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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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gewesen“, fuhr Jackson fort. „Du hättest Wind von den Nachforschungen der Inneren Abteilung bekommen und die anderen angeschwärzt, um dich zu retten. Chop sagte, er hätte mitgemacht, weil du seine Familie bedroht hättest. Natürlich habe er nichts zu verlieren gehabt, gibt er zu, weil du ihm Immunität vor Strafverfolgung zugesichert hättest.“
    „Der schleimige Bastard.“ Santos blieb stehen und spreizte die Finger. „Dem möchte ich am liebsten seinen kurzen fetten Hals umdrehen.“
    „Was ich nicht verstehe“, mischte Glory sich zum ersten Mal ein, „ist, dass Internal Affairs einem solchen Typen glaubt. Der Mann ist schließlich ein Krimineller.“
    Jackson lächelte Glory grimmig an. „Das erscheint lächerlich, nicht wahr? Aber politisch gesehen ist es eine schlechte Zeit für Unschuldsvermutungen. Es hat so viele Skandale um bestechliche Cops gegeben, dass wir in den Augen der Öffentlichkeit alle korrupt sind. 60 Minutes hat zwei niederschmetternde Berichte über die Polizei von New Orleans gebracht. Und Chief Pennington trat sein Amt mit dem Schwur an, das Department aufzuräumen. Im Moment haben wir eine Hexenjagdatmosphäre. Was die Innere angeht, gilt gegenwärtig die Devise: Man ist schuldig, bis man seine Unschuld bewiesen hat. Und sie kommen immer wieder auf die Anschuldigung dieses Officers zurück, dass du in der Sache dringesteckt hättest.“
    „Also“, sagte Santos und begann wieder hin und her zu gehen, „Robichaux geht mit einem Märchen zum District-Staatsanwalt. Der wendet sich an Internal Affairs und schließt einen Deal. Man stellt mir eine Falle. Robichaux sagt ihnen, ich komme, mein Geld abzuholen. Sie geben ihm die markierten Banknoten, und er lässt sie mir in die Tasche stecken.“ Santos blieb wieder stehen und sah seinen Partner wütend an. „Und natürlich glauben ihm alle, nicht nur diese Blödmänner von der Inneren. Alle glauben einem dreckigen Schleimer mehr als mir.“ Er ballte die Fäuste. „Einfach großartig!“
    „Nicht alle“, widersprach Jackson ruhig. „Aber einige. Es sieht nicht gut aus. Und das alles, weil du dich damals mit Robichaux geeinigt hast, anstatt gleich zur Inneren zu gehen. Außerdem warst du vorgestern Nacht in seinem Lokal.“
    „Robichaux hat Santos angerufen“, wandte Glory rasch ein. „Er sagte, er hätte Informationen über den Schneewittchen-Killer. Ich war dabei.“
    „Aber Sie waren nicht am Telefon. Und wie die Innere das sieht, scheiden Sie damit als Zeugin aus.“ Jackson wandte sich wieder an Santos. „Und du hattest den Umschlag mit dem markierten Geld.“
    „Den man mir zusteckte.“
    Jackson hielt eine Hand hoch. „Ich weiß das, und du weißt es auch …“
    „Aber wir müssen die Innere davon überzeugen“, murmelte Glory und sah von Santos zu Jackson. „Aber wie?“
    „Dazu müssten wir als Erstes das Warum klären“, sagte Jackson. „Denk nach, Santos. Du arbeitest nicht mehr bei der Sitte, bist also auch keine Bedrohung für Robichaux. Und es gibt genügend Mordfälle in der Stadt, um dich rundum zu beschäftigen. Warum also sollte er dich herausfordern, indem er dich reinlegt?“
    „Geld. Das ist das Einzige, woraus ein Typ wie Robichaux sich was macht. Jemand bezahlt ihn für diese Sache. Aber wer?“ fügte er versonnen hinzu.
    „Das, mein Freund, ist die Frage des Tages.“
    Der Hotelmanager rief an. Glory sprach kurz mit ihm und entschuldigte sich dann. „Die Pflicht ruft“, sagte sie leise und ging zur Tür. „Wenn ihr etwas braucht, kann meine Sekretärin mich erreichen.“
    Santos ging zu ihr, nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. „Danke“, sagte er und sah Glory in die Augen. Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass er sie viel mehr brauchte, als klug war. „Für alles.“
    Sie schloss lächelnd die Finger um seine. „Stets zu Diensten.“
    Gleich darauf machte sie die Tür hinter sich zu. Jackson stieß einen leisen Pfiff aus. „Was für eine außergewöhnliche Frau. Du würdest nicht glauben, wie sie zu dir gestanden hat. Sie hat sofort alle angerufen, die sie kannte. Hast du schon eine Ahnung, was du mit ihr machen willst?“
    Santos blickte stirnrunzelnd zur Tür. Glory hatte wirklich eisern zu ihm gestanden und öffentlich die Anschuldigungen gegen ihn für Unfug erklärt. Sie hatte getan, was sie konnte, um ihm zu helfen. Am Abend seiner Verhaftung hatte sie Jackson angerufen und sofort einen Topverteidiger beauftragt. Sobald die Kaution festgesetzt worden war,

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