Verboten Sinnlich!
auf.“ Also zog er das Rollo wieder zur Hälfte nach oben, sodass genug Licht in den Raum fallen konnte, damit sie sich sicher und wohl damit fühlte. Als er sich zum Gehen wandte, hielt sie ihn zurück. „Bitte bleib noch ein bisschen bei mir.“ Wortlos zog er seine Schuhe aus, legte sich hinter sie und umfasste ganz sachte ihre Taille. Sie bewegte sich weder weg, noch zu ihm hin, also hielt er sie einfach fest. Keine zwei Minuten später hörte an ihren gleichmäßigen, tiefen Atemzügen, dass sie eingeschlafen war. Matt schloss die Augen und genoss den stillen Moment, lauschte ihren Atemzügen und spürte ihre Wärme neben sich. Heute hatte er um sie so große Angst ausgestanden, dass er es fast nicht ertragen hatte. Der Gedanke daran, dass diese Scheißkerle sie angefasst hatten, sie verletzt hatten, war für ihn unerträglich schlimm gewesen. Und er hatte geglaubt, nicht schießen zu können, so sehr hatte er gezittert. Gezittert. Er war ein Profi. Kannte jede beruhigende Atemtechnik und Tricks, um es auch zu bleiben. Er konnte tagelang an einem Fleck ausharren, auf sein Ziel wartend. Er hatte heute die Nerven verloren. Wenn Wes nicht bei ihm gewesen wäre …, er wusste nicht, ob er es geschafft hätte. Aber all das war nichts im Vergleich zu der Panik, diese alles verzehrende Angst, sie nie, niemals wieder sehen zu können. Er brauchte diese Frau mehr als alles andere auf dieser Welt. Sie war sein ein und alles und er würde alles, wirklich alles dafür tun, dass ihr nichts passierte. Matt bemerkte nicht, dass ihm Tränen über das Gesicht liefen, bis er plötzlich die Nässe fühlte. Wieso verdammt noch mal heulte er in letzter Zeit ständig?
24
Tag der Entführung, einige Stunden später
„Du willst uns sagen, dass Tammy und Manuel nicht aussagen werden?“ Nick blickte seinen Freund ernst an. „Wie soll das funktionieren? Dir ist klar, dass die Staatsanwaltschaft sie notfalls mit Beugehaft dazu zwingen kann!“ „Ja, aber nur, wenn es überhaupt noch zur Verhandlung kommt.“ Matt sah Nick stumm an. Nicks Blicke bohrten sich in seine und sekundenlang herrschte angespanntes Schweigen.
Dann nickte Nick unmerklich und Matt seufzte erleichtert auf. Nick und er zogen in dieser Angelegenheit an einem Strang. Gott sei Dank. „Die Gebrüder Sanchez sind schon mal aus dem Rennen.“ Manuel lachte bitter auf. „Ja, aber zu welchem Preis? Sie hätten Tammy beinahe…“, dem Jungen blieb der Rest förmlich im Hals stecken.“ „Sie sind tot, das ist das einzige, was zählt.“ Matt legte dem Jungen tröstend die Hand auf die Schulter. „Wir sind … fast … rechtzeitig gekommen. Von ihrem Verletzungen und den Strapazen wird sie sich wieder erholen, das verspreche ich dir. Wir werden ihr dabei helfen, okay?“ „Puertes ist auf freiem Fuß und unsere Chancen, dass zu ändern, sind ohne Verhandlung gegen Null.“ Wes Stimme klang bitter und resigniert. Manuel blickte Matt an. „Tammy und ich wären auch in Gefahr, wenn Puertes einsitzen würde, richtig? Es hört niemals auf, sondern dreht sich entweder um Zeugenbeseitigung oder um Rache, so oder so!“
„Genau“, erwiderte Matt und blickte stumm in die Runde. Manuel, der sich heute seinen Platz bei der Lagebesprechung wahrlich verdient hatte, schluckte schwer.
„Was willst du damit sagen Matt? Werden wir ihn zuerst schnappen?“ Alle Augen waren auf Matt gerichtet. „Ja“, sagte er grimmig, „Wir werden ihn schnappen, bevor er euch erwischt.“ Schwere Stille lag im Raum, senkte sich herab und breitete sich aus wie ein nasses Tuch. Keiner der Männer sprach ein Wort. „Wenn einer von euch einen besseren Vorschlag hat, dann heraus damit“, fuhr Matt fort.
„Ich glaube, wir sind uns einig, dass wir keine andere Wahl haben, oder?“ Wes war aufgestanden und hatte sich mit verschränkten Händen vor Matt aufgebaut.
„Hey, ich bin US Marshall und ihr plant hier gerade einen Mord. Euch ist klar, dass wir das nicht tun können, oder? Wir sprechen hier doch rein hypothetisch, oder?“ Matt hob beschwichtigend die Hände. „Wes, keiner wird hier ermordet, okay? Aber sollten wir angegriffen werden, so werden wir uns verteidigen.“ Seine Stimme klang kalt und hart. „Matt hat Recht, Wes“, meldete sich Nick zu Wort.
„Ich seh´ das genauso und bin auf jeden Fall dabei.“ „Ich auch.“ Manuel stand jetzt ebenfalls auf und gesellte sich zu Matt, während Wes von einem zum anderen blickte. „Das ist doch Wahnsinn“, schüttelte er den Kopf.
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