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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Bibliothek, in ein Buch vertieft?“
    „Das wäre einem Skandal vorzuziehen.“
    „Nein, das wäre es nicht. Ich war genau dort, wo ich sein wollte, und tat genau das, was alle anderen auch taten, und alles war in Ordnung, bis Sie alles verdorben haben.“
    „Ich?“ Matthew glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.
    „Ich habe alles verdorben?“
    „Ja.“
    „Wie das?“
    Sie sah ihn vorwurfsvoll an. „Sie haben mich nicht geküsst.“
    „Ich …“ Verblüfft starrte Matthew sie an. „Ich habe Sie geküsst.“
    „Auf die Hand“, sagte Daisy verächtlich. „Was absolut gar nichts bedeutet.“
    Matthew war nicht ganz sicher, wie er so schnell seine Überlegenheit verlieren konnte und sich in der Verteidigungsrolle wiederfand. „Sie sollten dankbar sein.“
    „Wofür?“
    „Ist das nicht offensichtlich? Ich habe Ihren Ruf gerettet.“
    „Hätten Sie mich geküsst“, gab Daisy zurück, „so hätte das meinem Ruf nur gutgetan. Aber Sie haben mich öffentlich zurückgewiesen, was bedeutet, dass Llandrindon, Mardling und alle anderen wissen, dass mit mir etwas nicht stimmt.“
    „Ich habe Sie nicht zurückgewiesen.“
    „Aber es hat sich so angefühlt, Sie Grobian!“
    „Ich bin kein Grobian. Hätte ich Sie in aller Öffentlichkeit geküsst, dann wäre ich ein Grobian.“ Matthew hielt inne, ehe er verwirrt hinzufügte: „Und es ist nicht richtig, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt. Warum zum Teufel sagen Sie so etwas?
    „Ich bin ein Mauerblümchen. Niemand will mich küssen.“
    Das war zu viel. Daisy Bowman war wütend, weil er nicht getan hatte, wonach es ihn schon seit Jahren verlangte.
    Er hatte sich ehrenhaft benommen, und anstatt das zu schätzen zu wissen, war sie wütend.
    „Bin ich so wenig begehrenswert?“, fuhr Daisy fort. „Wäre es so abscheulich gewesen?“
    Er begehrte sie schon so lange. Tausendmal schon hatte er sich an all die Gründe erinnert, warum sie ihm nicht gehören durfte. Und es war wesentlich leichter gewesen, solange er noch davon ausging, dass sie ihn verabscheute und es keine Hoffnung für ihn gab. Aber die Möglichkeit, dass ihre Gefühle sich vielleicht geändert hatten, dass sie ihn vielleicht auch begehrte, erfüllte ihn mit einer Spannung, die ihn schwindeln machte.
    Noch eine Minute, und er würde vollkommen die Fassung verlieren.
    „… weiß nicht, was Frauen tun, um Männer anzuziehen“, sagte Daisy gerade wütend. „Und als ich endlich die Gelegenheit bekam, ein bisschen Erfahrung zu sammeln, da …“ Sie unterbrach sich und runzelte die Stirn, als sie seine Miene sah. „Warum sehen Sie mich so an?“
    „Wie?“
    „Als hätten Sie Schmerzen.“
    Schmerzen. Ja. Die Art von Schmerz, die ein Mann empfand, wenn er sich jahrelang nach einer Frau verzehrt hatte, sich dann endlich allein mit ihr fand und dann ihre Klagen erdulden musste, weil er sie nicht geküsst hatte. Dabei hätte er ihr am liebsten alle Kleider vom Leib gerissen und sie gleich hier auf dem Boden geliebt.
    Sie wollte Erfahrung? Matthew war bereit, ihr jede Menge davon zu verschaffen. Er war mittlerweile so erregt, dass die Berührung des Tuchs an seinem Schenkel genügte, um ihm Schmerzen zu verursachen. Er versuchte, sich zu beherrschen, und konzentrierte sich auf seine Atmung. Doch es half nichts.
    Er merkte nicht einmal, dass er die Hand nach ihr ausstreckte, doch plötzlich umfasste er ihre Taille, spürte ihren warmen Körper. Sie war schmal und leicht wie eine Katze, und er könnte sie mühelos hochheben, an die Wand drängen und …
    Daisy sah ihn aus großen dunklen Augen an. „Was tun Sie da?“
    „Auf eine Frage verlange ich eine Antwort“, brachte Matthew heraus. „Warum haben Sie da drinnen meinen Namen genannt?“
    Auf Daisys Gesicht spiegelten sich die verschiedensten Gefühle wider – Überraschung, Schuld, Verlegenheit. Sie wurde überall rot. „Ich weiß nicht, was Sie meinen. Ihr Name stand auf dem Blatt. Ich musste doch …“
    „Sie lügen“, sagte Matthew. Sein Herz drohte stehen zu bleiben, als sie eine Antwort verweigerte. Aber leugnen würde sie nicht. Ihre Röte vertiefte sich. „Mein Name stand nicht auf dem Blatt“, fuhr er mühsam fort. „Aber Sie haben ihn trotzdem genannt. Warum?“
    Sie wussten beide, dass es dafür nur einen Grund geben konnte. Für einen Moment schloss Matthew die Augen.
    Sein Herz schlug so schnell, dass es wehtat.
    Er hörte, wie Daisy zögerte. „Ich wollte nur wissen, wie Sie … was Sie … ich wollte nur …“
    Das

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