Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
Vom Netzwerk:
nichts von alldem gebeten. Wie kannst du also von mir erwarten, dass ich weiß, wie ich es  kontrollieren soll?«
    »Sie müssen es versuchen, Cassandra«, sagte Sir Alric erschöpft.
    »Komm schon, Cassie«, murmelte Ranjit sanft. Er beugte sich vor, um nach ihrer Hand zu greifen, und sie ließ es widerstrebend geschehen. »Es gibt nichts, was wir heute Abend noch tun könnten. Lassen wir es für den Moment gut sein. Mal sehen, was Sir Alric in Erfahrung bringen kann.« Er nickte dem Direktor zu. »Gute Nacht.«
    Cassie sah, wie sich ein Schatten über Sir Alrics Züge legte, während er beobachtete, wie Ranjit einen Arm um sie legte und sie aus dem Raum führte.
    »Gute Nacht.«
    Lautlos schloss sich die Tür hinter ihnen. Cassie war nur allzu glücklich, das Büro im Penthouse zu verlassen. Ranjit jedoch war schweigsam und in sich gekehrt. Nicht wirklich erstaunlich, befand sie. Er hatte sie direkt zu Sir Alric gebracht, davon überzeugt, dass der Schulleiter ihnen sowohl eine Erklärung als auch Hilfe würde anbieten können. Und was hatte es ihnen gebracht? Sir Alric Dark nutzte ihnen genauso wenig, wie Saras schwächlichen Kräfte dem Mädchen genutzt hatten ...
    »Bist du dir sicher, dass es Sara gut ging?«, fragte sie vorsichtig und errötete bei der Erinnerung an den Grund für ihre Flucht aus der Carnegie Hall.
    Ranjit zuckte die Achseln. »Na ja, sie war am Leben.«
    Cassie seufzte. »Ich wünschte, nichts von alledem wäre jemals geschehen.«
    »Zu spät, Cassie.« Nach einer langen Pause begann er erneut zu sprechen und ein dunkles Glitzern stand in seinen Augen. »Aber weißt du was? Was immer der Grund dafür war: Heute Abend warst du einfach großartig. So stark. Ich ... ich konnte den Blick nicht von dir wenden.« Cassie schwieg einen Moment. Sie war sich unsicher, wie sie mit diesem Eingeständnis umgehen und wie sie darauf antworten sollte. Sie entschied sich für die Wahrheit.
    »Was immer der Grund dafür war... Ich habe es genossen.« Sie hielt inne. »Macht dir das nicht Angst? Mir macht es jedenfalls Angst.«
    »Ja, das tut es. Aber ich kann meine Natur nicht leugnen.« Er schüttelte den Kopf. »Lass uns jetzt nicht darüber reden. Du hast heute Nacht eine Menge durchgemacht. Du solltest ein wenig schlafen.«
    »Aber ich — ich dachte, wir könnten noch ein Weilchen gemeinsam...« Cassie stellte fest, dass sie geradezu verzweifelt noch ein klein wenig mit ihm zusammen sein wollte. »Ich bin nicht müde ...«
    »Aber ich bin es.« Trotzdem zog er sie enger an sich, beinahe so, als wäre ihm gar nicht bewusst, was er tat. »Und du musst doch auch müde sein.«
    »Bin ich nicht«, murmelte Cassie. Sie blickte ihm forschend ins Gesicht und hob ohne nachzudenken die Hände, um es zu liebkosen. Er wirkte verwirrt und sein Atem ging schwer.
    Sie holte Luft, wollte etwas sagen. Zu spät. Plötzlich war sein Mund auf ihrem, seine Zunge fand die ihre und entfachte Funken an ihren Nervenenden. Für einen Moment überrollte sie eine Woge der Lust und sie konnte sich nicht rühren; dann erwiderte sie den Kuss leidenschaftlich und beinahe brutal. Sie schlang die Arme um seinen warmen Hals und zog ihn näher an sich, so nah, als versuchten ihre Körper, miteinander zu verschmelzen.
    Jaaa ...
    Einmal mehr hörte sie das Echo von Estelles Stimme in ihren Gedanken.
    Wir müssen zusammen sein, wir alle...!
    Plötzlich spürte Cassie Ranjits Finger in ihrem Haar. Fest zog er daran und sie keuchte vor Schmerz auf. Aber dann suchte sie abermals seinen Mund. Sie saugte seine Unterlippe zwischen die Zähne, biss kräftig zu — zwischen ihnen entwickelte sich ein brutales Drängen, doch es stand nicht in ihrer Macht, ihre Umarmung zu brechen ...
    »HÖREN SIE SOFORT AUF DAMIT!«
    Der geblaffte Befehl ertönte unerwartet und heftig. Ranjit riss den Kopf zurück und löste ihre Umarmung. Cassie stieß ein frustriertes Knurren aus. Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass Sir Alric neben ihnen in der Tür zu seinem Büro stand, die Schultern angespannt und die Hände zu Fäusten geballt.
    Einen Herzschlag lang schien Ranjit zu erschrocken, um etwas zu erwidern. Er leckte sich einen Blutstropfen von der Lippe. »Es tut mir leid ...«
    Entschuldige dich nicht, Liebster...
    »Entschuldige dich nicht«, hörte Cassie sich ebenfalls sagen, und die Worte holten sie zurück in die kalte Realität. Hatte Ranjit sich bei ihr entschuldigt oder bei Sir Alric?
    »Ich denke, Sie beide sollten sich unverzüglich in Ihre

Weitere Kostenlose Bücher