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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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im Hotel umhören. Vielleicht weiß jemand, warum er dort war. Er hat etwas in der dritten Etage abgegeben. Da sind die Büros der Hotelleitung. Vielleicht hat er sogar Daddy etwas gebracht. Ich werde mit seiner Sekretärin reden.“
    Die Glocke läutete, und mehrere Mädchen liefen grüßend an ihnen vorbei. Glory ging weiter, aber Liz hielt sie an der Hand fest.
    „Sei vorsichtig, Glory. Santos scheint mir nicht der Typ Junge zu sein, mit dem deine Mutter einverstanden wäre. Wenn sie Wind von der Sache bekommt …“
    Glory sah, wie besorgt ihre Freundin war. „Das wird sie nicht. Ich werde sehr vorsichtig sein.“
    „Versprochen? Ich habe ein ungutes Gefühl.“
    „Ja, versprochen.“ Auch Glory wurde plötzlich bang, doch sie schüttelte ihre dunklen Vorahnungen lächelnd ab. „Du machst dir zu viele Sorgen, Liz. Alles wird wunderbar laufen.“
    Nach drei enttäuschenden Tagen verlor Glory die Hoffnung, Santos noch einmal wieder zu sehen. Sie hatte alle befragt, die an jenem Tag Dienst im Hotel hatten, und die wenigen, die sich an ihn erinnerten, wussten nicht, wer er war oder warum er hier gewesen war. Als sie die Sekretärin ihres Vaters befragte, hatte die sie angesehen, als hätte sie den Verstand verloren.
    Seufzend lehnte Glory sich an die Tür des Nachbarspindes neben dem, den sie sich mit Liz teilte. „Mir fällt nichts mehr ein, Liz. Ich habe mit allen geredet.“
    „Lass dich nicht unterkriegen, Glo.“ Liz machte die Spindtür zu und ließ das Schloss einschnappen. „Wenn er wirklich dein Seelenverwandter ist, musst du ihn schließlich wieder sehen.“
    Die Schlussglocke hatte schon vor einigen Minuten geläutet, und sie gingen den Flur hinunter zum Ausgang. „Und warum das?“ fragte Glory frustriert.
    „Wenn er dein Seelenverwandter ist, gibt das Schicksal dir nicht nur eine Chance. Das wäre grausam.“
    „Glaubst du wirklich?“ Sie gingen um eine Mädchentraube herum, die ihnen den Weg versperrte.
    „Ganz bestimmt.“
    Glory lachte, und ihre Stimmung hob sich. „Und wenn er nun zwar mein Schicksal ist, aber ich nicht seins bin?“
    Liz lachte auch: „Ich glaube, so funktioniert das nicht.“
    Sie traten durch das Hauptportal in den hellen kühlen Nachmittag hinaus. Glory blinzelte gegen das plötzlich grelle Licht.
    Sobald ihre Augen sich daran gewöhnten, entdeckte sie Santos. Er stand hinter dem Schultor, den Kopf abgewandt, und betrachtete jedes Mädchen, als suche er ein bestimmtes.
    Er ist meinetwegen hier! Er fühlt genau wie ich. Er muss genauso fühlen!
    Glorys Herz begann zu hämmern, dass es ihr für Augenblicke den Atem nahm. Sie packte Liz am Arm. „Das ist er, Liz. Da ist Santos.“
    Liz blieb stehen. „Wo?“
    „Da. Rechts hinter dem Tor. In dem schwarzen T-Shirt mit der Sonnenbrille.“
    „Bist du sicher? Ich kann sein Gesicht nicht erkennen.“
    „Er ist es. Ich würde ihn überall erkennen. O Gott, was soll ich nur tun?“ Sie zerrte Liz in die Schule zurück. „Ich kann nicht atmen. Ich glaube, ich werde gleich ohnmächtig.“
    „Beruhige dich. Du willst doch nicht, dass dich jemand hört, oder?“ Liz sah sich rasch um, ob jemand in der Nähe war. „Wenn du kein gutes Gefühl wegen dieser Sache hast, geh da nicht hinaus. Wenn du Angst hast …“
    „Das ist es nicht. Es ist …“ Glory holte tief Luft, wie benebelt vor Glück. „Er ist hier, also … also empfindet er vielleicht wie ich. Wie du sagtest, das Schicksal gibt mir eine zweite Chance.“
    „Dann schieb deinen Hintern da raus.“
    „Komm, ich stelle dich vor.“ Glory lachte wieder und nahm Liz bei der Hand. „Ich möchte, dass du ihn kennen lernst.“
    „Besser nicht.“ Liz entzog sich ihr. „Im Gegensatz zu dir machen Jungs mir Angst. Ich weiß nie, was ich sagen soll, und es ist mir unangenehm, so ungeschickt und hässlich zu wirken.“
    „Du bist nicht hässlich, du bist …“
    „Geh.“ Liz versetzte ihr einen Schubs. „Du willst doch nicht, dass er weg ist.“
    „Danke, Liz. Du bist die Beste.“ Glory lächelte ihr zu, wandte sich ab und rannte hinaus, um ihrem Schicksal zu begegnen.
    Sie kam zu spät.
    Santos war fort.

 
25. KAPITEL
    Diesmal erfüllte das St. Charles Hotel Santos nicht mit Ehrfurcht. Diesmal hatte er keinen Blick für Menschen und Umgebung. Diesmal dachte er nur an eine dunkelhaarige Schönheit, einen Wirbelwind von Mädchen, das ihm mit einem herausfordernden Kuss das Innerste nach außen gekehrt hatte.
    Er hatte mit vielen klugen Argumenten versucht, sie

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