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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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wieder auf ihn losgehen würde. Der helläugige Krieger stand unter Starkstrom, bereit ohne Vorwarnung oder Provokation anzugreifen. In jeder anderen Nacht hätte er den Plan gutgeheißen. Die Herausforderung nur allzu gerne angenommen. Den Kampf genossen. Mit Vergnügen ausgeteilt und eingesteckt.
    Aber nicht heute.
    Er verstand den Schmerz des Nightfury-Kriegers: Konnte die Verzweiflung sehen, sie genauso schmerzhaft nachfühlen. Diese Art der Qual fraß an einem Mann und ließ ihn nicht mehr los. Nie wieder.
    Das war auch der Grund, warum er seinen verdammten Mund nicht hatte halten können.
    Ein großer Fehler. Bei Frosty würde er keine Pluspunkte für seine Ehrlichkeit sammeln können. Bei Bastian genauso wenig. Doch die Hoffnung – das grausame Biest – gab niemals nach. Sie flüsterte ihm ins Ohr und wollte ihm glauben machen, dass eine kleine, freiwillig dargebotene Information Wohlwollen heraufbeschwören könnte. Ihm helfen würde, das zu bekommen, was er brauchte, während er die Nightfury hinhielt.
    Wunschdenken? Wahrscheinlich.
    Aber welche Wahl hatte er? Diese Bastarde hatten seinen Sohn.
    Hatte ihn das zu einem erstklassigen Idioten gemacht? Einem echten Volltrottel, der sich hatte festsetzen lassen in … ach, Scheiße. Er hatte keine Ahnung, wo sie ihn hingebracht hatten. Nachdem man ihm im Hafen eine Überdosis Elektrizität verpasst hatte, war er den Großteil des Fluges über bewusstlos gewesen. Und welche Freude, hier war er aufgewacht, umgeben von einem eindrucksvollen Energiefeld, ausgestattet mit einem schicken neuen Halsband. Der Stahlkragen war brillant. Auf eine Art und Weise teuflisch, die Forge zu schätzen wissen könnte … wenn er das Ding nicht um den eigenen Hals trüge.
    Aber er hatte auch nichts anderes erwartet.
    Die Nightfury-Krieger waren ein schlauer Haufen, talentiert und gerissen. Der lebende Beweis? Die drei Kerle, die ihn von der anderen Seite der Zelle anstarrten, der eine mit mehr, der andere mit weniger Zorn im Blick. Rikar jedoch war der Gefährlichste. Zu wütend, um sich darum zu kümmern, welchen Schaden er anrichtete, wenn er ihn in Stücke riss, nur um an die Information zu kommen.
    Forge gab ihm keine Schuld. Gegen diese Strategie war nichts auszusetzen, und wenn es seine Frau gewesen wäre …
    Verdammte Hölle. Caroline.
    Als ihr Name zum tausendsten Mal flüsternd durch seinen Geist strich, ballte Forge die Hände zu Fäusten und suchte nach einem mentalen Ausweg. Nichts. Die Tür seiner Trauer war fest verschlossen. Er konnte nicht ausbrechen. Konnte nicht davor fliehen, es nicht vergessen. Die Frau, die zu beschützen er geschworen hatte, war tot. Und es war seine Schuld. Sein Bedürfnis, angenommen zu werden – der naive Glaube, er hätte einen Neuanfang verdient –, hatte sie umgebracht.
    Die Wahrheit sackte tief, und der Schmerz wurde körperlich, saß mitten in der Brust. Er atmete darum herum, hob den Kopf und sah Rikar in die Augen. »Wenn ich deiner Gefährtin die Qualen ersparen könnte, würde ich das tun. Ich füge Frauen keine Schmerzen zu, Krieger. Und ich bin nie ein Razorback gewesen.«
    »Schwachsinn.« Rikar knurrte und trat mit hochgezogener Oberlippe auf ihn zu. »Du lebst bei ihnen. Brichst das Brot mit ihnen. Glaubst, was sie glauben.«
    »Ich würde nicht lügen«, sagte Forge wahrheitsgemäß, auch wenn es ihn umbrachte, es zuzugeben. Er hatte mit den Abtrünnigen gespielt, versucht zu entscheiden, ob er zu ihnen passte … sich nach einem Ort gesehnt, den er Zuhause nennen konnte. Aber letztendlich hatte er sich abgewandt, nicht fähig, das eigentliche Ziel der Razorback mitzutragen. »Ich hab ein, zwei Runden mit Ivar gedreht, aber …«
    »Wo ist er?« Beim leisen Tonfall des Nightfury-Kommandanten richteten sich Forges Nackenhaare auf. Bastians Augen schimmerten grün in der Dunkelheit, als er vortrat und sich vor den anderen in der Mitte des Raumes aufstellte. Verdammt. Man musste Respekt vor ihm haben. Ein Krieger mit Eiern aus Stahl und der Fähigkeit, sich auch zu behaupten. »Ich will alles wissen … was der Wichser vorhat … ich brauche jedes Detail, zusammen mit einem Lageplan ihres …«
    »Und ich will mein Kind.« Die Forderung war leise gesprochen, zischend wie eine Kobra. Die Wahrheit jedoch war weitaus gefährlicher. Er bewegte sich auf dünnem Eis. Wenn er sich zu weit vorwagte, würde Bastian die Halsfessel aktivieren, und er würde seinen Sohn niemals in den Armen halten können. »Ihr wollt mehr von mir

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