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Verborgene Liebesglut

Verborgene Liebesglut

Titel: Verborgene Liebesglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaylord de Woolf
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jetzt aufhalten können, und er spürte, daß er der einzige war, der jetzt noch etwas für das Leben des jungen Franzosen tun konnte.
    Keine Minute würde er verschwenden, um der Niedertracht von Lady Fairfax ein Ende zu setzen. Ein Schauder überkam ihn, und seine Schritte wurden schneller.
    Nur mühsam konnte sich Wilcox beherrschen, er ballte die Fäuste zusammen. Dieser Frau war alles zuzutrauen!
    Die kleine Laterne schepperte unruhig in seiner Hand, während er die letzten Schritte zu dem Schlafgemach zurücklegte, in dem er seiner Feindin begegnen würde. Für einen Moment hielt er inne und atmete tief durch, dann öffnete er die schwere Eichentür und betrat den abgedunkelten, stickigen Raum.
    Sein Blick fiel sofort auf den gepeinigten Körper Philippes, der kraftlos auf dem Bett lag. Lady Fairfax, die aufrecht auf einem samtbezogenen Sessel im Hintergrund des Raumes saß, sprang auf und gab Wilcox durch eine Geste zu verstehen, daß er sich ruhig verhalten solle.
    „Er hat sich gerade bewegt. Sie müssen still sein", flüsterte sie ihm ins Ohr. „Wissen Sie, ich fühle mich vollkommen hilflos. Ich kann nichts für den armen Jungen tun, außer dem Beispiel der Magd folgen und kleine Stoßgebete gen Himmel senden." Mit großen Augen schaute sie ihn an. Wilcox spürte, daß sich seine Fäuste wieder zusammenballten und sein Atem schneller ging.
    „Ich fühle mich so ... ich weiß nicht ... so ... erschrocken über die Tatsache, wie grausam die Natur doch manchmal ist", fuhr sie mit leiser Stimme fort. „Ein junger Mann, mitten in der Blüte seines Lebens, und schon ... schon kann's vorbei sein! Schrecklich! Stellen Sie sich nur vor, einem von uns würde so etwas passieren." Mit ihrem Fächer versetzte sie Wilcox einen Klaps auf die Schulter. „Unvorstellbar nicht wahr? Doch denken wir an die schöneren Dinge des Lebens, mein Lieber. Sonst werden wir trübselig."
    Wilcox wußte, daß er nicht länger warten durfte. Mit einer Bewegung packte er Lady Fairfax, drängte sie in das Boudoir, das an das Schlafgemach grenzte, und schloß die Tür hinter sich ab.
    „Mein Gott, was ist in Sie gefahren? Schauen Sie nur mein Handgelenk an!" Aufgeregt zupfte sie an ihrem Ärmel und blickte Wilcox an. „Nun? Erklären Sie sich! Ich kann Ihre Aufregung verstehen, doch vergessen Sie nicht, daß Sie ein Gentleman sind."
    „Schweigen Sie endlich!" Wilcox atmete tief durch und machte einen Schritt auf Lady Fairfax zu, die erschrocken zurückwich.
    „So beruhigen Sie sich. Bisweilen kann man sich fürchten vor diesem ... Ausdruck in Ihren Augen. Ich werde um Hilfe rufen."
    Sie ergriff ein kleines Glöckchen, um nach dem Diener zu klingeln, doch sofort riß Wilcox es ihr aus der Hand und stellte es zurück an seinen Platz.
    „Mylady! Es fällt mir schwer, meine Fassung zu bewahren angesichts solch großer Heuchelei."
    „O Wilcox. Ich verstehe Sie nicht."
    „Nein, Sie verstehen mich nicht?" Seine Stimme war lauter geworden. „Gestehen Sie endlich!"
    Lady Fairfax lachte hysterisch auf und schritt ans Fenster. „Erst tun Sie mir Gewalt an, und nun behandeln Sie mich wie eine Verbrecherin. Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?" Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie ihr Handgelenk. „Und all das scheint der Dank dafür zu sein, daß ich mich mit mütterlicher Fürsorge um ihren kranken Schützling gekümmert habe."
    „Wie kalt Sie doch sind! Vor keiner Lüge schrecken Sie zurück. Gestehen Sie endlich!" Wilcox war fassungslos, und für einen Moment herrschte bitteres Schweigen im Raum.
    „Mein Lieber, beim besten Willen kann und will ich nicht verstehen, was Sie meinen. Ich werde Sie nun verlassen und Ihnen erst wieder gegenübertreten, wenn Sie sich beruhigt haben. Haben Sie mich verstanden? Begleiten Sie mich nun zu meinem Schlafgemach." Mit aufforderndem Blick trat sie auf Wilcox zu. „Nun? Worauf warten Sie? Oder muß ich laut schreien?"
    Angewidert stieß Wilcox Lady Fairfax von sich. Mit einem kurzen Schrei des Entsetzens landete sie in dem gegenüberliegenden Sessel.
    „Gestehen Sie endlich, daß Sie den jungen Mann niederträchtig vergiftet haben", rief er, „und damit nicht genug. Sie täuschen auch noch vor, sich aufopferungsvoll um ihn zu kümmern. Das ist doch infam!"
    „Sie sind wahnsinnig! Lassen Sie mich sofort gehen!" Mit diesen Worten sprang die Lady vom Sessel auf, doch Wilcox stellte sich ihr in den Weg. „Sie werden diesen Raum nicht verlassen, bevor Sie nicht alles gestanden

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