Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
Vom Netzwerk:
wunderbar.“
    Erfreut lächelnd, richtete er den Blick wieder zum aufwendig geschnitzten Medaillon in der Mitte der Decke.
    Sie folgte seinem Blick. „Es ist schon ein besonderes Haus, was?“
    „Hm.“ Er schlang den Arm fester um sie. „Hast du dich bereits entschieden, was du damit machen willst?“
    „Nein, so weit bin ich noch nicht.“ Sie presste ihre Wange auf seine Brust. Ihre Gedanken wanderten von Santos und diesem Augenblick in die Zukunft. „Dieses Haus hat viel Geschichte, und es ist Teil der Geschichte Louisianas. Es ist etwas Besonderes, einzigartig und wunderbar. Es wäre falsch von mir, es völlig zu verändern.“ Versonnen fuhr sie fort: „Die Frauen, die hier gelebt haben, sollte man nicht vergessen. Natürlich waren sie keine Vorbilder, aber auch sie sind ein Teil der Geschichte.“
    „Du könntest hier leben.“
    „Das würde ich gern, aber es ist zu weit vom Hotel entfernt, und ch glaube, ich wäre hier einsam.“
    Es sei denn, du lebst hier mit mir.
    Der Gedanke kam unerwartet, und sie verdrängte ihn rasch. Sie durfte nicht wieder anfangen, von einer Zukunft mit Santos oder gar Liebe zu träumen. Falls sie das tat, würde sie unweigerlich unglücklich werden.
    „Und wohin führt dich das?“ unterbrach er ihre Gedanken.
    „Ich muss zunächst ein paar Entscheidungen wegen des Hotels treffen und Veränderungen vornehmen, die meinem Vater nicht gefallen hätten.“ Sie seufzte tief.
    „Die Zeit geht weiter, Glory.“
    „Ich weiß das.“ Sie presste die Lippen auf seine Schulter. „Ich wünschte nur, ich hätte das Hotel so perfekt führen können, dass es geschäftlich unberührt geblieben wäre von Veränderungen in der Stadt und in der Welt. Ich wünschte, ich hätte es so am Laufen halten können, wie er es getan hat. Ich weiß, das klingt albern.“
    „Nicht albern“, widersprach Santos und beschrieb mit den Fingern kleine Kreise auf ihrem Rücken. „Aber resigniert. Die Zeiten verändern sich. Mach dir nichts vor. Wenn dein Vater noch leben würde, hätte auch er sich anpassen müssen, um den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen.“
    „Danke.“ Sie neigte den Kopf und sah ihm in die Augen. „Jetzt fühle ich mich … besser. Ich habe ihn sehr geliebt.“
    „Ich weiß.“ Santos’ Finger verharrten. „Ich muss dir etwas erzählen.“
    Glory stemmte sich stirnrunzelnd auf einen Ellbogen. „Das klingt ernst.“
    „Wie ernst, hängt von deiner Sichtweise ab.“
    „Verstehe ich nicht.“
    „Ich weiß, woher deine Mutter vor vielen Jahren das Geld hatte, sich freizukaufen.“
    „Woher?“
    „Von Lily.“
    Santos erklärte ihr, wie er auf Grund ihrer Bemerkung nach der Testamentseröffnung ins Grübeln gekommen war. Er hatte sich an seine Botengänge erinnert und schließlich in Lilys Unterlagen die Schuldscheine gefunden, alle von ihrer Mutter unterzeichnet.
    „Ich kann nicht …“ Glory mochte ihren Ohren nicht trauen. „Soll das heißen, dass meine Mutter dir fünfhunderttausend Dollar schuldet?“
    „Ja. Und nein. Ich habe deiner Mutter einen Handel angeboten.“
    „Einen Handel? Das heißt, du hast wegen dieser Sache schon mit ihr gesprochen?“
    „Ja. Nach Rücksprache mit meinem Anwalt.“
    „Verstehe.“ Sie setzte sich und strich ihr Haar zurück. „Und wann hast du diese Schuldscheine gefunden?“
    „Vor zwei Wochen.“
    Sie sah ihn erstaunt über die Schulter an. „Und du erzählst es mir erst jetzt? Sehr schön, Santos. Vielen Dank für den Vertrauensbeweis.“
    „Es gab keinen Grund, es dir früher zu sagen.“
    Das schmerzte, denn es sagte alles über ihre Beziehung. Beziehung? Sie hatten gar keine Beziehung. Sie hatten ein paar Mal miteinander geschlafen. Sex war nicht Liebe und schon gar keine Beziehung. Und es war sicher nicht das, was sie vor vielen Jahren einmal miteinander geteilt hatten. Sie wollte die Nähe von damals zurückhaben, und das war unmöglich. Glory nagte gekränkt an ihrer Unterlippe. „Und was ist mit dem hier?“ Sie deutete auf das zerwühlte Bett. „Du glaubst nicht, dass du eine moralische Pflicht gehabt hättest, es mir zu sagen, bevor wir … vor dem hier?“
    „Hätte das einen Unterschied ausgemacht?“
    Sie blickte zur Decke. Vielleicht nicht, aber es wäre wichtig gewesen für diesen Moment, für das Danach. Hätte er es ihr vorher gesagt, würde es jetzt nicht so unerträglich wehtun.
    Sie krallte die Finger ins Laken. „Bist du deshalb heute hergekommen?“ Sie betete, er möge verneinen und sagen,

Weitere Kostenlose Bücher