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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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aus freien Stücken zugestimmt.
    Warum also fühlte sie sich wie ein Stück Dreck?
    »Okay.« Cassie atmete auf und lächelte. »Danke. Danke, Isabella.«
    »Gern geschehen. Sieh nur zu, dass du nicht maßlos wirst.« Isabella grinste. »Ich bin mir sicher, dass meine Lebensenergie ein ziemlich starkes Zeug ist!«
    »Nie und nimmer werde ich auch nur in deine Nähe kommen, bevor Sir Alric mich nicht alles gelehrt hat, was ich wissen muss.« Verlegen biss Cassie sich auf die Unterlippe. Wie hatte es nur so weit kommen können?
    Isabella sah ihre Mitbewohnerin kichernd an.
    »Dein Gesicht ist unbezahlbar, Cassie. Es wird alles gut werden. Außerdem hat es auch Vorteile, eine Auserwählte zu sein, hm? Was ist mit Ranjit? Ich habe gehört, dass er dich gestern im Atrium buchstäblich von den Füßen gerissen hat. Er ist doch gewiss ein kleiner Trost für dich?« Sie grinste verschlagen und Cassie konnte nicht anders. Sie lächelte ebenfalls.
    »Hör mal«, fuhr Isabella fort, und ihre Augen blitzten schelmisch, »ich wünschte, diese ganze Sache mit den Auserwählten wäre nicht passiert. Aber sie ist passiert und jetzt gehörst du dazu. Und da es nun mal so ist, kannst du geradeso gut ein wenig Spaß haben, oder?«
    »Isabella, ich werde nicht anfangen, mich wichtig zu machen.«
    Isabella rümpfte die Nase. »Hmpf! Seit Weihnachten ist auch nicht mehr genug an dir dran, um dich gewichtig zu machen.«
    Cassie lächelte schief.
    »Und natürlich wirst du nicht die Bienenkönigin spielen - das wärst nicht du.« Sie fasste Cassie an den Armen und schüttelte sie. »Vergiss nicht, du bist immer noch du.«
    »Ich hoffe, du hast recht.«
    Isabella ignorierte sie. »Hey, du kannst mich in den ach so heiligen Gemeinschaftsraum einladen. Und als Auserwählte kannst du den Unterricht schwänzen und mehr Zeit auf der Madison Avenue verbringen.«
    »Woher wusste ich nur, dass du aus dieser ganzen Angelegenheit eine Möglichkeit zum Einkaufen machen würdest?«, bemerkte Cassie, und endlich umspielte ein aufrichtiges Lächeln ihre Lippen. Sie stand entschlossen auf und reckte sich. »Komm, ziehen wir uns an und gehen frühstücken. Ich werde mindestens eine Stunde brauchen, um so gut auszusehen, wie du es jetzt schon tust. Und lass dir gesagt sein, du siehst nicht besonders großartig aus.«
    Isabella warf ein Kissen nach ihr. »Blöde Kuh. Aber egal, was du sagst. Seit du deine berühmte >Lösung< bekommen hast, siehst du sehr hübsch aus. Und warte nur, bis du anfängst, dich von mir zu nähren!« Sie plusterte sich auf, leckte sich eine Fingerspitze und zeichnete damit eine Augenbraue nach.
    Cassie brachte es fertig zu lachen. Dann packte sie Isabella an den Fußknöcheln und begann sie aus dem Bett zu ziehen. »Komm in die Gänge, Mädchen. Du kannst Herrn Stolz nicht bis in alle Ewigkeit aus dem Weg gehen.«
    »Stimmt.« Isabella stieß ihre Decke zurück und sprang mit einem Schmollmund auf die Füße. »Aber ich hatte gehofft, mit meiner mächtigen neuen Mitbewohnerin könnte ich es.«
    Cassie kicherte. »Wir haben alle unsere Probleme. Ich werde von einem Dämon besessen und du musst dich den tödlichen Algebragleichungen des Mathemeisters stellen.«
    »Weißt du was, Cassie?« Isabella seufzte. »Ich bin mir nicht sicher, was schlimmer ist...«

KAPITEL 5
    Cassie erinnerte sich nur allzu deutlich daran, wie sie sich zu Beginn des letzten Trimesters gefühlt hatte: wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sie musste auch ein wenig ausgesehen haben wie einer, überlegte sie, wenn sie damals auch nur entfernt der jetzigen Handvoll neuer Schüler geähnelt hatte - sie bestanden nur aus großen Augen und weit aufgerissenen Mündern. Sie verkniff sich ein Lächeln. Obwohl sie ihr leidtaten, fühlte sie sich auch ein wenig überlegen. Sie war nicht länger die hoffnungslose Neue: Es war beinahe so, als gehöre sie hierher. Und das fühlte sich gut an, wirklich.
    Sie hatte Isabella im Gedränge der Schüler im Atrium verloren, wo ihre Freundin überschwänglich alte Mitschüler begrüßte und sich in der aufregenden Kunst übte, den anderen in puncto Urlaube in den exotischsten Winkeln der Welt immer um eine Nasenlänge voraus zu sein. Auf dem Weg zum Klassenzimmer von Herrn Stolz entdeckte sie schließlich auch ein vertrautes Gesicht. Jake stand vor einer Reihe eleganter Schließfächer mit elektronischen Keypads. Als Cassie näher kam, wirkte er leicht nervös.
    »Hey, Jake! Alles klar?«
    »Ähm, hey, Cassie. Mir geht es gut und was ist

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