Verbotene Gefuehle
ich werde die Entscheidung sicher nicht in den nächsten paar Tagen treffen, aber bitte Patrick, solange er hier ist, musst du mir fernbleiben“, flehte sie ihn an. Er stutzte, sie hatte noch nie gefleht und noch nie hatte er solche Angst in ihren Augen gesehen, „Anna was kann dieser Mann dir denn antun, dass du solche Angst vor ihm hast?“ „Alles Patrick, er ist der Zirkelherr, er entscheidet wer im Zirkel bleiben darf und wer nicht.“ „Aber wenn du solche Angst davor hast, wie sollte es denn dann laufen, falls du dich für mich entscheidest? Oder war es nur ein Trick?“, presste er hervor. „Patrick ich schwöre dir, falls ich mich für dich entscheide, werde ich alle nötigen Konsequenzen tragen, aber bitte versteh mich doch, ich will nicht alle die mir nahestehen in Gefahr bringen, zumindest nicht bevor ich weiß ob es nötig ist. Ich flehe dich an, bitte sei vernünftig.“ Dabei sah sie ihn so bittend und verzweifelt an, dass ihm das Herz wehtat und sein Beschützerinstinkt nun endgültig in den Vordergrund rückte. Er trat einen Schritt auf sie zu, sah ihr in die Augen und sagte ernst: „Ich werde dich nie aufgeben, das weißt du doch, oder?“ „Vielleicht wirst du das aber müssen.“ „Du weißt nicht was du da verlangst Anna. Du magst wissen, dass wir Gefährtinnen finden können, du magst beobachtet haben wie wir uns dann verhalten, aber du fühlst es nicht“, „Patrick ich ...“, „Nein, hör mir zu, seine Gefährtin zu finden ist mehr als nur brennendes Verlangen, mehr als die Sehnsucht nach Wärme und Nähe, mehr als Liebe. Es ist, als ob man einen Teil von sich selbst gefunden hätte, der einem sein ganzes Leben gefehlt hat, du machst mich erst ganz. Zu verlangen, dass ich dich aufgebe, heißt zu verlangen, dass ich mich selbst aufgebe, das wird nie passieren, egal was es mich kostet.“ Ihr verstörter Blick brach ihm das Herz, aber er schaffte es dennoch kaum sie gehen zu lassen. „Ich werde für kurze Zeit tun was du verlangst, aber dann bin ich wieder da, und nichts und niemand wird mich dann von dir fernhalten“, sagte er zärtlich, beugte sich, ehe sie reagieren konnte, noch ein Stück vor und küsste sie kurz und zärtlich auf die Lippen, zu kurz, als dass sie die Chance auf eine Reaktion gehabt hätte. Als er beiseitetrat, floh sie praktisch aus der Wohnung.
10.Kapitel
Anna taumelte mit zitternden Beinen nach draußen, erst als sie ein paar Häuser weiter war, blieb sie stehen und schlang die Arme um sich. Sie kam sich immer mehr wie in einer Falle vor, Patrick war ihr immer so stark, so selbstbewusst erschienen, aber jetzt begriff sie, eine Zurückweisung würde ihn ebenso zerstören wie David. David, sie musste ihn anrufen, um mit ihm gemeinsam zu ihren Eltern zu fahren, die dachten ja sie wäre bei ihm, aber was wenn er wütend auf sie war, weil sie ihn am Vorabend einfach so stehen gelassen hatte. Sie fischte nach ihrem Handy, dank ihrer vor Nervosität zitternden Hände schaffte sie es kaum zu wählen, als sie es endlich geschafft hatte, wartete sie ob David überhaupt abhob, und überlegte schon krampfhaft, welche Ausrede sie ihren Eltern anbieten konnte, falls sie allein zurückkommen musste. Das monotone Pfeifen des Telefons kratzte an ihren Nerven, bis schließlich Davids Stimme mechanisch von seinem Anrufbeantworter erklang: „Im Moment bin ich leider nicht erreichbar, wenn sie wollen können sie mir eine Nachricht hinterlassen.“ Anna legte auf ohne eine Nachricht zu hinterlassen, war ja klar, was hatte sie auch erwartet, er war wahrscheinlich stinksauer, das Ganze wurde immer mehr zum Desaster. Zu allem Übel riss die Tatsache, dass sie ihn offenbar so sehr beleidigt oder schlimmer noch verletzt hatte, dass er nicht mal mehr mit ihr reden wollte, ein Loch in ihr Herz. „Dumme Kuh, du hast dich doch tatsächlich in beide verliebt, das kann aber auch nur dir passieren, die Magie hätte sich besser jemand Zuverlässigeren gesucht, um ihre Rettung anzustreben“, dachte sie deprimiert. Ihre Gedanken überschlugen sich, sie könnte ihren Eltern erzählen sie hätte unterwegs Jess getroffen und wäre dann zu ihr gegangen, und …, „Schluss damit“, stoppte sie sich selbst, diese Lügerei musste endlich ein Ende haben, sie würde ihnen einfach die verdammte Wahrheit erzählen. Ihr Vater würde vermutlich einen Tobsuchtsanfall bekommen und ihre Mutter einen Heulkrampf, aber das war immer noch besser als dieses Versteckspiel, sie konnte einfach nicht mehr, was
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