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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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wollte Nein sagen, unterließ es aber, weil Hope dann sofort abweisend und vorwurfsvoll reagierte und sich zurückzog. Er verachtete sich für seine Schwäche.
    „Dann hättest du immer noch die Hälfte des Hotels.“ Sie schob eine Hand in seine Hose, massierte und streichelte, dass es ihm fast den Verstand raubte. „Das wäre nicht so schlimm.“ Sie küsste ihn auf den Mund, tief, feucht, rhythmisch und viel versprechend. Sie beknabberte seine Unterlippe und sog leicht daran. „Was kann ich tun, um dich zu überzeugen?“
    Philip atmete tief durch. Obwohl er wusste, dass sie ihn manipulierte, war ihm danach, sie gleich hier auf dem Zypressentisch zu nehmen. Er wollte nachgeben, um in sie einzudringen.
    Ein Schauer durchrann ihn, als sie ihn fest umschloss. Wenn er tat, was sie wollte, gewährte sie ihm alles. Und nicht nur einmal oder heute Nacht, sondern immer wieder, wochen-, vielleicht monatelang.
    Er bog den Rücken durch, ließ den Kopf nach hinten fallen und schloss die Augen. Sie würde sich zurückziehen, sobald sie glaubte, ihm nichts mehr zu schulden. Das Ende würde Qual bedeuten, doch bis dahin war es reines Glück.
    Er hasste Hope fast so sehr, wie er sie begehrte.
    Doch sich selbst hasste er mehr.
    Er konnte sich ihr so wenig entziehen wie ein Junkie seiner Droge. Sie streichelte ihn geschickt. „Wir könnten sagen, dass du die tägliche Tretmühle leid bist“, schlug sie leise vor und sank auf die Knie. „Da du keinen Sohn hast, der dein Nachfolger wird, hast du beschlossen, dir die Last der Verantwortung zu erleichtern.“ Er spürte ihren Atem auf seiner Haut. Stöhnend legte er die Hände auf ihr dunkles Haar, und sie fuhr fort: „Es ist geradezu ideal, siehst du das nicht? Wir könnten zusammensein wie jetzt … die ganze Zeit.“
    „Ja“, raunte er, bog den Rücken stärker durch und sehnte sich verzweifelt, ihren Mund zu spüren. Ihr Atem war näher, heißer. Zitternd vor Verlangen, vergrub Philip die Hände in ihrem Haar.
    „Sag es noch einmal, Darling“, bat sie. „Sag mir, was ich hören will, damit wir glücklich sein können.“
    Er hörte eine Spur Genugtuung in ihrer Stimme, der Triumph der Überlegenen. Er öffnete die Augen und sah auf sie hinab. Als sie ihn mit dem Mund aufnahm, hob sie den Blick, und was er in ihren Augen las, erschreckte ihn zutiefst: Kälte und Berechnung ohne jeden Anstand.
    Ernüchtert, wich er erschrocken zurück.
    „Philip, Darling, was ist los?“
    Er drehte ihr den Rücken zu und verfluchte sich. Es widerte ihn an, zu was er geworden war und wie er ihr immer wieder nachgab.
    „Philip?“ flüsterte sie. „Was habe ich getan?“
    Ihr sanftes Flehen, die Andeutung der Kränkung gingen ihm dennoch unter die Haut. Erinnerungen wurden wach an wundervolle Zeiten des Glücks und an das Mädchen, das er sehr geliebt hatte.
    Früher einmal hätte er Drachen für sie getötet.
    „Philip“, flüsterte sie wieder. „Bitte, sieh mich an.“
    Er tat es nicht. Er konnte nicht, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, ihr doch wieder nachzugeben. Er zog den Reißverschluss hoch und ging zur Tür. Dort blieb er noch einmal stehen, ohne sich umzudrehen. „Das St. Charles ist seit fast hundert Jahren im Besitz meiner Familie. Es ist mir gleichgültig, was ich dafür tun muss oder was es mich kostet, aber ich werde nicht einen Stein verkaufen. Bitte mich nie mehr darum.“

 
22. KAPITEL
    Hope lief aufgeregt in ihrem Zimmer hin und her. Das Böse forderte sie wieder heraus und diesmal durch Philip. Sie rang die Hände und steigerte sich mit jeder Minute mehr in ihre Aufregung hinein. Wie hatte sie nur so dumm sein können, eine solche Attacke nicht vorauszusehen? Der schwache, nachgiebige Philip war das ideale Ziel.
    In der Woche seit Philips Offenbarung in der Bibliothek hatte sie einige diskrete Anrufe getätigt: bei Banken, Unternehmensberatern und einem Freund im Immobiliengeschäft. Was Philip ihr erzählt hatte, stimmte. Er hatte sie in ein tiefes, finanzielles Loch manövriert, aus dem sie nicht mehr herauskamen.
    Sie war sehr dumm und vertrauensselig gewesen. Finanzen war der eine Bereich, in den sie sich nie eingemischt hatte. An jenem Abend in der Bibliothek hatte sie versucht, Philip den richtigen Weg zu zeigen, aber es war zu spät gewesen. Er hatte sich abgewandt und sie auf den Knien zurückgelassen. Und das Gelächter des Herrn der Finsternis hatte ihr in den Ohren geklungen.
    Hope blieb stehen, und ein Schauer der Angst durchrann sie. Sie legte

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