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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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hatte.
    Tragisch. Der Verlust des Körperkontakts war etwas, das sie bedauerte, aber jetzt war dazu keine Zeit. In diesem Augenblick zählte nur die Flucht. Die Ruhe, die sie alleine an einem stillen Ort finden könnte. Sie musste wieder einen klaren Kopf bekommen. Und solange sie sich an Rikar schmiegte, verhinderte das jeden vernünftigen Gedanken.
    Mit einem leichten Zittern glitt sie auf die Bettkante zu. Der Infusionsschlauch stieß mit einem lauten Ping gegen den Metallständer, und sie wappnete sich gegen den Schmerz. Erwartete eine heftige Welle davon, nach den ganzen Verletzungen, die sie sich auf ihrem Trip den Bergabhang hinunter zugezogen hatte. Als sie nichts weiter spürte als ein leichtes Stechen, blickte sie stirnrunzelnd auf den Verband, der um ihren Oberschenkel lag. Sie erinnerte sich daran, wie sie getroffen worden war, an die brennende Qual, als etwas Scharfes ihr ins Fleisch geschnitten hatte, aber …
    Jetzt fühlte sich ihr Bein ganz in Ordnung an. Eigentlich sogar besser als in Ordnung. Als wäre die Wunde verheilt, während sie geschlafen hatte.
    Sie robbte weiter zur Seite, schob ihre Beine über die Bettkante und starrte ihre Füße an. Nichts. Keine Kratzer. Keine Blutergüsse. Nur ein kleiner gelblicher Fleck auf ihrem rechten Fuß, wo sie gegen einen Ast gestoßen war. Das war so seltsam, dass sie …
    »Damit war zu rechnen. Ich habe dich auf die Schnellheilungsliste gesetzt.«
    Die Stimme glitt durch die Dunkelheit, strich über ihr Rückgrat. Das vage Gefühl explodierte zu einem heißen Kribbeln und mit einem Keuchen fuhr Angela auf der Matratze herum. Das Deckenlicht flammte auf, und Angela musste blinzeln. Er bewegte sich. Sie zuckte zurück wie ein verschrecktes Kaninchen. Eine Sekunde bevor sie vom Bett fiel, fand sie das Gleichgewicht wieder und hob die Waffe. Verschlafene blaue Augen begegneten ihrem Blick, sahen kurz hinunter zur Waffe, dann wieder nach oben in ihr Gesicht. Seine Mundwinkel zuckten nach oben und sie wollte ihm eine Kugel in den Kopf jagen. Direkt zwischen die Augen.
    »Lach nicht über mich.« Die Warnung in ihrem Tonfall – die Stärke ihrer Stimme, die Ruhe ihrer Hand – überraschte sie. Half ihr, sich wieder mehr zu fühlen wie ein Cop, weniger wie ein Opfer. Gut so. Die angeschlagene Angela würde nicht mit Rikar fertigwerden, aber gegen die Beamtin der Mordkommission hätte er keine Chance. Sie würde ihn zum Frühstück verspeisen. »Oder ich schwöre bei Gott …«
    »Die ist nicht geladen, Süße«, murmelte er, die tiefe Stimme war noch rau.
    Mit einer kurzen Bewegung überprüfte sie das Gewicht der Glock. »Dachte mir schon, dass sie ein bisschen leicht ist.«
    Er drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf der Hand ab. »Ich konnte schließlich nicht riskieren, dass du mich erschießt, während ich schlafe, oder?«
    »Wie umsichtig von dir«, sagte sie und musterte ihn. Sie hasste ihn dafür, dass er so entspannt war, während ihr fast das Herz in die Hose rutschte.
    Nicht, dass sie ihm das zeigen würde.
    Aber verdammt, sie hatte das Gefühl, dass Rikar sich nicht täuschen ließ. Sich nicht darum kümmerte, dass sie allein gelassen werden wollte. Alles, was er sah, war die klaffende Wunde in ihrem Inneren. Woher sie das wusste? Sie sah es in seinen Augen. Die Sorge. Den Respekt. Wie vorsichtig er sich bewegte … langsam, als wolle er sie nicht verschrecken.
    Scheiße. Und, na ja, einfach … Scheiße.
    Ohne überhaupt etwas zu tun, brachte er ihren Entschluss ins Wanken. Seine Sorge verwirrte sie. Brachte sie dazu, ihr Vorhaben in Frage zu stellen, ihren Fluchtplan … die ganze verdammte Sache. Er sollte kein Teil der Gleichung sein. Sollte nichts weiter sein als ein Hindernis, das sie überwinden musste. Aber während sie ihn ansah und er ihren Blick erwiderte, wusste sie plötzlich, dass Selbstbetrug keine Option mehr war. Aus irgendeinem schrecklichen Grund beruhigte seine Anwesenheit sie, verlieh ihr so viel Vertrauen, dass sie fast vergaß, Angst zu haben.
    Was sie beunruhigte. Darauf konnte sie sich nicht einlassen. Nicht mit ihm. Konnte sich nicht vorstellen, jemals jemandem wieder auf diese Art und Weise zu vertrauen, nach dem, was sie durchgemacht hatte.
    Sie bemühte sich, das Loch in ihrem Verteidigungswall zu stopfen und durchbohrte ihn mit ihrem Blick. Sie fasste die Glock ein wenig fester und sagte: »Was natürlich nicht heißt, dass ich dir damit nicht den Schädel einschlage.«
    »Du könntest es versuchen.« Eine

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