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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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bereits beschlossen hatte, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um eine Ehe mit ihr zu vermeiden. Er war stark in Versuchung, Westcliff zu sagen, er solle sich zum Teufel scheren. Doch er hielt den Mund und blieb äußerlich gefasst.
    „Daisy ist eine einzigartige Persönlichkeit“, sagte Westcliff. „Herzlich und romantisch zugleich. Wenn sie zu einer Ehe ohne Liebe gezwungen wird, wird sie verlöschen. Sie verdient einen Gemahl, der sie für das liebt, was sie ist, und der sie vor der rauen Wirklichkeit beschützt. Einen Gemahl, der ihr erlaubt zu träumen.“
    Es war überraschend, so etwas von Westcliff zu hören, der allgemein als pragmatischer und kühler Kopf galt. „Wie lautet Ihre Frage, Mylord?“, verlangte Matthew zu wissen.
    „Geben Sie mir Ihr Wort, dass Sie meine Schwägerin nicht heiraten werden?“
    Matthew hielt dem kühlen Blick des Earls stand. Es wäre nicht klug, einen Mann wie Westcliff zu verärgern, der es nicht gewohnt war, dass man sich ihm widersetzte. Aber Matthew hatte jahrelange Erfahrung mit den Ausbrüchen Thomas Bowmans und trat ihm auch dann noch entgegen, wenn andere längst vor seinem Zorn geflohen waren.
    Obwohl Bowman ein rücksichtsloser und zynischer Grobian sein konnte, imponierte ihm nichts so sehr wie jemand, der es wagte, es mit ihm aufzunehmen. Und so war es in der Firma bald Matthews Aufgabe geworden, schlechte Nachrichten zu überbringen und unangenehme Wahrheiten auszusprechen, was sonst niemand sich zutraute.
    Insofern hatte Matthew ein Trainingsprogramm absolviert, sodass Westcliffs Versuche, ihn einzuschüchtern, keinerlei Wirkung auf ihn hatten.
    „Ich fürchte, das kann ich nicht, Mylord“, sagte Matthew höflich.
    Simon Hunt ließ seine Zigarre fallen.
    „Sie wollen mir nicht Ihr Wort geben?“, fragte Westcliff ungläubig.
    „Nein.“ Matthew bückte sich rasch vor, um die heruntergefallene Zigarre aufzuheben und sie Hunt zurückzugeben, der ihn mit einem warnenden Blick belohnte, als wollte er ihn stumm daran hindern, von einer Klippe zu springen.
    „Warum nicht?“, wollte Westcliff wissen. „Weil Sie Ihre Stellung bei Bowman nicht verlieren wollen?“
    „Nein, er kann es sich jetzt nicht leisten, mich zu verlieren.“ Matthew lächelte, damit seine Worte weniger überheblich wirkten. „Ich weiß mehr über Produktion, Verwaltung und Marketing als jeder andere bei Bowmans.
    Und ich besitze das Vertrauen des alten Herrn. Daher wird er mich nicht entlassen, selbst wenn ich mich weigere, seine Tochter zu heiraten.“
    „Dann wird es Ihnen leichtfallen, die ganze Angelegenheit zu einem Ende zu bringen“, sagte der Earl. „Ich will Ihr Wort darauf, Swift. Jetzt.“
    Ein schwächerer Charakter hätte sich eingeschüchtert gefühlt angesichts Westcliffs autoritärer Forderung. „Ich könnte darüber nachdenken“, gab Matthew kühl zurück, „wenn Sie den richtigen Anreiz bieten. Wenn Sie mir zum Beispiel versprechen, mich an die Spitze der ganzen Abteilung zu setzen und mir diese Position garantieren. Für – sagen wir – mindestens drei Jahre.“
    Westcliff starrte ihn ungläubig an.
    Das angespannte Schweigen wurde von Simon Hunt unterbrochen, der in brüllendes Gelächter ausbrach. „Meine Güte, er hat Mut“, rief er aus. „Denk an meine Worte, Westcliff, ich werde ihn für Consolidated engagieren.“
    „Ich bin nicht billig“, sagte Matthew, woraufhin Hunt so sehr lachen musste, dass er um ein Haar wieder seine Zigarre hätte fallen lassen.
    Selbst Westcliff lächelte, wenn auch widerstrebend. „Verdammt“, murmelte er, „ich werde Sie nicht so bereitwillig engagieren. Nicht wenn so viel auf dem Spiel steht. Nicht solange ich nicht überzeugt bin, dass Sie der richtige Mann für diese Position sind.“
    „Dann steht es wohl unentschieden.“ Matthew sah ihn freundlich an. „Jedenfalls für den Augenblick.“
    Die beiden älteren Männer wechselten einen Blick miteinander und kamen schweigend überein, das Ganze später zu besprechen, außerhalb seiner Hörweite. Das erregte Matthews Neugierde, aber im Stillen zuckte er die Achseln.
    Mehr konnte er nicht tun. Zumindest hatte er deutlich gemacht, dass er sich nicht einschüchtern ließ, und ihm blieben noch alle Optionen offen.
    Außerdem konnte er nicht sein Wort geben, solange Bowman die ganze Angelegenheit ihm gegenüber noch gar nicht erwähnt hatte.

4. KAPITEL
    „Offensichtlich ist Daisy der Zwerg aus dem Wurf“, sagte Thomas Bowman später am Abend und ging in seinem

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