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hatte. Irgendetwas geschah auf der Bahnhofstraße in Hedestad.
Sie sieht etwas - jemanden? - auf der anderen Straßenseite. Sie reagiert schockiert. Später bittet sie Henrik Vanger um ein persönliches Gespräch, aus dem nie etwas wird. Danach verschwindet sie spurlos.
Irgendetwas war an jenem Tag geschehen. Aber die Bilder verrieten nicht, was.
Am Dienstagmorgen um zwei kochte Mikael sich einen Kaffee und machte sich zwei belegte Brote, die er auf dem Küchensofa verzehrte. Er war zugleich mutlos und erregt. Er hatte gegen seine eigenen Erwartungen neues Beweismaterial gefunden. Das Problem war nur, dass diese Beweise die Kette der Ereignisse zwar in einem ganz neuen Licht erscheinen ließen, ihn der Lösung des Rätsels aber keinen Millimeter näher brachten.
Er dachte intensiv darüber nach, was für eine Rolle Cecilia in diesem Drama gespielt haben mochte. Henrik Vanger hatte ohne Rücksichten das Tun aller anwesenden Personen genau aufgezeichnet, auch bei Cecilia hatte er keine Ausnahme gemacht. 1966 wohnte sie in Uppsala, war aber zwei Tage vor dem unseligen Samstag nach Hedestad gekommen. Sie hatte in einem Gästezimmer bei Isabella Vanger gewohnt. Sie behauptete, Harriet frühmorgens einmal gesehen, aber nicht mit ihr gesprochen zu haben. Am Samstag war sie für irgendeine Erledigung nach Hedestad gefahren. Sie hatte Harriet nicht gesehen und war gegen eins auf die Insel zurückgekehrt, ungefähr zur selben Zeit, als Kurt Nylund auf der Bahnhofstraße seine Bilderserie schoss. Sie hatte sich umgezogen und gegen zwei geholfen, den Tisch für das große Familienessen zu decken.
Als Alibi war das ziemlich vage. Die Zeitpunkte waren ungefähr angegeben, besonders bei der Frage, wann sie auf die Insel zurückgekommen war, aber Henrik hatte niemals einen Hinweis darauf gefunden, dass sie gelogen hatte. Cecilia gehörte zu den Menschen in seiner Verwandtschaft, die er am liebsten mochte. Außerdem war sie Mikaels Geliebte. Er tat sich daher schwer, objektiv zu bleiben, und er konnte sie sich beim besten Willen nicht als Mörderin vorstellen.
Jetzt ließ ein aussortiertes Bild ahnen, dass sie gelogen hatte, als sie behauptete, Harriets Zimmer nie betreten zu haben. Daraus ergab sich eine gewisse Schlussfolgerung, die Mikael nicht gefiel.
Wenn du in dieser Frage gelogen hast, wo hast du dann noch gelogen?
Mikael fasste im Geiste zusammen, was er über Cecilia wusste. Er sah sie als eine recht zurückhaltende Person, die offensichtlich von ihrer Vergangenheit geprägt war, was zur Folge hatte, dass sie allein lebte, weitgehend auf Sex verzichtete und Schwierigkeiten hatte, sich anderen zu nähern. Sie blieb auf Distanz, und wenn sie einen Mann an sich heranließ, dann suchte sie sich einen wie Mikael aus, einen Fremden, der nur zeitweilig zu Besuch war. Cecilia hatte behauptet, das Verhältnis beendet zu haben, weil sie nicht mit dem Gedanken leben konnte, dass er jederzeit plötzlich aus ihrem Leben verschwinden konnte. Mikael glaubte, dass sie es nur aus diesem Grunde gewagt hatte, den ersten Schritt zu tun. Da er nur vorübergehend da war, musste sie nicht befürchten, dass er ihr Leben dramatisch veränderte. Er seufzte und ließ die Hobbypsychologie auf sich beruhen.
Die zweite Entdeckung machte er spät in der Nacht. Der Schlüssel zum Rätsel - davon war er restlos überzeugt - lag in dem, was Harriet auf der Bahnhofstraße in Hedestad gesehen hatte. Mikael würde es nie herausfinden, es sei denn, er könnte eine Zeitmaschine erfinden, sich hinter sie stellen und ihr über die Schulter blicken.
Als ihm dieser Gedanken durch den Kopf ging, schlug er sich mit der flachen Hand vor die Stirn und stürzte zurück zu seinem iBook. Er klickte die unbearbeiteten Bilder von der Bahnhofstraße an und schaute … da!
Hinter Harriet, ungefähr einen Meter weiter rechts, stand ein junges Paar, er im gestreiften Pullover, sie mit einer hellen Jacke. Sie hatte eine Kamera in der Hand. Als Mikael das Bild vergrößerte, konnte er erkennen, dass es eine Kodak Instamatic mit automatischem Blitz war - eine billige Urlaubskamera für Leute, die nicht fotografieren können.
Die Frau hielt die Kamera auf Kinnhöhe. Dann hob sie sie und fotografierte die Clowns, und zwar genau in dem Moment, als sich Harriets Gesichtsausdruck veränderte.
Mikael verglich die Position der Kamera mit Harriets Blickrichtung. Die Frau hatte den Sucher fast exakt in die Richtung gehalten, in die Harriet blickte.
Mikael merkte
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