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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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war die allerschlimmste Versuchung. Matthew versuchte, sie loszulassen, aber seine Hände schienen sich zu weigern, das auch zu tun. Es fühlte sich so gut an, sie festzuhalten. Er betrachtete ihren schönen Mund, die kleine Vertiefung an ihrer Unterlippe. Einen Kuss nur, dachte er verzweifelt. Gewiss durfte er doch einen Kuss haben.
    Aber wenn er erst einmal angefangen hatte – er war nicht sicher, ob er dann noch aufhören konnte.
    „Daisy …“ Er versuchte, die richtigen Worte zu finden, um die Situation zu entspannen, aber es fiel ihm schwer, zusammenhängend zu sprechen. „Ich werde Ihrem Vater sagen – bei der ersten Gelegenheit –, dass ich Sie unter keinen Umständen heiraten kann.“
    Sie sah ihn noch immer nicht an. „Warum haben Sie es ihm nicht gleich gesagt?“
    Weil er wollte, dass sie ihn bemerkte.
    Weil er wenigstens für eine kleine Weile so tun wollte, als wäre das, wovon er nie zu träumen gewagt hatte, in Reichweite.
    „Ich wollte Sie ärgern“, sagte er.
    „Nun, das ist Ihnen gelungen.“
    „Aber ich habe es nie ernst genommen. Ich könnte Sie niemals heiraten.“
    „Weil ich ein Mauerblümchen bin“, erklärte sie bekümmert.
    „Nein, das ist nicht …“
    „Ich bin nicht begehrenswert.“
    „Daisy, würden Sie aufhören …“
    „Nicht einmal einen einzigen Kuss bin ich wert.“
    „Na schön“, fuhr Matthew sie an, da er endlich die Fassung verlor. „Verdammt, Sie haben gewonnen. Ich werde Sie küssen.“
    „Warum?“
    „Weil Sie, wenn ich es nicht tue, niemals aufhören werden, sich darüber zu beschweren.“
    „Jetzt ist es zu spät! Sie hätten mich drüben im Salon küssen sollen, aber Sie taten es nicht, und jetzt, da Sie jede Chance verdorben haben, dass ich jemals geküsst werde, werde ich mich nicht mit einem schäbigen Trostpreis zufriedengeben.“
    „Schäbig?“
    Das war ein Fehler gewesen. Matthew sah, dass es Daisy in dem Augenblick bewusst wurde, als sie den Satz ausgesprochen hatte.
    Soeben hatte sie ihr Schicksal besiegelt.
    „Ich … ich meinte halbherzig“, sagte sie atemlos und versuchte, sich seinem Griff zu entziehen. „Offensichtlich wollen Sie mich nicht küssen, und daher …“
    „Sie sagten schäbig.“ Er zog sie hart an sich. „Was bedeutet, dass ich jetzt etwas beweisen muss.“
    „Nein, müssen Sie nicht“, sagte sie schnell. „Wirklich nicht. Sie müssen nicht…“ Sie stieß einen leisen Schrei aus, als er mit einer Hand ihren Nacken umfasste, und dann erstickte er jeden weiteren ihrer Laute, während er sie fest an sich presste.

7. KAPITEL
    In dem Augenblick, da ihre Lippen sich berührten, wusste Matthew, dass es ein Fehler gewesen war. Denn nichts würde sich jemals wieder so perfekt anfühlen wie Daisy in seinen Armen. Für den Rest seines Lebens war er verdorben – und es war ihm völlig egal.
    Ihr Mund fühlte sich weich und heiß zugleich an, wie Sonnenschein, wie die sanfte Glut eines Herdfeuers. Als er ihre Unterlippe mit seiner Zungenspitze berührte, seufzte sie und hob langsam die Arme. Dann fühlte er ihre Finger an seinem Hinterkopf, in seinem Haar, als wolle sie nicht, dass er zurückwich. Dabei gab es nicht einmal den Hauch einer Chance, dass er das tun würde. Nichts würde ihn jetzt noch aufhalten können.
    Ein Schauer durchfuhr ihn, als er sie mit den Händen umfasste und ihr Gesicht sanft nach oben schob. Ihr Geschmack, so süß und so flüchtig, weckte in ihm einen Hunger, der seine Selbstbeherrschung zu zerstören drohte.
    Er spürte dem seidenweichen Innern ihrer Lippen nach, tiefer, fester, weiter, bis sie schneller atmete, seufzte und sich ganz und gar an ihn schmiegte.
    Er ließ sie spüren, um wie viel stärker als sie er war, wie viel schwerer, umfasste mit seinem kräftigen Arm ihre Taille, hatte die Beine ein wenig gespreizt, um sie zwischen seine Schenkel ziehen zu können. Ihr Oberkörper war in Spitze und dem gefütterten Korsett eingeschnürt. Beinahe überwältigte ihn das Verlangen, die Stäbe und Polsterungen abzureißen und die zarte Haut darunter zu fühlen.
    Stattdessen schob er seine Finger in ihr aufgestecktes Haar und zog ihren Kopf zurück, bis er in seiner Handfläche ruhte und ihr weißer Hals sich ihm entgegen wölbte. Er sah die pulsierende Ader, die ihm zuvor schon aufgefallen war, und berührte die empfindsame Stelle behutsam mit seinen Lippen. Als er damit weitermachte, hörte er, wie sie leise seufzte.
    So würde es sein, wenn ich sie lieben könnte, dachte er

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