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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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und er auf sie zukam, tödliche Eleganz in jedem Schritt, wie seine Muskeln sich unter der Haut mit kontrollierter Stärke anspannten, von der sie wusste, er konnte sie ohne Vorwarnung einsetzen. Und ohne Gnade.
    Aber nicht gegen sie.
    Diese Wahrheit konnte sie in seinen Augen sehen. Im sanften Schimmern seiner eisblauen Iris. In der Art, wie er den Blick schweifen ließ, sie musterte, um sicherzugehen, dass sie unverletzt war. In Ordnung. Er war sauer auf sie – würde vielleicht sogar knurren und schreien –, aber sein Ärger würde ihr kein Haar krümmen. Sie brauchte keine ernsthafte Erklärung. Keine Beweise. Angela wusste es instinktiv.
    Als er vor ihr stehen blieb, flüsterte Angela: »Ich habe einen guten Grund, hier zu sein. Lass mich erklären.«
    »Zu spät, Engel.«
    Noch einmal glitt sein Blick über sie, und er wiederholte die Untersuchung aus der Nähe. Angela unterdrückte ein Beben. Grundgütiger, das war nicht gerecht. Die Art und Weise, wie er sie ansah, war … Himmel. Unter seinem Blick fühlte sie sich mächtig, begehrenswert … und noch etwas anderes. Tapfer. Stark genug, ihre Frau zu stehen. Bereit, es zu riskieren. Ihm noch ein wenig länger zu vertrauen.
    Was wirklich bescheuert war.
    Sie sollte einen Schritt zurückweichen. Oder zehn. Einen großen Bogen um ihn schlagen und sich aus dem Staub machen. Aber, oh nein, nicht sie. Was machte sie? Entdeckte im falschen Moment ihren Mut. Dachte über die verdammte Verbindung nach, die sie miteinander teilten. Wollte ihm nahe kommen, um zu sehen, ob sie einen Schlag bekam. Sich verbrannte. Von derselben grenzenlosen Lust davongespült wurde, die sie im McGoverns überkommen hatte, als er sie berührt hatte.
    Rikar trat noch näher an sie heran, versperrte ihr den Weg. Angela hob das Kinn und stellte sich aufrecht hin, weigerte sich, der Einschüchterung nachzugeben. Zu dumm, dass er echt gut darin war. Er drängte sie mit seinem Körper in die Enge und sah sie direkt an, fesselte sie mit seinem Blick, während er sie von der Zelle wegtrieb. Als er zwischen ihr und Forge stehen blieb, warf er ihr einen warnenden Blick zu. Angela biss sich auf die Unterlippe. Botschaft angekommen. Er wollte, dass sie stehen blieb. Wollte sie hinter sich haben, wo Forge sie nicht sehen konnte.
    »Frosty«, sagte Forge, in seiner Stimme lag leise Herausforderung. »Wie nett, dass du mich besuchst. Ich habe mich gerade mit Angela unterhalten … darüber nachgedacht, ob ich dir nicht ein bisschen Konkurrenz machen sollte.«
    Rikars helle Augen wurden eisig, dann loderten sie auf und brachten seinen Blick zum Glühen.
    Angela schluckte. Das war nicht gut. Dass Rikar verärgert war, war eine Sache, aber in purer Mordlust? Das war etwas, das sie nicht sehen wollte.
    »Stimmt’s, Mädchen?« Forge versetzte der Dose mit dem Shortbread einen Tritt, dass sie in den hinteren Teil der Zelle schlitterte. Die Kekse prallten gegen die Wand, und er stand auf und kam einen Schritt auf sie zu. Als die unsichtbare Barriere ihn ergriff, gab die Fessel um seinen Hals einen Warnton von sich. »Wir haben über deine Zukunft gesprochen.«
    Eis bildete sich, überzog Rikars Schläfen, und arktische Luft wehte ihr ins Gesicht, als er herumfuhr, um Forge anzusehen.
    »Lass gut sein, Forge«, sagte sie und versuchte, den Frostfaktor herunterzufahren. Hinter Rikars Rücken konnte sie den Gefangenen kaum noch sehen, also spähte sie um seine Schulter. Er stellte sich breitbeinig auf, um ihr die Sicht zu versperren. Angela gab dem kindischen Drang nach und verdrehte die Augen. Mhm, alles klar. Als bräuchte sie Schutz vor einem Kerl, der mit einem Hundehalsband hinter einem Energiefeld saß. »Du benimmst dich wie ein Idiot … nicht besonders hilfreich.«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich helfen würde, Ange«, Forge sprach ihren Kosenamen aus wie ein Liebhaber.
    Angela zuckte zusammen. Ach, verdammter Mist. Der Idiot war offensichtlich auf den Preis für die dümmste Taktik der Geschichte aus, denn Rikar zur Weißglut zu treiben, war sicher nicht die schlauste aller Entscheidungen. Es sei denn natürlich, der Kerl wollte, dass man ihm den Kopf abriss.
    Eindeutig eine Möglichkeit, wenn man bedachte …
    Rikar knurrte und ballte die Hände zu Fäusten.
    Ach, zur Hölle. »Rikar … nicht. Er versucht nur, dich zu provozieren.«
    »Ach, komm schon, Engel «, sagte Forge und borgte sich Rikars Kosenamen für sie. Mit einem bösartigen Glitzern in den Augen ließ er die Schultern kreisen und

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