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Verborgene Liebesglut

Verborgene Liebesglut

Titel: Verborgene Liebesglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaylord de Woolf
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eine Tristesse. Major, klären Sie mich auf! Ist etwas passiert? Sie sind mir doch sonst ein so freundlicher Gesell." Lady Fairfax blickte den Major auffordernd an.
    Zögernd schaute Livingston zu Wilcox, der seinen Blick mit einem Nicken beantwortete und dann seine Stimme erhob.
    „Lady Fairfax", begann er, „Sie wissen, warum wir hier sind. Kommen wir also gleich zur Sache."
    „O nein, mein Teuerster! Bitte wiederholen Sie in Gegenwart aller, wessen Sie mich beschuldigen. Ich möchte mein Entsetzen, aber auch meine Abscheu über die vermuteten Verbrechen mit den hier Anwesenden teilen können."
    Außer dem Prasseln des Feuers im großen Kamin war kein Laut zu vernehmen. Alle schauten gespannt auf den jungen Lord.
    „Lady Fairfax!" Wilcox holte nochmals tief Luft, und wieder wurde seine Stimme lauter. „Wir haben Anlaß zu der Vermutung, daß die schwere Krankheit des jungen Mannes nicht auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. Vielmehr liegt der Verdacht nahe, daß er ... daß er vergiftet wurde."
    „Na und? Na und?" Aufgeregt wedelte Lady Fairfax mit ihrem Fächer. „Was habe ich mit diesem kleinen Drama zu tun? Was wollen Sie von mir, einer armen Witwe?"
    „Es hat keinen Zweck, sich länger zu verstellen. Wir haben Beweismaterial, das belastend genug wäre, um Sie für den Rest Ihres Lebens ins Zuchthaus zu bringen." Wilcox trat auf Lady Fairfax zu und schaute ihr tief in die Augen. Mit ruhiger Stimme sprach er weiter: „Es gibt Zeugen."
    „O Gott! Dies ist eine Verschwörung! Fiorinda, laß uns diesen Ort des Wahnsinns schleunigst verlassen, bevor uns noch mehr Unrecht geschieht." Aufgeregt lief sie auf ihre Tochter zu.
    „Sie werden dieses Haus nicht verlassen." Gefaßt sprach Wilcox weiter. „Und da Sie offensichtlich noch immer nicht bereit sind, selbst etwas zu sagen, werden wir Ihnen die Demütigung nicht ersparen, sich Ihre eigene Schuld aus dem Mund Ihrer Mittäterin anzuhören."
    „Mittäterin?" schrie Lady Fairfax mit schriller Stimme. „Wer in diesem Kreis wagt es, mich zu beschuldigen?" Mit funkelndem Blick suchte sie den Raum ab, bis sie in der Ecke neben dem Kamin das kleine Hausmädchen entdeckte, das zusammengekauert auf einem Schemel saß und angsterfüllt auf den Boden schaute.
    „Aha!" Eiligen Schrittes schoß Lady Fairfax auf sie zu und zog sie an den Haaren in die Mitte des Raumes, wo sie wimmernd auf dem Boden zusammensank.
    „Ich wußte es! Aus den Niederungen des Volkes kommt die Verschwörung. Sprich, du Bastard! Sprich! Du, du nichtsnutziges Geschöpf! Sie war es, nicht wahr?" Fragend blickte die Lady in die Gesichter der Anwesenden.
    „Wollen Sie immer noch nicht gestehen, Lady Fairfax?" Wilcox machte einen Schritt auf das verschreckte Dienstmädchen zu. „Gladys, steh auf und erzähl uns, was man von dir verlangt hat.” Behutsam nahm Wilcox das Mädchen am Arm und half ihm, sich aufzustellen.
    Schüchtern schaute das Kind zu ihm auf, schwieg aber weiter.
    „Du!" Lady Fairfax umfaßte mit ihrer rechten Hand das Kinn des Mädchens und fixierte sie mit zusammengekniffenen Augen. „Hast du gehört, was dein Herr dir befohlen hat? Sprich, du dumme Gans!" Sie versetzte dem Mädchen einen Tritt. „Sprich, wenn es etwas zu sprechen gibt! Hörst du?"
    Durch eine schnelle Bewegung hatte sich die Kleine aus der Umklammerung gelöst und floh in die Ecke neben dem riesigen Herd, wo sie zitternd stehenblieb.
    Lady Fairfax eilte ihr hinterher und ergriff zornentbrannt den Schürhaken, der an der Wand hing. Angsterfüllt starrte das Kind sie an.
    „Sie!" hauchte Gladys gequält. „Sie war es. Sie hat mich dazu gezwungen." Schluchzend sprach sie weiter. „Sie hat mich gezwungen, ihn zu vergiften. Und nun wird sie auch mich töten."
    Alles war totenstill. Nur das Schluchzen des Kindes war zu vernehmen. Nach einem kurzen Moment brach der ganze Schmerz aus der Brust des Mädchens hervor. „Sie ... Sie ... Sie!" Weinend sank die Magd in sich zusammen. Wütend hob Lady Fairfax den Schürhaken, um auf sie einzuschlagen.
    Mit einem Satz war Wilcox herbeigesprungen und stellte sich schützend vor das Kind.
    „Bei Gott, es reicht, daß Sie ein Leben auf dem Gewissen haben!" Schnell riß er ihr den Metallhaken aus der Hand.
    „Wahnsinnige!" Lady Fairfax tobte. „Diese kleine, wahnsinnige Dirne! Das ist eine Verschwörung." Flink griff sie nach einem Tontopf auf dem Sims der Feuerstelle und schmiß ihn mit einem lauten Aufschrei auf den Boden.
    „Wahnsinnige!" Mühsam rang sie

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