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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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sie Platz. Schlug die Beine übereinander. Stellte die Füße wieder auf den Boden.
    Als sie die Reihe leidenschaftsloser Gesichter musterte, stutzte sie. Da war Sir Alric Dark. Er nickte ihr kaum merklich zu, aber sie hatte ihn noch nie so streng gesehen. Das Ganze wurde immer unheimlicher und merkwürdiger... Neben Sir Alric, an der Mitte des Tisches und Cassie direkt gegenüber, saß eine eisblonde Frau. Irgendwie kam sie ihr bekannt vor. Sie hatte scharfe Gesichtszüge und wahrscheinlich die kältesten Augen, die Cassie je gesehen hatte. Wahrscheinlich. Sie hatte schon einmal einen ähnlichen Blick gesehen...
    Die Stimme, die das Schweigen schließlich brach, war trocken, emotionslos und beängstigend.
    »Der Rat der Ältesten ist zusammengetreten. Brigitte Svensson hat den Vorsitz.«

KAPITEL 20
    »Also, Miss Bell.Vielleicht möchten Sie uns Ihre jüngste Episode ... erklären?«
    Cassie schlug abermals die Beine übereinander und umfasste mit den Händen ihr Knie. Vielleicht konnte sie so ihr Zittern unter Kontrolle bringen. Außerdem ließ diese Haltung - leicht nach vorn gebeugt - nicht zu, dass sie vor Katerinas Mutter zurückzuckte.
    Es musste ihre Mutter sein. Der Name, die eisige Schönheit, der Hass, der ihr aus allen Poren strömte. Sofern Katerina nicht über Nacht gealtert war, musste Brigitte Svensson die Mutter von Cassies Nemesis sein.
    »Episode?«, wiederholte Cassie ausweichend.
    »Tz! Verschwenden Sie nicht unsere Zeit. Ich spreche von dem Zwischenfall in der Carnegie Hall.«
    In der Hoffnung auf ein wenig moralische Unterstützung suchte Cassie Sir Alrics Blick, aber er schaute sie nicht einmal an. Er studierte einen der Wandteppiche, als betreffe ihn diese Anhörung gar nicht. Sie fühlte sich wieder einmal im Stich gelassen und verraten.
    »Ich weiß nicht, was geschehen ist«, sagte sie knapp.
    »Tatsächlich?« In der Stimme schwang ein kalter, spöttischer Unterton mit. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie abgesehen von Ihrem Kontrollverlust in der Öffentlichkeit, einer Zurschaustellung, die die bloße Existenz der Auserwählten gefährdet hat, und einem beinahe tödlichen Angriff auf ein anderes Mitglied der Auserwählten, nicht wissen, was geschehen ist?« Brigitte sah höhnisch zu Sir Alric, aber er reagierte nicht. Cassie begann ihn zu verabscheuen. »Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, wie es dem, was wir als Ihr Gehirn gelten lassen müssen, entfallen sein kann.«
    »Ich wollte sagen«, stieß Cassie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »dass ich nicht weiß, wie es geschehen ist. Es war keine Absicht.«
    »Wie ich schon sagte, ein kompletter Kontrollverlust.« Brigitte seufzte und wandte sich an die anderen Ältesten. »Unsere Befürchtungen in Bezug auf dieses Mitglied haben sich sehr deutlich bestätigt. Sie werden sich alle daran erinnern, dass das Bell-Mädchen Ende des vergangenen Jahres als ein potenzieller Wirt erkannt wurde. Zu dem Vorschlag gab es Gegenstimmen. Wie sich jetzt herausstellt aus extrem guten Gründen. Sie ist nicht und war nie Auserwähltenmaterial. Wären die Gesetze der Auserwählten nicht auf so schockierende Art und Weise missachtet worden, wäre sie jetzt eine vollkommen adäquate Nahrungsquelle.Mehr nicht.«
    Der Mann neben Brigitte beugte sich nach vorn ins Licht, und Cassie sah stahlblaue Augen, kurz geschnittenes Haar und ein ausgeprägtes Grübchen am Kinn. Leise sog sie die Luft ein, als habe ihr jemand einen Schlag in die Magengrube verpasst. Dieses Gesicht. Sie hatte es nur für eine Sekunde gesehen, aber sie würde es nie vergessen. Es war das Gesicht eines der FBl-Männer, die in die Akademie gekommen waren, um Jake zu verhaften.
    »Das Mädchen ist eine Gefahr für sich selbst«, meinte er gedehnt. »Und für uns Übrige.«
    »Sie ist unerfahren, Vaughan, das ist alles«, unterbrach irgendjemand, und Cassie warf der schwarzhaarigen Frau einen dankbaren Blick zu. »Ihre Initiation war ungewöhnlich und sie ist nicht richtig ausgebildet worden. Das ist alles. Gebt ihr eine Chance.«
    Ich werde, dachte Cassie, nie wieder, nie wieder ein schlechtes Wort über einen deiner Filme sagen.
    »Vielleicht sollten wir in Betracht ziehen, die Zeremonie zu wiederholen.« Das war der Kabinettsminister. »Ist das jemals versucht worden?«
    »Natürlich nicht«, blaffte Vaughan. »Es war noch nie notwendig. Dieser Fall ist beispiellos.«
    »Dann schlage ich vor, wir erklären ihn zum Präzedenzfall.« Der unterkühlte Tonfall des Briten ließ

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