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Verboten Sinnlich!

Verboten Sinnlich!

Titel: Verboten Sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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Dort herrschte hektisches Treiben, aber Matt heftete sich sofort an Dr. Landaus Fersen, die in zügigem Tempo voran lief. Er hegte den leisen Verdacht, dass sie ihn auf die Probe stellen wollte. Sie führte ihn in ihr Büro, was er an dem Türschild ablas, und wies auf das Telefon auf ihrem Schreibtisch. „Bitte schön, Matt. Zu Ihrer freien Verfügung“, bemerkte sie trocken und lächelte ihn an. „Würden Sie mich für einen Augenblick alleine lassen“, bat Matt die Ärztin, die sich daraufhin achselzuckend zurückzog. Er ging zum Schreibtisch und setzte sich auf die Ecke des Tisches. Dann wählte er die Handynummer seines Captain, erreichte jedoch nur die Mailbox. Mit einem Fluch unterbrach er die Verbindung, überlegte kurz und wählte dann erneut, dieses Mal die Nummer von Jose. Jose hob beim zweiten Klingeln ab. „Hi Ghost, ich binś, Ice“, gab Matt sich zu erkennen. „Hey Mann, schön, deine Stimme zu hören. Wieder unter den Lebenden?“, fragte ihn sein Kamerad. „Wir sind immer noch in Kabul, sie haben dich nach Ramstein verfrachtet, in das dortige Militärkrankenhaus. Es hat die besten Ärzte und Deine Chancen, wieder ganz auf die Beine zu kommen, waren in Deutschland am Größten“, erklärte ihm Jose die Lage. „Was ist mit Joe?“ unterbrach Matt Joses Redefluss. „Was ist passiert? Ich kann mich verdammt noch mal an nicht viel erinnern.“ Als Jose herumdruckste, fuhr Matt ihn an, „Mensch Jose, mach den Mund auf. Erzähl es mir. Ich muss es wissen.“ Matt wurde heiß und kam ins Wanken. Er ahnte, warum Jose zögerte. Ihm wurde schlecht und er begann zu zittern. Jose seufzte, dann fing er langsam an zu erzählen. „Joe ist tot, Matt. Es tut mir leid, Mann.“ Als Matt aufkeuchte, sprach er leise weiter. „Wir mussten ihn dort lassen, weil er unter der Kufe des Hubschraubers eingeklemmt war. Natürlich versuchen wir, seinen Körper zu bergen, aber in der momentanen Lage…“ Matts ersticktes Schluchzen ließ Jose innehalten.
    „Ich weiß, dass ihr wie Brüder wart. Es ist eine solche Scheiße.“ Als Matt nicht antwortete, fragte Jose, „Bist du noch da?“ Matt versuchte, seine Gedanken zu sammeln, aber irgendwie bekam er es nicht wirklich auf die Reihe. Verschwommen nahm er wahr, dass Jose weiterredete. Sein Kopf summte und er fühlte sich, als ob er jeden Moment in Ohnmacht fallen würde. Joe tot? Das war sicher ein Irrtum.
    Jose senkte die Stimme. „Da gibt es noch was, aber das hast du nicht von mir, okay? Uns wurde gesagt, dass Colonel J. Stryker den Befehl zum Abbruch der Mission gegeben hat und zwar persönlich. Captain Farris mutmaßt, dass Deniz Freunde hat und zwar ganz weit oben. Farris hat es nicht ausgesprochen, aber Shot und ich vermuten, das irgendein hohes Tier von ganz oben in Waffengeschäfte mit Ramir Deniz verstrickt ist.“ Die einkehrende Stille war ohrenbetäubend.
    „Matt, bist du noch da?“ „Ja“, krächzte Matt. „Ich bin hier. Und Joe ist tot“, sagte er völlig tonlos. „Oh Mann, das ist harter Tobak. Gibt es irgendwelche Beweise für all das? Woher weißt du, dass Joe tot ist. Wenn ihr seinen Körper nicht bergen konntet, besteht doch die Möglichkeit, dass…“
    „Nein Matt“, unterbrach ihn Jose. „Nein, verdammt. Diese Möglichkeit besteht nicht. Ich habe persönlich seinen Puls gefühlt. Er hatte keinen mehr, verstehst du? Joe war tot, Matt. Und Nein. Wir haben auch für die andere Geschichte keine Beweise und du hast nix gehört, ist das klar? Ich werd leugnen, mit Dir darüber gesprochen zu haben, wenn es sein muss.“ Joses Stimme klang hart und unerbittlich und Matt hörte ihm an, dass er sich nur mühsam zusammennahm. Er war genauso wütend, geschockt und angepisst wie Matt selbst. „Sie wollen mich in eine Traumaklinik verfrachten. Ich soll dort auf Herz und Nieren geprüft werden, ob und wann ich wieder einsatzfähig bin“, erzählte Matt seinem Kumpel. „Richte Ferris aus, er soll sich für mich ins Zeug legen und mich so schnell als möglich wieder anfordern, okay? Ich will wieder zurück, nein korrigiere, ich muss wieder zurück.“ „Geht klar, mach ich“, erwiderte Ghost, „und Matt. Pass auf dich auf Kumpel.“ „Ja, mach ich.“ Als Matt den Hörer auflegte, schwirrte ihm der Kopf von dieser unglaublichen Information, so dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Joe war tot. Er hatte es geahnt. Tief in seinem Innern hatte er es vermutet. Jetzt hatte er die Gewissheit. Allerdings konnte und wollte er es nicht

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