Verbotene Gefuehle
das sein?“ Der blonde Hexer, dessen Körperbau zwar schlank aber dennoch durchtrainiert war, wie Patrick im Kampfmodus registrierte, antwortete ironisch: „Anna natürlich, also was darf es sein, das Auto oder die Wohnung?“ Schweigend trat Patrick zum Wagen, er würde den Kerl sicher nicht auch noch in die Nähe seiner Sachen lassen. Der Andere stieg auf seiner Seite ein und wandte sich dann Patrick zu. Als beide saßen und die Türen wieder geschlossen waren, starrte Patrick den Hexer herausfordernd an, der erwiderte den Blick allerdings ungerührt und sagte ruhig: „Kommen wir einfach ohne Umschweife auf den Punkt. Du forderst Anna für dich, und als ihr Verlobter habe ich, wie du dir sicher vorstellen kannst, ein Problem damit. Wir könnten natürlich einfach versuchen uns gegenseitig umzubringen, aber das hätte zwei schwerwiegende Nachteile.“ „Ach, und die wären? Für mich klingt das nach einer hervorragenden Idee“, unterbrach Patrick ihn süffisant. Der Brite fuhr ohne sichtliche Gemütsregung fort: „Nun der eine wäre, der von uns der getötet wird, ist tot und damit aus dem Spiel, und der Zweite ist leider der, dass Anna es dem Gewinner niemals verzeihen würde, und auch der aus dem Spiel wäre. Du siehst, es ist keine brauchbare Option.“ „Wie schön, keiner von uns stirbt also, aber was schlägst du dann vor, ich denke mal nicht, dass du ohne Widerstand das Feld räumen wirst.“ „Natürlich nicht, ich schlage vor, wir regeln das wie Gentleman und lassen Anna entscheiden.“ Patrick hob nur fragend eine Augenbraue, er war verwirrt, es musste ein Trick sein, aber welcher. David seufzte leise auf und fuhr sarkastisch fort: „Ich bin kein Narr Patrick, offenbar hat Anna Gefühle für dich, aber die hat sie für mich auch. Ich schlage also Folgendes vor, unsere Verlobung soll in einem Monat offiziell gemacht werden, in dieser Zeit erhalten wir beide Gelegenheit sie zu umwerben. Sollte sie am Ende dieses Monats meinen Ring tragen, verschwindest du ohne Ärger zu machen, für immer. Aber sollte sie sich für dich entscheiden, und darunter verstehe ich, dass sie bereit ist, mit dir wegzugehen, dann entbinde ich sie von ihrem Versprechen und die Verlobung wird abgesagt. Alles ist erlaubt, möge der Bessere gewinnen und der andere ein guter Verlierer sein.“ Er verstummte und sah Patrick erwartungsvoll an. Patricks Gedanken rasten, es musste eine Falle sein, der Hexer wirkte zu ruhig, zu sicher, während er selbst vor Unruhe am liebsten aus dem Wagen gesprungen wäre. Er biss hart die Zähne aufeinander, als ihm etwas klar wurde, „Anna würde nie vorsätzlich ihr Wort brechen, vor allem nicht, wenn sie solche Angst vor den Konsequenzen hat, das weißt du, also ist das kein fairer Handel.“ „Das ist richtig, dafür ist sie viel zu anständig, aber ich werde ihr den Vorschlag natürlich auch unterbreiten. Wenn sie einverstanden ist, soll sie dich anrufen, erst dann gilt unser Handel.“ Der Mistkerl mochte ja Geld wie Heu haben, und völlig von sich selbst eingenommen sein, aber Anna wollte ihn, nicht den Briten, er würde keinen Monat brauchen, wenn sie von ihren Schuldgefühlen befreit war. Dem Wolf gefiel der Handel nicht, er wollte um seine Gefährtin kämpfen, aber der Mann war klüger, er würde die Chance nutzen. Er hielt Namarra die Hand hin, „abgemacht“, „abgemacht“, bestätigte der und schlug ein.
David wartete, bis der Werwolf aus seinem Wagen gestiegen war, dann fuhr er zu seinem gemieteten Haus zurück, er gestattete sich ein leichtes Lächeln, der Narr hatte keine Chance, schlussendlich würde Anna sich für die Magie und damit für ihn entscheiden. Aber der Handel brachte zwei Vorteile für ihn, der Wolf wäre nach diesem Monat weg, und Anna würde ihn hoffentlich umso mehr schätzen, da er ihr die Wahl gelassen hatte. Der erste Schritt seines Plans war getan, nun war es Zeit für den Zweiten. Er wählte noch unterwegs die Nummer des in der nächsten Stadt gelegenen Lieferservice und bestellte alle Zutaten für ein gutes europäisches Frühstück.
Anna hatte furchtbar geschlafen, und natürlich hatte die Vision sie wieder gequält, nur hatte der Wolf sie diesmal nicht verfolgt, sondern war verletzt, qualvoll jaulend neben dem Baumstumpf gelegen. Als sie sich wieder mal eiskaltes Wasser ins Gesicht schüttete, um ganz wach zu werden, dachte sie selbstironisch: „Wenn das so weiter geht, werde ich noch unsere Stromrechnung senken, so wenig, wie ich den Boiler in
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