Verbotene Gefuehle
selbst wenn ich wollte. Die Prophezeiung und die Folgen für meine Eltern.“ „Shah Anna, vergiss das jetzt mal, deinen Eltern passiert nichts, dafür sorge ich, und für die Prophezeiung lassen wir uns etwas einfallen. Ich liebe dich Anna, mehr als alles andere, ich könnte es nicht ertragen, dass du unser ganzes Leben lang an ihn denkst und dich fragst, ob er dich glücklicher gemacht hätte als ich. Das Einzige, worum ich dich bitte, ist, mir dieselbe Chance zu geben. Triff dich mit ihm, lerne ihn besser kennen, finde heraus, ob du ihn wirklich willst, ich meine für immer. Und gib auch mir die Chance dir zu beweisen, dass ich nicht nur als Jugendfreund, sondern auch als Mann reizvoll für dich sein kann. Was sagst du Anna, bist du einverstanden?“ Anna hatte das Gefühl nun völlig den Halt verloren zu haben, sie starrte David entgeistert an und traute ihrer eigenen Wahrnehmung nicht. Sie flüstere: „Ist das ein Scherz? Wenn ja, ist es ein grausamer.“ David streckte seine Hände über den Tisch und griff sanft nach ihren, „ich könnte niemals grausam zu dir sein, ich gebe es zu, der Gedanke, dass du mit ihm zusammen bist, ihn sogar wählen könntest, bricht mir das Herz, aber ich will, dass du glücklich bist.“ „Und meine Eltern, was soll ich denen sagen, die drehen doch durch, wenn ich mich mit zwei Männern treffe, noch dazu, wo sie doch von unserer Verlobung ausgehen.“ „Nun dann sollten wir es ihnen nicht unbedingt erzählen, ich werde dich decken, wenn du bei ihm bist.“ Er hielt noch immer ihre Hände und sah sie voller Liebe an, Anna spürte wie ihr schon wieder Tränen in die Augen stiegen, aber diesmal vor Rührung, sie löste ihre Hände, kam um den Tisch und umarmte ihn stürmisch, „oh David ich weiß gar nicht was ich sagen soll, das ist so unglaublich großzügig von dir.“ „Sag einfach, dass du mich wenigstens etwa magst und mir eine Chance gibst“, flüsterte er ihn ihr Haar. Sie lacht leise auf, „wie könnte ich dich nicht mögen, du bist der großzügigste Mann, den ich kenne.“ Und da behauptete Patrick allen Ernstes David wäre ein kaltherziges Scheusal, das war doch völlig lächerlich. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte Anna sich wenigstens für den Moment unbeschwert.
7.Kapitel
Nach den erfreulichen Neuigkeiten hatte Anna sich das k östliche Frühstück bei David schmecken lassen und sich dann, noch immer auf Wolke sieben schwebend verabschiedet. Während sie beschwingt die Straße entlang ging, zur Pension, um Patrick ihr Einverständnis mitzuteilen, schoben sich allerdings schon wieder dunkle Wolken über die rosarote Brille Laune, als sie begann nachzudenken, und sich die Vision wieder in ihre Gedanken drängte. Davids Angebot und seine Versicherung sich schon um die Probleme zu kümmern, hatten sie in Hochstimmung versetzt und dazu verleitet ihre Verantwortung abzuschieben, aber man konnte die Magie nicht betrügen, das wusste Anna nur allzu gut, zumindest nicht ohne üble Konsequenzen heraufzubeschwören. Sie wurde immer langsamer, bis sie schließlich stehen blieb. Irgendetwas an der Sache beunruhigte sie, und je mehr sie grübelte desto unruhiger wurde sie, etwas konnte nicht stimmen. Sie entschloss sich Patrick erst mal nichts zu sagen, und zu dem magischen Platz zu gehen, um ihre Gedanken zu ordnen.
Anna war vierzehn gewesen, als sie zum ersten Mal zu dem alten Baum gekommen war. Er war ein Riese, und so dick, dass sie seinen Stamm nicht umfassen konnte, und er hatte sie vom ersten Augenblick an berührt. Es war ein Gefühl gewesen, als ob man nach einer langen Reise wieder nach Hause kam. Sein Anblick löste immer ein warmes wohliges Gefühl in ihr aus, und jede Menge Ruhe und Frieden. Er bewachte den Ort der Macht, wie die Hexen diese Knotenpunkte an denen sich die Magie von Orten sammelte, nannten, und er war mit ihr verbunden, er war es, der ihr ihre Visionen sandte. Was genau der Grund war, warum sie im Gegensatz zu ihren sonstigen Gewohnheiten seit Monaten nicht mehr hier gewesen war. Es war wie die Angst eines Kindes vor der Dunkelheit, sie hatte Angst gehabt der alte Baum wäre wirklich nur mehr ein verkohlter Stumpf, und dass ihn so zu sehen, die Vision wahr machen würde. Es war ebenso unvernünftig wie die Vorstellung man könne die Monster im Dunklen verschwinden lassen, wenn man den Kopf unter die Bettdecke steckte, aber Ängste waren nun mal völlig irrational. Sie seufzte, sie brauchte Antworten, und zwar mehr denn je. Noch bevor sie
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