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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Schulter legte. Die Berührung half ihm nicht, spendete ihm keinen Trost. Dieses Land hatte er hinter sich gelassen, ging allein durch gefährliches Terrain … die entsetzliche Situation war mehr, als er ertragen konnte. »Rikar … du bist der beste Aufspürer, den wir haben. Du wirst sie finden. Wir holen sie zurück, das verspreche ich, aber …«
    Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr, Licht glitt über die Stahlwände der Zelle.
    »Das würde ich dir nicht raten, Forge.« Bastians Hand kam auf Rikars Hinterkopf zu liegen. Ein Herzschlag verstrich, bevor er aufsah und den Razorback mit seinem Blick durchbohrte. »Bleib, wo du bist. Oder ich jage die Halsfessel zusammen mit deinem Kopf in die Luft.«
    Die Drohung wirkte, und Forge erstarrte mitten in der Bewegung. Dann ging er mit gebleckten Zähnen rückwärts bis ans andere Ende des Raumes.
    »Ven?« Bastians Tonfall war sanft und ruhig, sagte aber alles. Er hatte genug von dem Spiel und wollte Verstärkung.
    »Ich bin hier.« Wie ein riesiger Wachhund trat Venom in Sicht, bereit zu helfen: anzugreifen, zu tun, was immer Bastian verlangte.
    Rikar, der noch immer vollkommen erschöpft auf dem Boden lag, stieß dankbar den Atem aus. Trotz der Anweisungen seines Kommandanten war Venom zurückgetreten und hatte sich herausgehalten, um Rikar freie Bahn mit dem Razorback zu lassen. Jetzt würde der Krieger die Rechnung kassieren … Bei Bastian stand er in nächster Zeit jedenfalls weit oben auf der Abschussliste. Und wie verdammt loyal war das denn bitte? Rikar wusste Venoms Verhalten wirklich zu schätzen. Also, ja, von ihm würde er von nun an eine anständige Portion »bester Kumpel« bekommen.
    Bastian drückte sanft zu, ließ Rikar dann los und stand auf. »Hol unseren Jungen hier raus, Ven.«
    Der Befehl ließ Rikar zusammenzucken. Großartig. Man hatte ihm gerade die Flügel gestutzt.
    Nicht, dass er Bastian die Schuld dafür gab. Sein Verhalten verlangte nicht gerade danach, ihn bei der Befragung dabeizuhaben, und sein Kommandant hatte alles Recht der Welt, sauer auf ihn zu sein. Als befehlshabender Offizier des Nightfury-Clans erwartete Bas mehr von ihm. Selbstkontrolle war in ihrer Gemeinschaft hoch geschätzt; ein Mangel daran konnte nicht toleriert werden. Er hatte eine Grenze überschritten. Er hatte sich in vollem Bewusstsein einem direkten Befehl widersetzt, als er Forge angegriffen hatte. Aber … verdammt. Er hatte gehofft, am Ende mit einem Plus aus der Sache herauszugehen: mit Informationen und einer Handvoll Befriedigung.
    Jetzt hatte er weniger als nichts.
    Rikar schüttelte den Kopf. Dumm. Er war ein Idiot, so einfach war das. Einer, der genau das verdiente, was Bas ihm jetzt antat … die Verbannung aus dem Befragungsraum.
    Mühsam richtete er sich auf, bis er zusammengesunken dasaß und versuchte, das Steuer mit einer aussichtslosen Aktion noch einmal herumzureißen. Bastian würde seine Meinung niemals ändern, aber er probierte es trotzdem. »Alles in Ordnung, Bas … hab mich wieder unter Kontrolle. Gib mir nur noch eine …«
    »Ich weiß nicht, wo sie sie hingebracht haben.« Der raue Akzent in Forges leisen Worten rollte durch den Raum.
    Und traf Rikar mitten in die Brust. Das Geständnis versetzte ihm einen Schlag, genauso wie den anderen Kriegern. Der Beweis? Bastian verharrte reglos, den Blick auf Forge gerichtet, Erstaunen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Venom, der breitbeinig auf dem Betonboden stand, sah nicht viel besser aus. Und er? Saß mit offenem Mund auf dem Boden und sah aus wie eine verdammte Venusfliegenfalle.
    Ungläubige Stille breitete sich zwischen ihnen aus.
    Forge wand sich unter ihren Blicken und sah zu Boden. »Wenn ich es wüsste … würde ich es euch sagen.«
    Rikar schüttelte den Kopf und versuchte, die Information durch seine Gehirnwindungen zu bekommen. Was zum Teufel meinte er? Forge war ein Razorback. Wie konnte er nicht wissen, wo er lebte … wo Ivar und die anderen jeden Tag schliefen und von wo sie jede Nacht fortflogen?
    Es widersprach jeder Vernunft.
    All seine inneren Alarmglocken begannen zu schrillen.
    Während die Sirenen losheulten, zog er die Brauen zusammen. Ein Ablenkungsmanöver. Der Kerl spielte mit ihnen, warf blutige Stückchen in haiverseuchtes Wasser, um sie anzufüttern. Keine schlechte Strategie. Wirklich gut sogar. Vor allem, da Rikar lieber biss als lang zu bellen.
    Forge hielt den Kopf gesenkt und wartete angespannt darauf, dass Frosty von der anderen Seite des Raumes

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