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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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den Kopf. „Ich kenne ihn nicht. Und er … er sieht älter aus. Ehrlich gesagt …“ Bebe blickte kurz über die Schulter, als fürchte sie Mithörer, „… er sieht nicht nach einem Jungen aus, der diese Art Schule besucht. Er ist ein völlig anderer Typ.“
    „Verstehe.“ Hope wandte sich dem Mädchen zu. „Kannst du ihn mir beschreiben?“
    „Er ist groß, dunkelhaarig, sehr gut aussehend, wenn man den Typ mag. Er wirkt rau, wissen Sie. Irgendwie wild.“
    Hope erinnerte sich an etwas, das ihr Philips Sekretärin vor Wochen erzählt hatte. Glory hatte sich nach diesem abscheulichen Jungen erkundigt, den Lily geschickt hatte, diesem Vincent oder Victor Sowieso. Glory hatte die Sekretärin gefragt, ob sie ihn gesehen habe und wisse, wer er sei. Natürlich hatte sie verneint, aber Glory könnte es dennoch herausgefunden haben.
    Hope verengte die Augen. Ob es sich nun um diesen Jungen handelte oder einen anderen, sie musste die Kontrolle über die Situation und ihre Tochter wiedererlangen. Offensichtlich war sie zu nachsichtig mit Glory gewesen.
    „Du solltest in die Schule zurückkehren, liebe Bebe. Danke für die Informationen. Das war sehr hilfreich.“
    „Freut mich, dass ich helfen konnte.“ Das Mädchen konnte seine Freude nicht verhehlen. Fast hätte sie sich zufrieden die Hände gerieben.
    „Ich hoffe, Glory und Liz bekommen keine zu großen Schwierigkeiten. Ich meine, es würde mich bedrücken, wenn ich dafür verantwortlich wäre.“
    „Mach dir darum keine Gedanken.“ Sie brachte Bebe an die Tür. „Ich kümmere mich um die Geschichte.“ Sie sah Bebe direkt an. „Und um alles andere.“

 
32. KAPITEL
    Zwei Tage nach dem bal masqué , während Schwester Mary Catherines Stunde über Shakespeares Der widerspenstigen Zähmung , wurden Liz’ schlimmste Albträume Wirklichkeit.
    Glory und sie waren aufgeflogen.
    Sie wurde ins Büro der Schulleiterin beordert. Liz entdeckte Mrs St. Germaine, und ihr Entsetzen wuchs. Sie richtete den Blick auf Schwester Marguerite. „Sie … Sie wollten mich sprechen, Schwester?“
    Die Schulleiterin trat mit strengem Gesicht vor. „Komm herein, Liz, und schließ die Tür hinter dir.“
    Liz tat, wie befohlen, konnte vor Angst jedoch kaum atmen. Rasch suchte sie nach harmlosen Gründen, weshalb man sie hergebeten hatte, weshalb Glorys Mutter hier war und sie so grimmig ansah. Sie fand keine.
    Sobald die Tür zu war, drehte Liz sich zu den beiden Frauen um, zitternd die Hände vor sich gefaltet. Sie blickte von Schwester Marguerite zu Hope St. Germaine und zurück. Was werden sie mir antun?
    „Setz dich.“ Die Schwester deutete auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch, hinter den sie zurückgekehrt war, und nahm in ihrem Sessel Platz.
    Liz setzte sich mit geradezu hämmerndem Herzschlag, faltete die Hände im Schoß und sah die Schwester an.
    „Hast du eine Vorstellung, warum wir dich in mein Büro gebeten haben, Liz?“
    Liz schüttelte den Kopf und verschränkte die Finger fester ineinander. „Nein, Schwester.“
    „Du bist hier, weil Mrs St. Germaine ein paar schwerwiegende Anschuldigungen gegen dich vorgebracht hat.“
    „Gegen mich?“ flüsterte Liz mit hoher, ängstlicher Stimme.
    „Sehr richtig.“ Die Schwester blickte zu Glorys Mutter, dann wieder zu Liz. „Kannst du dir vorstellen, worum es geht?“
    Sie schüttelte abermals den Kopf, der Mund trocken, die Hände feucht. „Nein, Schwester.“
    Die Schulleiterin zögerte und nickte dann. „Also schön.“
    Hope wandte sich an Liz: „Die Zeit ist da, junge Lady, mit den Spielchen aufzuhören. Ich weiß, was vorgefallen ist. Ich weiß, dass du meiner Tochter geholfen hast, mich hereinzulegen. Ich weiß, dass du sie gedeckt und für sie gelogen hast.“
    Genau wie Liz befürchtet hatte: Glorys Mutter hatte alles herausgefunden, und nun steckten sie beide in Schwierigkeiten, in ganz großen sogar.
    Liz sah hilflos zur Direktorin hinüber, merkte, dass von dort keine Hilfe zu erwarten war, und senkte, Tränen in den Augen, den Kopf. Warum hatte sie Glory bloß geholfen? Warum hatte sie ihre berechtigten Bedenken in den Wind geschlagen und getan, was Glory wollte?
    „Du hast geholfen, die Romanze zwischen meiner Tochter und einem völlig unpassenden Jungen zu fördern. Stimmt’s Liz?“ Glorys Mutter wartete einen Moment und holte zum Todesstoß aus. „Vielleicht hast du sie sogar ermutigt. Vielleicht waren die Lügen und Tricks deine Idee.“
    „Nein!“ Liz riss den Kopf hoch. „Das ist nicht

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