zu kommen, die etwas abseits der anderen lagen. Sie flitzte ihrem Wurfgefährten hinterher. »Bitte, Brombeerkralle, ich habe auch Hunger.«
    Brombeerkralle zögerte, doch es war Charly, der antwortete: »Das hier ist nix für Katzen, Kleine, glaub mir. Viel zu gefährlich. Kannste nicht die Hunde riechen?«
    Brombeerkralle nickte. »Ich schon. Danke, Charly. Wir gehen weiter, bis wir eine sichere Stelle für die Jagd finden.«
    Löwenpfote ließ ein ärgerliches Zischen hören. »Ich hab keine Angst vor Hunden«, murmelte er.
    »Ich auch nicht«, stimme Windpfote zu. »Bei uns im WindClan-Territorium treffen wir dauernd auf welche. Sie sind nicht gefährlich, wenn man weiß, wie man mit ihnen umgehen muss.«
    »Die Zweibeiner haben die dummen Viecher vermutlich sowieso eingesperrt«, fügte Löwenpfote hinzu. »Dieser Charly macht einen großen Wirbel wegen nichts.«
    »Genau«, miaute Windpfote. »Er ist nur ein Hauskätzchen, deshalb hat er Angst.«
    Kater!, dachte Distelpfote und lauschte kopfschüttelnd ihrem Bruder und dem WindClan-Schüler, die ausnahmsweise einmal einer Meinung waren. Sie tuschelten weiter miteinander, während Brombeerkralle sie in den Schutz einer Hecke führte.
    Distelpfote hielt die Ohren gespitzt nach Anzeichen von Beute. Sie meinte, dort, wo die Hecke besonders dicht war, eine Bewegung auszumachen, doch als sie näher schlich, schlug ihr ein Weißdornzweig gegen das Fell, und das kleine Tier, was auch immer es war, verschwand. Sie fauchte wütend und leckte sich rasch die Schulter. Dabei entdeckte sie Löwenpfote und Windpfote, die sich flach zu Boden gedrückt in Richtung Bauernhof davonschlichen.
    »He!«, rief sie. »Wo wollt ihr hin?«
    Löwenpfote gab ihr mit dem Schwanz ein Zeichen. »Sei still, beim SternenClan!«
    Distelpfote warf einen Blick auf die anderen. Sie waren bereits einige Fuchslängen entfernt und hatten nichts gehört. Häherpfote trabte zwischen Sturmpelz und Bach und bemerkte nicht, dass seine Geschwister fehlten.
    Distelpfote flitzte zu ihrem Bruder und Windpfote. »Wo wollt ihr hin?«
    »Halt deinen Pelz flach«, zischte Löwenpfote. »Wir rennen nur kurz zum Bauernhof. Die anderen gehen so langsam, dass wir locker ein paar Mäuse fangen und sie dann wieder einholen können, ehe sie uns vermissen.«
    »Komm schon«, drängte Windpfote und stieß Löwenpfote an. »Ich kann die Wühler schon schmecken.«
    »Seid ihr mäusehirnig?«, fragte Distelpfote. »Und wenn ihr nicht schnell genug nachkommt? Wir müssen bei den anderen bleiben.«
    »Wir brauchen nicht lange«, miaute Löwenpfote.
    »Dieser Kater ist ein Hauskätzchen und auch noch ein Ältester«, warf Windpfote ein. »Wahrscheinlich hat er noch nie in seinem Leben eine Maus gefangen. Wie kommt er dazu, uns vorzuschreiben, was wir tun sollen oder

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