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Verborgene Lust

Verborgene Lust

Titel: Verborgene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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davon abhält. Darf sie das überhaupt noch sagen? Schließlich hat sie dem Tanz ein für allemal den Rücken zugekehrt. Es war einmal ihr Leben, aber sie hat nicht das Zeug zu einer großen Tänzerin. Sie hat versagt. Vielleicht muss sich eine Frau zwischen Liebe und Leben entscheiden. Wenn dem so ist, wählt Maria die Liebe.
    »Nein«, antwortet sie Vivienne. »Ich tanze nicht.«
    »Ach, aber du musst«, schwärmt Vivienne. »Es ist kein normales Tanzen. Das ist Jazz. Es ist ziemlich anregend und macht Spaß.«
    »Nein, wirklich. Ich glaube, ich kann nicht.«
    Maria überlegt, was die kleine goldene Kugel mit ihr anstellt, wenn sie tatsächlich anfinge zu tanzen. Sie ist sicher, dass sie völlig die Kontrolle verlieren würde.
    Der Club Saint-Germain ist noch verrauchter, dunkler und voller als die Bar. Maria versucht, dicht bei Felix zu bleiben, aber das ist unmöglich. Sie will, dass er sie nach Hause bringt. Mit ihren hohen Absätzen über das Pariser Kopfsteinpflaster zu laufen, während die kleine goldene Kugel sich in ihr dreht, hat sie noch stärker erregt. Die Muskeln tief in ihrem Becken ziehen sich zusammen. Sie schafft es gerade noch, nicht zusammenzubrechen und laut zu schreien, hysterisch zu lachen und zu weinen. Kennt Felix keine Gnade? Er muss doch wissen, was dieses Ding mit ihr anstellt. Aber jedes Mal wenn sie seinen Blick auffängt und ihn flehend ansieht, lächelt er strahlend und wendet dann den Kopf ab, um sich weiter mit René zu unterhalten.
    Marias Chance kommt, als die Gruppe geschlossen auf die Tanzfläche eilt. Sogar der dicke René tanzt hingebungsvoll zu den neuesten Klängen aus New York, die Vian und seine Musiker zum Besten geben.
    Felix bleibt stehen, lehnt sich gegen die Wand, raucht eine Zigarette und beobachtet mit distanziertem Blick die tanzende Menge. Maria gleitet neben ihn und schmiegt sich an ihn. Felix legt den freien Arm um ihre Taille und zieht sie dichter an sich. Dann reicht er ihr die Zigarette, und sie nimmt einen Zug.
    »Ich dachte, du würdest mit den anderen tanzen.«
    »Ich kann nicht tanzen, Felix«, flüstert sie und reicht ihm die Zigarette zurück. »Und ganz sicher nicht mit diesem Ding in mir.«
    Er dreht den Kopf und raunt ihr ins Ohr: »Bist du richtig scharf, Signorina Brzezinska?«
    Er drückt die Zigarette aus, legt die Hand auf ihren Bauch und spreizt die Finger, sodass er mit der Spitze seines Mittelfingers das Samtband unter ihrem Kleid berührt.
    Ihr Atem beschleunigt sich. Sie ist so erregt, dass sie einen Augenblick nicht sprechen kann. »Bitte«, flüstert sie, »können wir zurück ins Hotel gehen?«
    »Noch nicht«, sagt er. »Ich muss erst noch jemanden treffen.«
    »Wen?«, fragt sie ungeduldig.
    »Tut mir leid, Liebling. Das kann ich dir nicht sagen.« Er dreht sie um und sieht sie an. »Deine Nippel zeichnen sich unter deinem Kleid ab«, bemerkt er und grinst frech.
    Sie errötet so stark, dass ihre Wangen genauso rot sind wie ihr Kleid. »Oh, nein.«
    »Keine Sorge. Hier ist es so dunkel, dass es niemand bemerkt. Außer mir. Ich sehe, wie erregt du bist, mein Liebling. Und dafür liebe ich dich.«
    Seine Worte lindern ihre Verzweiflung. Sie schafft das. Sie kann es noch etwas länger aushalten. Sie darf sich nur möglichst nicht bewegen, damit die Kugel sich nicht ständig in ihr dreht und sie immer weiter in ihr eigenes Universum der Lust treibt.
    Felix sieht sie an, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Obwohl sie in Gesellschaft sind, beugt er sich vor und küsst sie auf die Lippen. Die Wirkung ist verheerend. Allein das Gefühl seines Mundes treibt ein heftiges Schaudern durch ihren Körper. Sie zuckt zurück.
    »Was ist?«, fragt er.
    »Du darfst mich nicht küssen«, flüstert sie.
    »Oh, verstehe.« Sein Lächeln verstärkt sich. »Okay, Liebes. Lass mich nur die Person finden, die ich sprechen muss. Ich komme so schnell wie möglich zurück, dann gehen wir.« Felix nimmt den Arm von ihrer Taille und verschwindet in der wogenden Menge.
    Etwas betreten bleibt Maria allein zurück. Sie fühlt sich gehemmt und bemerkt, dass die Männer sie ansehen. Zu ihrer Erleichterung kämpft Vivienne sich durch die Menge zu ihr.
    »Ich liebe Jazz«, sagt Vivienne außer Atem. Ihre Wangen sind vom Tanzen gerötet. »Ist Vian nicht hinreißend?«
    Maria nickt und nippt an ihrem Drink.
    »Wie lange bist du schon mit Felix zusammen?«, erkundigt sich Vivienne.
    »Seit zwei Wochen«, antwortet Maria. »Aber wir kannten uns schon in London. Bevor wir

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