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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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…“
    „Tust du doch“, unterbrach sie ihn aufmüpfig. „Ein großer Mann wie du sollte sich nicht fürchten, zu einem kleinen Mädchen wie mir ehrlich zu sein.“
    Er presste die Kiefer zusammen, ärgerlich, weil sie ihn drängte, und sauer, weil sie ihn nicht kalt ließ. „Schau, Puppe, du bist erst sechzehn und ein männermordendes Bündel Probleme. Ich habe keine Lust, deinetwegen in den Knast zu wandern. Wenn du also auf einen aufregenden Rücksitzfick mit einem älteren Knaben aus bist, musst du dich anderweitig umsehen. Ist das ehrlich genug für dich?“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie wich nicht zurück. Er zollte ihr widerwillig Respekt dafür, ärgerte sich aber auch darüber. Sie war vielleicht aus härterem Holz geschnitzt als die anderen Mädchen ihres Typs, doch das änderte nichts, und es machte sie nicht aufrichtiger.
    „Du Mistkerl!“ schimpfte sie trotzig, aber er sah, dass ihr Kinn bebte. „Fühlst du dich jetzt besser? Fühlst du dich jetzt überlegen, du großer Mann?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sie sich ab und ging auf ihren Wagen zu. Nach kurzem Zögern folgte Santos. Er rief sie, doch sie reagierte nicht. Schließlich überholte er sie, blieb vor ihr stehen und versperrte ihr den Weg.
    „Bitte geh mir aus dem Weg“, sagte sie ruhig, aber er sah, dass sie geweint hatte.
    Ein warmes, zärtliches Gefühl regte sich in ihm, das er lange nicht empfunden hatte. Er verfluchte es und wollte es zugleich als etwas Wertvolles bewahren.
    „Tut mir Leid“, sagte er rau. „Ich hätte nicht so …“
    „Gemein sein sollen?“ beendete sie seinen Satz mit zornig geröteten Wangen. „Kein solcher Bastard?“
    „Ja.“ Sie sahen sich an. Nach einem Moment biss Glory sich auf die Unterlippe, senkte jedoch nicht den Blick.
    Wieder empfand er unwillkürlich Respekt. Aber Respekt brachte sie ihm zu nahe, machte sie zu vertraut, und das wollte er nicht.
    „Du drängst zu sehr“, sagte er leise. „Du hast mich zu sehr unter Druck gesetzt. Da blieb mir keine Wahl, als auch Druck auszuüben. Ein Mann wie ich belässt es nicht bei netten Spielchen, Glory St. Germaine. Du solltest schnell weit weg laufen.“
    „Ich will nicht weglaufen und ich werde nicht.“ Sie straffte sich. „Ich will dich wieder sehen.“
    „Du bist sehr entschlossen, das muss ich dir lassen.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber dazu gehören zwei. Ich bin zu alt und zu erfahren für dich.“
    „Wie alt bist du?“ fragte sie mit übertrieben unschuldigem Augenaufschlag. „Vierzig?“
    „Sehr süß. Ich bin neunzehn.“
    Sie schüttelte sich schockiert. „Uralt.“
    Er lachte, und sie gingen in stummem Einvernehmen weiter. „Nicht uralt, aber immerhin volljährig, was du nicht bist. Allerdings geht es nicht nur darum. Uns trennen mehr als nur ein paar Jahre.“ Sie öffnete den Mund, offenbar um ihn zu fragen, was er damit meinte, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Beantworte mir eine Frage.“
    „Schieß los.“
    „Warum willst du mich wieder sehen?“
    „Warum?“ wiederholte sie überrascht. „Weil ich es möchte.“
    „Die alte Geschichte: Weil du etwas haben willst. Tut mir Leid, das ist mir nicht gut genug.“
    Sie runzelte die Stirn, und er war sich nicht sicher, ob aus Verärgerung oder Nachdenklichkeit. Dann sagte sie: „Nun ja, du bist süß … und kannst großartig küssen.“
    Er lachte und war erfreuter über diese Antwort, als er sein sollte. „Süß und ich kann großartig küssen. Ich bin überwältigt.“ Sie erreichten das Ende des Seedammes. Santos nahm Glory am Ellbogen und führte sie zu ihrem Wagen.
    Eine Weile gingen sie schweigend. Santos beobachtete sie jedoch aus den Augenwinkeln. „Welche Schule?“ fragte er mit Hinweis auf ihre Uniform.
    „Akademie der unbefleckten Empfängnis.“
    Er blieb stehen. „Du machst Witze.“
    „Mache ich nicht.“
    Er legte den Kopf zurück und lachte. „Sind alle Mädchen von der unbefleckten Empfängnis so keusch wie du?“
    „Nein“, erwiderte sie lächelnd, „ich rühme mich, die Unkeuscheste zu sein, zumindest im zweiten Jahrgang. Und ich bin sicher, Schwester Marguerite stimmt mir zu.“
    „Die Schuldirektorin?“ Als Glory nickte, sagte er mitfühlend: „Das klingt, als wäre sie streng.“
    „Ist sie. Und sie hasst mich.“ An ihrem Wagen angelangt, reichte Glory Santos den Schlüssel. „Möchtest du fahren?“
    „Sicher.“ Er nahm ihn, öffnete Glory die Tür und ließ sie

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