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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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mehr so beängstigend.
    »Pah. Ein Plauderstündchen mit den Auserwählten. Ich kann’s kaum erwarten.«
    »Cassie! Was habe ich darüber gesagt, dass du die Dinge von der positiven Seite betrachten sollst? Die Vorteile ergreifen? Wenn ich die Chance hätte, den langweiligen Literaturkurs zu schwänzen, hätte ich keine Sekunde gezögert.« Isabella bohrte Cassie den Ellbogen in die Rippen.
    »Autsch! Himmel, Isabella!«
    »Also ... du und Singh, ihr meint es wirklich ernst, hm?«, fragte Jake mit gepresster Stimme. Er schien genauso erpicht darauf, diese Frage zu stellen, wie sie es war, ihm darauf zu antworten. Sie schlurfte neben den beiden her und hielt den Blick auf ihre abgewetzten Turnschuhe gesenkt.
    »Ähm, ja. Ich weiß, es ist ein bisschen komisch, aber er ist einer von den Guten, Jake. Da bin ich mir sicher.«
    »Na ja, freut mich, dass du es bist.«
    Isabella funkelte Jake an. »Was ich sagen wollte ist, dass du wahrscheinlich recht hast«, räumte er hastig ein.
    Aber er sah Cassie nicht an. Sie wusste, dass er schon lange den Verdacht hegte, Ranjit könne seine Schwester getötet haben. Nicht einmal Katerinas Geständnis, dass sie und Keiko das Verbrechen begangen hatten, hatte Jake vom Gegenteil überzeugen können. Und Cassie musste zugeben, dass es immer noch unbeantwortete Fragen gab. Ranjit hatte sich in der Nacht ihres Todes mit Jess treffen wollen, aber Katerina hatte ihn von irgendjemandem aufhalten lassen. Wer war das gewesen, und wie viel hatte der Betreffende über die Verschwörung gewusst? Cassie war sich nicht sicher, ob sie es herausfinden wollte - und selbst wenn sie es versuchen würde, hatte sie das Gefühl, dass Ranjit nicht darüber reden würde.
    Jessica Johnson. Das tote Mädchen spielte immer noch eine so große Rolle, dass sie manchmal glaubte, sie sei am Leben und anwesend...
    »Jake...«, begann Cassie.
    Er schüttelte den Kopf und schubste sie gutmütig. »Hey, beachte mich gar nicht. Es tut mir leid. Wahrscheinlich bin ich noch nicht ganz so weit, um zu vergeben und zu vergessen. Aber ich bin hier, und das ist doch auch etwas. Wie dem auch sei, dieses schöne Mädchen hier hat uns befohlen, nicht länger Trübsal zu blasen. Tut mir leid, Baby«, sagte er und legte den Arm um Isabellas Schultern, während sie den Flur entlanggingen.
    »Kein Problem«, erwiderte Isabella und strahlte angesichts seines Kompliments bis über beide Ohren.
    Jake räusperte sich und wechselte schnell das Thema.
    »Also, wann werde ich erfahren, was in Darks Büro geschehen ist, hm? Ich will wissen, was er gesagt hat. Was hast du gemacht, Cassie? Was hat er gemacht?«
    »Ähm ...« Cassie war ganz und gar nicht scharf darauf, dieses Thema zu erörtern.
    »Du siehst jetzt viel, viel besser aus - so viel steht fest. Hatte es etwas mit, ähm, mit Nahrungsaufnahme zu tun?« Jakes Stimme klang beiläufig, aber er konnte den drängenden Unterton nicht verbergen, und Cassie begann sich zu sorgen, dass er die richtigen Schlüsse gezogen haben könnte. »Komm schon, was ist passiert? Spuck’s aus.« Er versuchte sich an einem Lächeln.
    Cassie schaute Isabella an und sah, wie sie kaum merklich den Kopf schüttelte. Sie holte tief Luft und war einmal mehr nicht in der Lage, Jakes Blick standzuhalten. »Sir Alric hat mir eine Dosis von irgendetwas gegeben. Eine Art Droge. Aber keine richtige Droge.«
    Qualvolle Sekunden lang sagte Jake kein Wort. Schließlich wiederholte er: »Eine Droge?«
    »Ja, nichts Gefährliches oder so. Es ist etwas, das die Auserwählten einnehmen können. Um den Hunger zu bekämpfen.«
    Das war schließlich keine Lüge.
    »Oh.« Er wirkte verwirrt. »Also, wie ist das jetzt mit der Nahrungsaufnahme?«
    »Ich habe lediglich eine Injektion bekommen, und... jetzt ist alles in Ordnung.«
    Hinter dem Rücken verkreuzte Cassie an beiden Händen die Finger.
    »Wirklich?« Jake runzelte die Stirn, dann zog er eine Grimasse. »Das ist ja großartig. Warum zum Teufel hast du es mir nicht erzählt? Das scheint doch eine ziemlich saubere Sache zu sein. Mein Gott, ich habe mir wirklich Sorgen gemacht, wegen all dem, was Keiko getan hat und so.«
    »Ja. Nein. Ich meine, jetzt geht es mir gut.« Cassie brachte kaum ein Lächeln zuwege. Schuldgefühle krampften ihr den Magen zusammen
    Er lächelte kläglich zurück. »Na ja, ich bin jedenfalls froh, dass mit dir alles in Ordnung ist.«
    »Ähm, danke.«
    »Schön«, brummte Isabella leicht nervös. »Bist du jetzt glücklich, Jake?«
    Ihr Freund

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