Verborgene Muster
abgeschlossen, und Michael Rebus würde ins
Gefängnis wandern. Daran bestand überhaupt kein Zweifel.
Die Londoner Presse reiste an, auf der Suche nach eigenen Versionen der Wahrheit. Stevens hatte
sich mit einem Journalisten in der Bar des Caledonian Hotels getroffen. Der Mann hatte versucht,
die Samantha-Rebus-Geschichte zu kaufen. Er klopfte mehrmals auf seine Innentasche und
versicherte Jim Stevens, dass er das Scheckheft seines Verlegers dabei hätte. Dieses Verhalten
schien Stevens Teil eines größeren Missstands. Nicht nur, dass die Medien Realität schaffen und
dann mit ihrer Schöpfung herumhantieren konnten, wie sie wollten, nein, hinter der ganzen Fassade
verbarg sich etwas, das nichts mit dem üblichen Schmutz und Elend und Chaos zu tun hatte, etwas,
das viel schwerer zu fassen war. Dieses Etwas gefiel ihm überhaupt nicht, und er mochte auch
nicht, was es bei ihm angerichtet hatte. Er redete mit dem Journalisten aus London über so vage
Begriffe wie Gerechtigkeit, Vertrauen und Ausgewogenheit. Sie redeten stundenlang, tranken Whisky
und Bier, doch die Fragen blieben immer die gleichen. Edinburgh, wie es da im Schatten des
Burgfelsens kauerte und sich vor irgendwas versteckte, hatte sich Jim Stevens von einer Seite
gezeigt, die er bisher nicht gekannt hatte. Die Touristen sahen nur die Spuren der Geschichte,
während die Stadt selbst völlig anders war. Das gefiel ihm nicht. Ihm gefiel auch der Job nicht,
den er machte, und ihm gefielen die Arbeitszeiten nicht. Die Angebote aus London waren immer noch
da. So schnappte er nach dem dicksten Strohhalm und verschwand Richtung Süden.
ENDE
Weitere Kostenlose Bücher