Verborgene Sehnsucht
Die Hände bei sich und seine Drachenseite unter Kontrolle zu behalten. Er hatte früher schon gehungert, wochenlang wenn nötig, und er konnte es wieder tun. Er war ein Krieger; Selbstbeherrschung war sein zweiter Vorname. Also ja, selbst wenn es ihn umbrachte, er würde Angela den Zeitpunkt bestimmen lassen.
Aber während er Mac in den Black Diamond schleppte, meldete sich bohrender Zweifel, und er betete, dass er in der Lage wäre, zu seinem Wort zu stehen. Und sich von ihr fernzuhalten.
18
Angela saß im Schneidersitz auf dem Kissen und musterte den Kerl hinter der unsichtbaren Barriere. Sogar mit der Stahlfessel, die seine Kehle umschloss, erinnerte Forge sie an irgendjemanden. Es waren die kleinen Details. Wie er beim Sprechen die Hände bewegte. Den Kopf schief legte, wenn er lächelte. Wie seine Augenbrauen sich zusammenzogen, wenn er innehielt, um über etwas nachzudenken und …
Seltsam, aber sogar seine Gesichtszüge schienen ihr vertraut. Hatte sie ihn schon einmal irgendwo gesehen? War auf der Straße an ihm vorbeigelaufen oder so?
Sie sah ihm ins Gesicht. An einen Typen wie Forge hätte sie sich erinnert. Er war zu groß, um ihn zu übersehen, und während sie ihm zuhörte, ließ sie den Blick unverwandt auf sein Gesicht gerichtet und versuchte es erneut. Nada . Es fiel ihr einfach nicht ein.
Mit einem Stirnrunzeln schloss sie die Tür zu ihrem Gedächtnisspeicher und zwang sich, weiter zuzuhören. Während sie sich wieder konzentrierte – seine Körpersprache las, die Pausen zwischen seinen Worten maß –, beschoss Myst ihn mit Fragen und versuchte, die undurchdringliche Mauer zu sprengen, die Forge umgab. Ihre Mundwinkel zuckten. Er war echt eine harte Nuss. Wich jeder Frage aus. Umging den Kern der Antwort. Fütterte Myst mit belanglosen Details, ohne ihr irgendetwas zu erzählen. Und alles mit dieser samtenen Stimme, deren rollende Rs von weichen As und langen Os durchbrochen wurden.
Akustisch gesehen war er pure Magie.
Geschickt ging er einer weiteren Frage aus dem Weg. Angela unterdrückte ein Lächeln. Schwachsinn über Schwachsinn. Was für ein Kerl. Er hätte einen guten Cop abgegeben. Zur Hölle, er war das verbale Äquivalent eines Stepptänzers. Aber auch wenn er gut klang, er war trotzdem ein elender Heuchler.
Was sie, naturgemäß, an Rikar erinnerte. Wie alles heute.
Angela rieb sich den Nasenrücken. Himmel, sie musste sich wirklich unter Kontrolle bekommen. Sie interessierte sich viel zu sehr für Rikar. Und er war viel zu erreichbar. Jep. Von dieser Seite traf sie nicht auf Widerstand. Er wollte sie. Angela sah es in seinem Blick, wusste es so sicher, wie ihr Hintern auf diesem japanischen Kissen saß. Was bedeutete, es wäre an ihr, der Versuchung zu widerstehen.
Unter normalen Umständen kein Problem. Ihre Willensstärke war unerschütterlich, aber ihre Reaktion auf Rikar überschritt alle Grenzen. War alles andere als normal.
Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und massierte sich den Nacken. Als ihre Muskeln sich dehnten, breitete sich das unangenehme Ziehen ihr gesamtes Rückgrat hinunter aus. Der Schmerz brachte ihre Überlegungen oder die Neugier, die sie antrieb, nicht zum Erlahmen. Aber schließlich war sie auch eine Idiotin. Eine mit einer schlechten Idee und einem riesigen Problem. Und das war?
Ein Wort. Energieverbindung.
Mann, was für eine Vorstellung. Ein Mann. Eine Frau. Und wham! Sofortige Anziehungskraft. Gegenseitige Begierde. Ein Paar des Himmels.
Angela seufzte und versuchte, ihr Interesse zu leugnen. Nein. Sie strich den letzten Gedanken. Es war ihre Faszination von der Vorstellung, Rikar könnte sie auf diese Art und Weise begehren, die sie streichen musste. Zwischen ihnen bestand etwas Mächtiges … keine Frage. Sie fühlte es sogar, wenn er nicht bei ihr war. Das Knistern der Verbindung – der starke Sog aus Empfindungen, der sich in Leidenschaft ergoss. Tief in ihrem Inneren – auch wenn sie es nicht zugeben wollte – hoffte sie, dass er es auch fühlte, und zu ihr kam, um sich zu holen, was er brauchte.
Es war ein bisschen verrückt, das wusste sie … ihn nähren zu wollen. Vor allem nach all dem, was sie durchgemacht hatte. Aber ganz gleich, wie sehr sie es auch versuchte, sie konnte den Wunsch nicht abstreiten. Den Drang, die eine für ihn zu sein.
Die Einzige.
Heilige Scheiße, jetzt dachte sie schon wieder darüber nach. Fiel mit dem verdammten Kopf voran ins Kaninchenloch. Denn, ganz ehrlich? Wollte sie wirklich Rikars
Weitere Kostenlose Bücher