Verbotene Gefuehle
und lass dir helfen.“ Sie setzte an, um zu widersprechen, aber sein Blick, der jetzt eisig wurde, hielt sie davon ab, sie begriff, dass ihr stets sanfter David auch eine harte Seite hatte, wie Patrick und er selbst gesagt hatten. Sie fuhren schweigend bis zum Haus des Rangers, das bereits innerhalb des Waldes lag. Sie musterte ihn nachdenklich von der Seite, „was?“, fragte er ernst. „Nichts, ich versuche nur etwas zu verstehen.“ „Und du würdest mir nicht zufällig verraten was?“ „Würde ich gerne, aber ich bin noch dabei die Puzzleteile zusammenzusetzen.“ Er zog fragend eine Augenbraue hoch, „es ist wegen der Vision, ich verstehe nicht so ganz, was die Magie mir sagen will, deshalb will ich ja auch mit Jess sprechen.“ „Sehe ich das richtig, du willst mit deiner Freundin, die keine Hexe ist, über eine magische Vision sprechen, über die du mit mir, der ich ein Hexer bin, nicht sprechen willst?“ Er klang gekränkt, sie griff sanft nach seinem Arm, der unter ihrer Hand steif und angespannt war, sie sagte leise: „Entschuldige bitte, das geht nicht gegen dich, aber du bist nicht objektiv genug, von dir würde ich keine unabhängige Meinung bekommen.“ „Es geht um deine Entscheidung, nicht wahr?“ „In gewisser Hinsicht, ich denke die Magie will mir etwas sagen, aber ich kann einfach nicht erkennen was.“ „Du hast nicht vor noch einen Monat zu warten“, stellte er gepresst fest. „Ich hatte es vor, aber das Unheil kommt immer näher, und ich denke dein Vater hat damit zu tun. Möglicherweise habe ich keinen Monat mehr.“ Er löste seine Hände jetzt vom Lenkrad, wandte sich ihr zu und flüsterte heiser: „Du weißt wie sehr ich dich liebe, ja?“ „David ich ….“, „ich weiß der Wolf reizt dich, aber er sagt dir nicht die Wahrheit.“ „Was soll das jetzt wieder heißen? Was weißt du?“ „Frag ihn selbst, er sollte dir sagen was damals in Irland geschehen ist. Wenn du ihm so wichtig bist, wie er behauptet, wird er es tun.“ Er wirkte jetzt gehetzt ja verzweifelt, „du hast mir die Chance versprochen dir zu zeigen wie glücklich ich dich machen kann, eine Chance deine Liebe zu gewinnen.“ „Das habe ich auch Patrick versprochen, ihr sitzt im selben Boot, sozusagen.“ „Aber ihn nimmst du als Mann wahr, weil du ihn als Junge nicht gekannt hast.“ „David ...“, „wie siehst du mich Anna?“ In ihr stritten das Unbehagen, dass die Lage in ihr auslöste und die sanfte sichere Wirkung, die er stets auf sie hatte. Sie war nicht imstande ihm zu antworten, „Anna verlass mich nicht“, flehte er sie an, beugte sich vor und zog sie in seine Arme. Nicht stürmisch oder fordernd sondern fast bittend, verzweifelt, er klammerte sich an ihr fest. So nah bei ihm wurde sie wieder in diese warme weiche Wolke aus Wohlbehagen und Sicherheit gehüllt, aber seine Worte hielten sie in der Realität fest. Verlass mich nicht, das hatte auch der David aus ihrer Vision gerufen, damals, bevor die Magie sie zu Patrick geführt hatte. Sie klammerte sich an ihren Zweifel, wehrte sich gegen die warme Aura und schüttelte ihn ab. Fast im selben Herzschlag wurde die warme Aura gedämpft, sie atmete erleichtert auf, aber nur bis sie David ins Gesicht sah. Nicht ihr körperlicher Abstand, sondern er hatte das bewirkt. Seine Miene war ausdruckslos, sein Körper scheinbar entspannt, eine fast perfekte Täuschung, wenn sie nicht gespürt hätte, wie das Eis um ihn herum kälter wurde, er hatte sich hinter seine Schutzmauer zurückgezogen, vor ihr. Anna zuckte schuldbewusst zusammen, „es tut mir leid, aber ich muss jetzt klar denken können, und das kann ich nicht wenn du mir so nah bist“, murmelte sie, und floh aus dem Wagen, ehe sie weich werden konnte.
David hatte das Gefühl, dass sich das Eis um ihn bis in seine Seele fraß. Sein Plan hätte funktionieren können, aber nur mit mehr Zeit. Er hatte nicht die animalische Anziehung, die der Wolf auf sie ausübte, aber er hatte gehofft sie mit sanftem Druck in seine Richtung ziehen zu können, indem er ihr zeigte, wie viel sie gemeinsam hatten und indem er ihr bewies, dass er als Mann auch etwas zu bieten hatte. Aber wenn sie schon jetzt die Entscheidung traf, würde er sie vermutlich verlieren. Der Gedanke brannte sich wie Säure tief in ihn, wenn er Anna verlor, würde er sich endgültig im Eis verlieren, aber der Gedanke war fast tröstlich, denn wenn er erst mal völlig aus Eis war, würde er nichts mehr fühlen, auch nicht die Sehnsucht
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