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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Sogar Pfadfinder fallen auf die Schnauze. Und jetzt raus aus meinem Lokal!“
    „Mit Vergnügen, Robichaux. Hier stinkt’s.“
    Santos drückte sich vom Bartresen ab und bahnte sich mit wachsender Verunsicherung seinen Weg zurück. Welchen Grund konnte Chop haben, ihn zuerst wegen angeblicher Informationen herzulocken und sich dann dumm zu stellen. Vielleicht hatte er in letzter Minute kalte Füße bekommen. Oder er konnte nicht reden, weil der betreffende Kerl in der Nähe war. Oder er hatte ihn einfach nur reinlegen wollen.
    Alle diese Erklärungen leuchteten Santos jedoch nicht recht ein und beruhigten ihn nicht. Warum rief Chop Robichaux Samstagnacht einen Detective der Mordkommission an, nur um sein Spielchen mit ihm zu treiben?
    Die ganze Sache stinkt gewaltig. Chop hat etwas vor, und das betrifft mich.
    Santos gelangte ohne weitere Zwischenfälle zur Tür. Sobald er die Bar verließ, sah er zu seinem Wagen. Glory war noch dort, wo er sie zurückgelassen hatte. Sie schaute lächelnd herüber und winkte ihm zu.
    „Detective Santos?“
    Vier Männer – Cops, wie er vermutete, nach den billigen Anzügen und den vorgeschriebenen Haarschnitten zu urteilen – umringten ihn. „Das bin ich“, bestätigte Santos argwöhnisch.
    Einer der Männer hielt seine Marke hoch. „Lieutenant Brown, Internal Affairs. Das hier sind die Officers Patrick, Thompson und White.“
    Santos sah jeden der feindselig wirkenden Beamten an, und ein Aha ging ihm durch den Kopf. Das ist es also gewesen, eine Falle. Aber wer hat sie gestellt? Und warum?
    „Was kann ich für Sie tun, Lieutenant?“
    „Ich denke, das wissen Sie, Detective. Hände hoch gegen die Wand.“
    Santos tat, wie gewünscht, und ein Officer, Patrick vermutlich, filzte ihn und nahm ihm Marke und Dienstrevolver ab.
    „Was ist das?“ Patrick zog einen Umschlag aus Santos’ Sakkotasche und reichte ihn dem Lieutenant.
    Der öffnete ihn und sah Santos an. „Das sieht nach einundzwanzig Hundertdollarnoten aus, Detective. Markierte Noten, wenn ich richtig schätze. Möchten Sie mir erklären, woher das Geld stammt?“
    „Das würde ich gern, aber ich weiß es nicht. Ich habe es noch nie gesehen.“ Santos forschte in seiner Erinnerung. Jeder in der Bar hätte ihm das Geld zustecken können, aber er verwettete seinen Augenzahn, dass es der Große mit den schlechten Zähnen gewesen war. „Man hat mich hereingelegt.“
    „Welch eine Überraschung.“ Officer Patrick drehte Santos den rechten Arm auf den Rücken und ließ eine Handschelle um das Handgelenk zuschnappen. Dasselbe machte er mit seiner Linken. „Das muss ich schon mal gehört haben.“
    Santos erwiderte unwirsch: „Das bezweifle ich nicht, Officer, aber diesmal stimmt es.“
    „Erzählen Sie das Ihrem Anwalt“, schnauzte der Lieutenant. „Erkläre ihm einer seine Rechte.“

 
58. KAPITEL
    Liz lächelte ihrem Barmann müde zu. „Ich bin weg, Darryl. Bist du sicher, dass du alles unter Kontrolle hast?“
    Er grinste, und sein freundliches Sommersprossengesicht wurde spitzbübisch. „Alles im Griff, Boss.“
    „Und du kennst dich mit der ganzen Prozedur beim Schließen des Lokals aus? Wenn du dir nicht sicher bist, bleibe ich die eine Stunde noch und …“
    „Verzieh dich“, erwiderte er nur und machte eine scheuchende Handbewegung zur Tür. „Du siehst erledigt aus.“
    „Bin ich auch.“ Sie schlang sich ihre Einkaufstasche über die Schulter. „Von neun Uhr morgens bis zehn Uhr abends, das ist ein langer Tag.“
    „Also, hau ab. Ich erledige alles. Sollte etwas Ungewöhnliches passieren, kann ich dich ja erreichen.“
    Nach einem letzten Blick durch das Lokal und einem Abschiedsgruß zu beiden Kellnerinnen, verließ Liz ihr Restaurant und ging zu ihrem Wagen.
    Sie hatte ihn auf einem Parkplatz abgestellt, der zwei Blocks Richtung Bourbon Street lag. Es machte ihr nichts aus zu gehen, obwohl sie selten vor halb elf aus dem Lokal kam. Die Gegend um das Quarter war immer sehr belebt, und sie hatte ihre treue Dose Pfefferspray dabei.
    Wenigstens die ist treu, im Gegensatz zu Santos.
    Liz verdrängte den Gedanken und atmete tief die frische Nachtluft ein. Sie musste weiterleben, und außerdem war sie Überlebenskünstlerin. Die langen Tage und Abende verbrachte sie sowohl aus Neigung im Restaurant als aus Notwendigkeit. Je länger und härter sie arbeitete, desto weniger Zeit blieb ihr, an Santos zu denken, desto weniger fehlte er ihr.
    Trotz allem liebte sie ihn immer noch.
    Und sie würde ihm

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