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Verboten Sinnlich!

Verboten Sinnlich!

Titel: Verboten Sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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haben morgen früh mein Entlassungsgesuch auf dem Tisch. In einer Truppe, die sich nicht um die Todesursache eines gefallenen Kameraden schert, oder darum, seinen Körper zu bergen, will ich nicht länger bleiben, Sir.“ Sein Comander hielt Matt nicht auf, als er aufstand und grußlos den Raum verließ. Matts Abschied aus der Truppe fiel recht spärlich aus. Lediglich Ghost und Shot waren da. Captain Stryker war zur Lagebesprechung für einen neuen Einsatz abberufen worden. Von Ghost erfuhr Matt, dass ihrer Einheit zwei Frischlinge zugeteilt worden waren. „Du wirst uns fehlen, Alter“, sagte Ghost und klopfte ihm dabei auf die Schulter. „Wenn du mal was brauchst, ruf einfach an, okay?“ Shot zog ihn in eine Umarmung, die Matt jedoch nicht erwidern konnte und auch nicht wollte. Ghosts Augen glänzten verdächtig feucht, als er seinem Kumpel die Hand zum Abschied reichte. „Hooha.“
    Damit drehte sich Matt um und verließ die Base. Für immer.

8
    Oktober 2006, San Marino, Matts Apartment
    Der Fernseher lief auf voller Lautstärke. Matt lag bäuchlings auf seiner Couch.
    Mann, war es ihm schlecht. Er hatte einen totalen Filmriss. Wieder mal. Sein Magen knurrte laut und vernehmlich. Als er sich gestern Abend mit seiner Flasche Whiskey auf die Couch geparkt hatte, wollte er eigentlich eine Pizza bestellen.
    Dazu war er wohl nicht mehr gekommen. Mist, verdammter. Stöhnend versuchte er, sich aufzurichten, musste jedoch einsehen, dass seine Muskeln nicht der gleichen Meinung waren wie sein Kopf. Also rollte er sich nur vorsichtig auf den Rücken und blieb mit der rechten Hand über den Augen liegen. Es war eindeutig zu hell hier drin. Matt fluchte laut, er hasste sich und sein Leben und auch Gott und die Welt. Seit er im März seinen Dienst quittiert hatte, ging es mit ihm stetig bergab. Momentan lebte er von seinen letzten Ersparnissen und dem kleinen Erbe, dass ihm seine Grandma vor Jahren hinterlassen hatte. Bis vor zwei Monaten hatte er dieses Geld nicht angerührt, allerdings brauchte er es jetzt. Natürlich war ihm klar, dass es so nicht weitergehen konnte, zumindest nicht mehr lange. Aber er befand sich auf dem schmalen Grad, dessen letzten Zipfel Vernunft von einer Flut Whiskey und einem Berg Selbstmitleid weggespült wurden. Alles hatte man ihm genommen, seine Ehre, seinen Stolz und das allerwichtigste, seinen Freund. Was gab es für ihn jetzt noch zu verlieren? Seine Eltern waren beide tot und er hatte weder Geschwister noch andere Verwandte. Außer Jose, der ab und an mal nach ihm schaute, kümmerte es niemanden, wie es ihm ging und was er tat. Joses Besuche waren in letzter Zeit weniger geworden, was aber an seinen langen Einsätzen im Ausland lag. Momentan hielt Jose sich mit seinem Fire Team in Westafrika auf. Natürlich hatte er Matt nichts über den Einsatz selbst erzählen dürfen, das durften sie ja nie. Als es plötzlich an der Tür klingelte, knurrte Matt nur und versuchte, dieses scheußliche Geräusch zu verdrängen. Leider war sein Besucher sehr hartnäckig, so dass Matt sich vorsichtig aufsetzte und dann schwankend zu Tür schlurfte. Er riss die Tür auf und ein Paketfahrer von UPS
    grinste ihm fröhlich entgegen. „Entschuldigen Sie die Störung, Sir, aber ich habe ein Päckchen für Sie.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Bitte unterschreiben Sie hier, Sir.“ Er hielt Matt ein Klemmbrett unter die Nase und einen Stift direkt vor seine Augen. Seufzend quittierte Matt den Empfang von was auch immer und bekam ein Päckchen ausgehändigt. Es war tatsächlich an ihn adressiert und der Name des Absenders brachte sein Herz sofort zum Rasen. „Oh Gott!“, murmelte Matt und verabschiedete sich hastig von dem Fahrer, der fröhlich zu pfeifen begann. Matt schlug die Tür zu und wankte mit dem Paket in der Hand durch den Flur in Richtung Küche. Wieso, zum Teufel, konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Warum nur quälte sie ihn so, verdammt noch mal?
    Hatte er nicht schon genug gelitten, genug erdulden müssen? Sein Zorn wuchs so rasend schnell an und entlud sich dann urplötzlich in einem wütenden Ausbruch.
    „Ich hasse dich Tammy, dich und deinen gottverdammten Mann!“, schrie er völlig außer sich. Und dieses Päckchen schien ihn zu verhöhnen, anzustarren, auszulachen. Wutentbrannt warf er es mit voller Wucht quer durch den Raum, wo es dann mit einem dumpfen Scheppern und Knirschen auf der Küchenzeile aufschlug.
    Dieses Geräusch holte ihn aus seinem roten Wutnebel zurück und

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