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Verbotene Früchte im Frühling

Titel: Verbotene Früchte im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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wischte sich damit über den Nacken, wo der Regen hinuntergelaufen war und sein dunkles Haar nun schimmerte wie das Fell eines Seehunds. „Ich komme gleich wieder“, sagte er. „Ich will mich nur waschen und mir etwas Trockenes anziehen.“
    „Meine Eltern und Lady St. Vincent warten im Salon“, sagte Daisy. „Sie können dorthin gehen. Da ist es weitaus bequemer, als hier zu warten.“
    Aber als Swift zurückkam, ging er nicht in den Salon. Er kam zu Daisy.
    Sie saß mit übergeschlagenen Beinen im Gang und hatte sich an die Wand gelehnt. Tief in Gedanken versunken, bemerkte sie nicht, wie er herankam, bis er direkt vor ihr stand. Sein Haar war immer noch feucht, aber er trug trockene Kleider und blickte auf sie hinunter. „Darf ich?“
    Daisy war nicht ganz sicher, um was er sie bat, aber sie nickte. Genau wie sie setzte er sich und legte die Beine übereinander. Noch nie hatte sie so neben einem Gentleman gesessen, und ganz bestimmt hatte sie nicht damit gerechnet, das mit Matthew Swift zu tun. Kameradschaftlich reichte er ihr ein Glas mit dunkelroter Flüssigkeit.
    Ein wenig überrascht nahm sie es entgegen, hielt es sich an die Nase und schnupperte. „Madeira“, sagte sie dann lächelnd. „Vielen Dank. Auch wenn es etwas früh ist zum Feiern, das Baby ist schließlich noch gar nicht da.“
    „Das ist nicht zum Feiern. Es soll Ihnen helfen, sich zu entspannen.“
    „Woher kennen Sie meinen Lieblingswein?“
    Er zuckte die Achseln. „Geraten.“
    Aber irgendwie wusste sie, dass er nicht nur geraten hatte.
    Sie sprachen wenig, es herrschte hauptsächlich kameradschaftliches Schweigen zwischen ihnen. „Wie spät ist es?“, fragte Daisy hin und wieder, und dann zog er seine Taschenuhr hervor.
    Neugierig geworden von dem leisen Klappern in seiner Tasche, wollte Daisy wissen, was sich darin befand.
    „Sie werden enttäuscht sein“, sagte Swift und zog den Inhalt hervor. Er schüttete alles auf Daisys Schoß, und sie betrachtete die Dinge.
    „Sie sind schlimmer als ein Frettchen“, sagte sie lächelnd. Da waren ein Taschenmesser und eine Angelschnur, ein paar Münzen, eine Federspitze, seine Brille, ein kleines Stück Seife – Bowmanseife natürlich – und ein Stück gefaltetes Wachspapier mit Weidenrindenpulver darin. Daisy hielt das Papier zwischen Daumen und Zeigefinger und fragte: „Haben Sie oft Kopfschmerzen, Mr. Swift?“
    „Nein. Aber Ihr Vater bekommt immer welche, wenn er schlechte Neuigkeiten entgegennehmen muss. Und ich bin gewöhnlich derjenige, der sie überbringt.“
    Daisy lachte und nahm eine kleine silberne Streichholzschachtel in die Hand. „Warum Streichhölzer? Ich dachte, Sie rauchen nicht.“
    „Man weiß nie, wann man ein Feuer braucht.“
    Daisy hob ein Nadelblättchen hoch und hob fragend die Brauen.
    „Ich hefte damit Papiere zusammen“, erklärte er. „Aber sie haben sich auch schon bei anderen Anlässen als nützlich erwiesen.“
    „Gibt es irgendeinen Notfall, auf den Sie nicht vorbereitet sind, Mr. Swift?“, fragte sie neckend.
    „Miss Bowman, wenn ich genügend Taschen hätte, könnte ich die Welt retten.“
    Die Art, wie er das sagte, mit jener überheblichen Arroganz, die sie erheitern sollte, brach den Damm. Daisy lachte, und ihr wurde warm, selbst als sie erkannte, dass es ihre Lage nicht im Geringsten verbessern würde, wenn sie ihn mochte. Dann beugte sie sich vor und untersuchte ein kleines Bündel Karten, das mit einem Stück Faden zusammengehalten wurde.
    „Man sagte mir, ich sollte Geschäfts- und Besuchskarten nach England mitbringen“, sagte Swift. „Allerdings bin ich mir nicht ganz darüber im Klaren, wo da der Unterschied liegt.“
    „Wenn Sie einen Engländer besuchen, dürfen Sie keine Geschäftskarten hinterlegen“, erklärte ihm Daisy. „Das gilt hier als schlechter Ton. Es sieht dann so aus, als wollten Sie versuchen, für irgendetwas Geld zu sammeln.“
    „Gewöhnlich tue ich das auch.“
    Daisy lächelte. Dann fand sie noch einen interessanten Gegenstand, hielt ihn hoch und betrachtete ihn.
    Ein Knopf.
    Sie runzelte die Stirn, als sie den Knopf betrachtete. Vorn trug er ein Windmühlenmuster. Hinten enthielt er eine kleine schwarze Haarlocke hinter einer dünnen Glasplatte, die von einem Kupferring gehalten wurde.
    Swift erbleichte und streckte die Hand danach aus, aber Daisy wich ihm aus und umschloss den Knopf mit ihren Fingern.
    Ihr Herz schlug schneller. „Den habe ich schon einmal gesehen“, sagte sie. „Er gehörte

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